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Computer endlich verbraucherfreundlich gestalten!
- To: helborg@muenster.de, debate@fitug.de, fortschritt@muenster.de
- Subject: Computer endlich verbraucherfreundlich gestalten!
- From: helborg <helborg@muenster.de>
- Date: Mon, 11 Oct 1999 23:55:34 -0500
- Comment: This message comes from the debate mailing list.
- References: <380284AB.62C6D4CA@muenster.de>
- Reply-To: helborg@muenster.de
- Sender: owner-debate@fitug.de
Liebe Rezipienten
> Ich vernahm, daß die Gesellschaft FITUG sich damit befaßt, Personen,
> die Computer noch nicht nutzen, die Materie näher zu bringen.
>
> Das ist zu begrüßen.
>
> Aber wie ist das machbar?
>
> Tante Klara schreckt vor Computern ZU RECHT zurück.
>
> Deshalb habe ich vor einem halben Jahr dieses Thesenpapier entwickelt,
> welches die Mißstände beschreibt, aber auch die Haltung der
> betriebsblinden Computer-Enthousiasten kritisiert.
>
> Das Material ist ausführlich. Es werden alle Gesichtspunkte berücksichtigt.
>
Einige Leser wollen von mir wissen, was ich verstehe unter
voll-analog. Das ist in diesem Papier genau beschrieben.
> MfG
>
> Helmut Poppenborg
>
> --------------------------
>
> Konstruktion von verbraucherfreundlichen Computern sowie HiFi- und
> Videoanlagen, Telekommunikationsgeräte und Uhren mit
> verbraucherfreundlicher Bedienbarkeit in Form einer angenäherten Hardwarelösung.
>
> -----Mißstände endlich beheben!----------------------
>
> Von wirklich verbraucherfreundlichen Computern, die zuverlässig, d.h.,
> reliabel funktionieren, und auch leicht zu handhaben sind, kann bis
> heute noch keine Rede sein. Die Mißstände sind so erheblich, daß
> normale Leute und auch eine große Gruppe Gebildeter, vor dem Kauf eines
> Computers noch zurückschrecken.
> Denn Computer selbst und die Softwares und dann alles was man mit dem
> Computer abspeichert, ist so fragil, so mit einer heißen Nadel genäht,
> hängt nur an ein paar Elektronen, ist nicht materiell, deshalb eben
> nicht sicher. Man spürt richtig, wie unsicher das alles ist. Das Gefühl
> von Sicherheit erlangt man nur, wenn man alles auf Papier ausgedruckt
> hat und konkret in der Hand hält.
> Und faktisch ist es ja so, daß auch die Computer der professionellen
> Betreiber, Firmen und Behörden, ständig abstürzen. Andauernd werden ja
> Klienten vertröstet mit der Ausrede, man könne nichts machen, der
> Computer sei abgestürzt. Das ist die Ausrede Nummer Eins bei Stellen.
>
> Ein Computer samt seiner Software muß, sofern er an Privatleute verkauft
> wird, so reliabel sein wie eine elektrische Typenrad-Schreibmaschiene!
>
> Die Sache ist u.a. die: Man hat zuviel mit dem Computer selbst und
> seiner “Software“ (EDV-Programm muß das heißen!) zu tun. Der Computer
> soll dem Benutzer ja Arbeit abnehmen und nicht zusätzlich Arbeit machen!
> Stattdessen ist es aber so, daß das sich beschäftigen mit dem Computer
> und seiner Software mehr Arbeit beschert als Arbeit abzunehmen.
> Und immer wenn man eine weitere “Software“ in Betrieb nimmt oder
> vorhandene Software „updatet“ wie es so neudeutsch heißt, oder ein
> neues Zusatzgerät anschafft, ist das sich einarbeiten müssen, daß
> verstehen der Programme, usw., schwieriger und langwieriger, als wenn
> man seine Sache gleich von Hand erledigt, also traditionell. Nur
> ausgesprochene Computerfreaks können das Gegenteil behaupten.
>
> Auf Kopfmenschen wirkt störend diese „Bedienerführung“ , diese
> weitschweifigen Erklärungen , diese sogenannte „intuitive“ Bedienung
> des Computers und der Software , dieses hysterische ; die inhaltlichen
> Erklärungen in Anleitungsbüchern statt als Vorgang als Frage
> formuliert, für Dumme ; diese spießige Diktion in der Form mit
> „ich“ , „wir“ , „Sie“ , dieser Wort-Zum-Sonntag-Stil. Gerade diese
> sogenannte „Graphische Oberfläche“ verwirrt erst recht, d.h., diese
> bunten beweglichen Bildchen, diese Filmchen, dieses Kasperletheater.
> Damit kommen Kopfmenschen und auch Ältere erst recht nicht klar. Mag
> sein das dieser Stil bei manchen Menschen ankommt. Aber auf Kopfmenschen
> wirkt das gerade verwirrend, sie brauchen das mehr analytisch-abstrakt,
> normal geschrieben, wie in einem Buch über Physik, Astronomie, oder Medizin.
