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Re: [FYI] Mit URL-Blocker gegen MP3-Server



Janko Roettgers wrote:
[...]
> Und so klein ist der bei der Haupt-Zielgruppe (den Kids) heute
> schon nicht: PCs, Laptops, PlayStations ... 

ACK

> Ich nicht. Zumindest wird sie nicht so offen ablaufen, wie 
> das jetzt noch einige glauben durchziehen zu koennen. Wenn 
> man sich zum Vergleich mal das Angebot an raubkopierter 
> Software im Netz anguckt, dann stellt man fest, dass die 
> einfachen Direct-Download- Sites weniger werden und mit
> groesseren Problemen zu kaempfen zu haben.

Eben, man wird aehnliche Mechanismen wie in der Warez-Scene 
einsetzen. Auch dort scheinen sich einige gro3e Sites etab-
liert zu haben. Und was das Angebot angeht, ich war letzte 
Woche sichtlich erschrocken, wie das in den letzten 2-3 Jah-
ren zugenommen hat. Gerade bei frei zugaenglichen Quellen. 
Ob die Anbieter mit Problemen zu kaempfen oder kompliziertere
Technik einsetzen muessen, interessiert den Nutzer wenig. 

> Die Folge: Diese Szene zieht sich aus der Oeffentlichkeit 
> zurueck und besinnt sich auf das gute, alte Mailbox-Konzept 
> mit geschlossenen Bereichen etc. 

Daran glaube ich nicht. Allerdings wird sich "die Szene"
weiter differenzieren. Auch heute sieht man schon Unter-
schiede zwischen Chartsammlern (Web) und den "organisier-
ten Piraten", die via FTP auf schnellen Leitungen dutzen-
de von Alben tauschen. 

Genau dort liegt aber auch ein interessanter Punkt. Fuer 
den Chartsammler ist das Album voellig irrelevant. Ihn 
interessiert auch nicht der Club-Extended oder Sonstwas-
Mix. Er will nur den Song. Und wenn er sich dabei durch
ein paar Tote-Links kaempfen mu3, hee, das ist doch der
"Hacksport des kleinen Mannes". Wobei ich wieder meinen
geliebten multimedialen Briefmarken waere. 

Und dann haetten wir noch die Schnittstellen zwischen den 
organisierten und normalen Sammlern. Ich moechte in
diesem Zusammenhang kurz daran erinnern, wie schnell sich
zB. erst VCD- und dann Videokopien von TPM auf deutschen 
Schulhoefen verbreitet haben. 
Aber das ist kein Problem von mp3, dieses Problem liegt 
wohl eher in der Verbreitung der CD-Brenner. Wobei wir 
wieder bei der CD als Distributionsmedium waeren. Dort 
hat die Industrie Konkurrenz bekommen. Fuer eine Erspar-
niss von 30 DM wird mancher gerne auf ein Booklet ver-
zichten. Da scheint mp3 auch mittelfristig noch die 
kleinere Gefahr. Achja, da waren wir uns ja einig ;)

> > Es ist ein Unterschied, ob man sich den Decoderhack
> > zusammen- samplen muss, READMEs lesen muss, 

Entschuldige Holger, aber um über Free-TV in den "Genuss"
eines gehackten Premiereprogramms zu kommen, bedarf es 
des Starts einer exe-Datei. Dieses sollte auch ein mittel-
maessig talentierter Windau schaffen (Und das Auffinden 
der nötigen Schlüsseldatei würde ich ihm auch zutrauen.) 
Die Vorgehensweise wird beinahe wöchentlich in Gazetten 
wie Computer-Bild beschrieben. 
Bestes Beispiel war der ca.40jährige Obstverkauefer hier 
auf dem Wochenmarkt. Diskutierte er doch mit seinem Kol-
legen darueber, wie einfach "Premierehacken" sei. Und ehr-
lich, seine Computerkenntnisse waren eher bescheiden, so-
fern ich das der restlichen Unterhaltung entnehmen konnte. 

[..]
> Wie gesagt: Ich seh eher das Gegenteil kommen. Wer AOL-Kunde
> wird, bekommt Musik umsonst. 

Ja, ein plausibler Weg. Frage ist nur, ob er fuer den Kunden
interessant genug ist. Das legale Angebot muss wesentlich
besser sein als das illegale. Und das duerfte schwer werden.
 
Olaf