[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

Re: altern.org geschlossen (fwd)



IRIS, (Imaginons un reseau solidaire) ein GILC-Member kümmert 
sich derzeit darum und hat als AUI noch in der ersten Instanz 
teilgenommen.

Das Urteil ist wider jede Vernunft und in Deutschland so 
nicht vorstellbar, da es gegen TDG und MDStV verstoßen 
würde. (Vorbehaltlich Hubbert'scher Rechtsirrtümer)

Ich denke, man braucht jetzt unsere Solidarität und die werde 
ich auch weitergeben.....

Gruss 

Rigo


At 16:12 13.02.1999 +0100, you wrote:
>
>folgendes landete bei FITUG:
>
>---------- Forwarded message ----------
>Date: Sat, 13 Feb 1999 02:46:39 +0100
>From: Urs van Binsbergen <ursvb@bluewin.ch>
>To: info@fitug.de
>Subject: altern.org geschlossen
>
>Liebe Fitug-Leute
>
>An dieser Stelle möchte ich Euch erst einmal gratulieren zu Eurer
>wichtigen Arbeit.
>
>Folgende News (vielleicht interessiert Ihr Euch dafür):
>
>altern.org ist ein französischer Server, der Gratis-Web-Accounts anbot,
>so à la Geocities, Xoom etc., aber völlig ohne Werbung und Anbiederung,
>dafür mit gutem Datentransfer. Auf altern.org sind 30'000 Gratis-Seiten
>gehostet. Am 12. Februar wurde altern.org geschlossen, nachdem der
>Betreiber Valentin LACAMBRE per Gerichtsurteil zu Zahlungen von 400'000
>FF verurteilt wurde. 
>
>Eine gewisse Estelle HALLYDAY erhob Klage gegen altern.org, weil auf
>einer der dort gehosteten Seiten nicht zur Veröffentlichung bestimmte
>Nacktfotos von ihr gezeigt wurden. Sie argumentierte, ihr Recht auf
>Privatheit, geschützt durch Artikel 8 der Europäischen
>Menschenrechtskonvention und durch Artikel 8 des Code civil sei verletzt
>worden und der Servicebetreiber sei zur Rechenschaft zu ziehen. Lacambre
>argumentierte, dass die Seite entfernt wurde, sobald er vom Sachverhalt
>Kenntnis erhielt, und dass es unmöglich sei, permanent 30'000
>Internetseiten, die jederzeit vom Benutzer verändert werden können, auf
>ihren Inhalt zu überprüfen. Derjenige, der eine Plattform für die
>Publikation von Internetseiten zur Verfügung stellt, könne im Gegensatz
>zu Betreibern von Printmedien und herkömmlichen elektronischen Medien
>nicht für die Inhalte verantwortlich gemacht, haftbar sei derjenige, der
>den Inhalt tatsächlich publiziert habe, nämlich der Benutzer seines
>Dienstes. Andernfalls werde es faktisch unmöglich, Gratis-Webhosting in
>Frankreich zu betreiben.
>
>Das Gericht gab der Klägerin vollumfänglich Recht. Lacambre hat nun die
>Eröffnung neuer Seiten gestoppt. Die bestehenden Seiten sollen weiterhin
>betrieben werden können.
>
>Mir scheint, dieses Urteil ist Bestandteil einer gefährlichen Tendenz.
>Unabhängiges Gratiswebhosting wird verunmöglicht (oder ist nur mit
>massivem Kontrollaufwand = Personalaufwand = Abhängigkeit von exzessiver
>Werbung, siehe Geocities und Konsorten).
>
>Mit freundlichen Grüssen, Urs van Binsbergen
>
>PS: Das Urteil lässt sich nachlesen auf http://altern.org
>
>