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Re: Die Zukunft des Internet-Musikmarktes
- To: Holger Veit <Holger.Veit@gmd.de>
- Subject: Re: Die Zukunft des Internet-Musikmarktes
- From: "Janko Roettgers" <roettgers@devcon.net>
- Date: Wed, 17 Mar 1999 16:15:20 +0000
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Guten Tag,
> Wieviele von den Kuenstlern, die heute Scheiben auf den Markt
> werfen, wird man noch in 2 Jahren, 5 Jahren, 10 Jahren, 50 Jahren
> kennen? An wieviele Stuecke in den derzeitigen Charts wird man sich
> noch in ein paar JAhren erinnern und sie noch weiterhin gerne
> anhoeren? Wie stehen diese Zahlen in Relation zu einem Bach oder
> Beethoven (auch zwei Generationen dazwischen)? Sorry, aber Deine
> "seichte Musik" ist laengst Realitaet. Ausnahmen bestaetigen die
> Regel.
Wie viele Bachs kennt man denn heute noch? Zur damaligen Zeit
galt imho Joh. Sebs Werk nicht besonders viel, dafuer hat Carl Phil.
Emmanuel die Lorbeeren kassiert. Und wer kennt heute noch Schuetz,
wer Corelli? Bedeutende und unbedeutende Musiker gab es schon immer.
Musikalische Geschichtsschreibung laesst sich nicht derart
vereinfachen - und erst recht nicht an pseudo-objektive Kriterien wie
Qualitaet oder "Seichtigkeit" knuepfen.
Thesen von der Beschleunigung der Kultur lassen sich natuerlich immer
sehr leicht aufstellen. Man sollte jedoch nie vergessen, dass sie oft
nur funktionieren, weil wir ueber ein so schoen reduziertes
Geschichtsbild verfuegen, in dem dann Ausnahmen nur Ausnahmen sind
und deshalb die Regel bestaetigen. Anders gesagt: Auch in 30 Jahren
werden wohl noch Leute Rolling Stones hoeren, fuerchte ich.
Tschoe
Janko
--
Janko Roettgers - roettgers@devcon.net - http://www.devcon.net/~roettgers/