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Re: Die Zukunft des Internet-Musikmarktes



> >Hoffentlich. Das ist ein Spiel auf Zeit, mit dem Generationenwechsel. 
> Heute
> >kann sich kaum ein Computerkid noch vorstellen, dass man vor ein paar 
> >Jahren noch mit Rechnern gearbeitet hat, die noch nicht mal 64KBytes an 
> >Hauptspeicher hatten.
> 
> Deshalb ist Krypto-Kopierschutz mittelfristig unbrauchbar. Es sei denn, man 

Im Gegentum: sogar pessimistischerweise sehr wirksam. Wieder der Vergleich
mit Billyboy: Wenn es keine andere Moeglichkeit mehr gibt, an seinen
taeglichen Musikjoint zu gelangen, dann kauft man sich auch alle paar
Jahre mal wieder ein neues Abspielgeraet, oder aendert Codes, oder kauft
neue Decryptioncards, etc. Fuer jede Version von WinXX war bislang ein
neuer Rechner faellig. Was macht die breite Masse? Stroemt zum Discounter und
will haben. Wer behauptet, dass Linux auch wunderbar toll auf einem 386
mit 4MB laeuft, wird ueber kurz oder lang ueberrollt, denn nach ein paar
Jahren gibt es keine Ersatzteile (SIMMs, VLB-Video, ISA-Karten, AT-Netzteile)
mehr. "Irgendwann kriegen wir sie alle." Der Konsumjunkie fragt nicht mehr,
wem etwas nutzt, sondern was es kostet.

> schreibt in die Vertraege mit den Kuenstlern rein, dass die Musik so seicht 
> sein muss, dass sie den Leuten schon nach zwei Wochen zum Hals raushaengt 
> und es deshalb keine Nachfrage mehr gibt, wenn der Krypotschutz von der 
> Zeit ueberholt wird. Ein effektives Zusammenspiel aus technischen, 
> rechtlichen und kulturell-sozialen Elementen.

Wieviele von den Kuenstlern, die heute Scheiben auf den Markt werfen, wird man
noch in 2 Jahren, 5 Jahren, 10 Jahren, 50 Jahren kennen? An wieviele Stuecke
in den derzeitigen Charts wird man sich noch in ein paar JAhren erinnern und
sie noch weiterhin gerne anhoeren? Wie stehen diese Zahlen in Relation zu
einem Bach oder Beethoven (auch zwei Generationen dazwischen)? Sorry, aber
Deine "seichte Musik" ist laengst Realitaet. Ausnahmen bestaetigen die Regel.

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