>
> Insbesondere stimmt die Schnittstelle zwischen verschiedenen Anwendern
> von Computern und Computerprogrammen nicht. Die Entwürfe und Verfahren
> richten sich anscheinend an Menschen die die Geräte und die Programme
> “intuitiv“ und “instinktiv“ bedienen. Es heißt, daß gerade z.B. Bäcker
> und Gärtner mit Computerprogrammen im täglichen Gebrauch gar nicht so
> große Schwierigkeiten hätten, sondern nach einiger Zeit der Eingewöhnung
> klar kämen. Dennoch ist die Eingewöhnung auch für intuitive Menschen
> nicht unbedingt einfach. Sehr viele schrecken vor der Computermaterie
> auch nach länger Zeit noch zurück und kommen nicht zurecht!
> Demgegenüber würde der Computer technisch und physikalisch versierten
> Menschen ganz erhebliche Schwierigkeiten bereiten.
> Es scheint so, als ob die Industrie mit Absicht diejenigen Menschen als
> Zielpublikum in‘s Auge gefaßt hat, deren kognitiver Stil eher
> histrionisch, impressionistisch ist. Schon die Ausstattung legt diese
> Vermutung nahe, als da wäre die Verwendung einer sogenannten graphischen
> Oberfläche, also Kasperletheater, ein Kinderkaufladen mit Spielgeld,
> viel Nippes, viel Schnörkel, aber wenig funktionales. Es ist ein
> erheblicher Störfaktor, daß Ein- und Ausschaltungen von Funktionen statt
> mit virtuellen Knöpfen mit Schnörkel, mit Verzierungen vorgenommen
> werden. Darauf kommt ein Kopfmensch nicht und kann sich daran auch nicht gewöhnen!
> Dringend geboten ist die Ausarbeitung eines neuen Protokolls, damit die
> Schnittstelle Maschiene-Mensch endlich stimmt, also die Schnittstelle
> des Menschen zu Computern und auch zu Videorecordern,
> Digitalarmbanduhren, usw.
>
> Kognitive Umwege
>
> Ähnlich wie diese „Einheiten“, „Takte“ beim telefonieren,
> verwendet der Computer auch diese kognitiven Umwege. Statt den
> Preis in Pfennigen pro Minute anzugeben, was übersichtlicher
> wäre, wird es absichtlich so umständlich gemacht mittels
> sogenannter „Einheiten“. Das berechnen mittels Einheiten ist ein
> kognitiver Umweg, unnötig umständlich! So sieht bei Computern der
> gesamte Dialog aus.
>
> Das abarbeiten müssen von Verkettungen ist ein anankastischer Dialog.
>
> Das „intuitive“ vorgehen müssen ist ein hysterischer Dialog.
>
> Hinzu kommt viel antinomisches, paradoxes, widersinniges. Zum
> Beispiel dieses „offene Türen einrennen“, dieses ständige abfragen
> von Sachen die selbstverständlich sind, bzw. schon längst
> abgefragt sind und somit erledigt sind. Das ist
> Borderline-Dialog.
>
> Man kann sagen, der Dialog mit einem Computer ist ein
> Borderline-Dialog, und das macht krank.
>
> Der Dialog mit einem Computer ist der personifizierte
> Borderline-Dialog, wie er pathologischer nicht sein kann!
>
> Holistisches Vorgehen, visuelles abscannen von Material, Feedback,
> Assoziation
>
> Intuitive Software , Bedienerführung, Scroll , mutierende Algorithmen,
> lineares eingeben...
>
> ... sind ansich nachteilig, weil dissoziativ. Dissoziation ist das
> Gegenteil von Assoziation. Dissoziation ist schwer zu beschreiben,
> bedeutet jedenfalls, es fallen Aspekte die zusammengehören auseinander.
> Eine Reihe Leute, die klassischen Computerbenutzer die sich damit
> identifizieren, können das verkraften. Viele Menschen schrecken davor
> zurück. Denn man muß viele Zwischenschritte behalten, man muß das
> Gehirn als Zwischenablage benutzen. Hinzu kommt, daß es nicht nur um das
> behalten von ein paar wenigen solcher Algorithmen geht, es sind sehr
> viele, die zudem ständig wechseln. Es hat also keinen Sinn, sich ein
> paar einzelne solcher Algorithmen merken zu wollen, sie verändern sich
> ständig, mutieren. Das ist wesentlicher Bestandteil aller
> “Softwarelösungen“. Das erfordert ein sehr gutes Formalgedächtnis und
> sein sehr gutes Kurzzeitgedächtnis. Wer über diese Eigenschaften nicht
> verfügt, scheitert unweigerlich bei der Computerbenutzung.
>
> Das finden zu bestimmten Vorgängen, vorzunehmenden Schaltungen,
> verläuft bei Computern, Videorekordern, Digitaluhren, Telefaxgeräten,
> usw. über unnötige kognitive Umwege. Es ist so , als wenn man ,
> um eine einzige Deckenlampe einzuschalten, erst acht weitere Lampen
> mit Hilfe der weiteren acht Lichtschalter ein- oder ausschalten muß,
> und man erst dann Zugang bekommt zu dem was man eigentlich will,
> nämlich die besagte eine Deckenlampe einschalten. Beim
> ausschalten indes genau wieder das selbe sich durchhakeln müssen
> durch überflüssige Schritte, wobei die Rückwärtige Reihenfolge
> wieder eine ganz andere sein kann. Irgendwie ist das doch ein
> softwarekonstrukstionsbedingter Schildbürgerstreich! Solche
> Bedienschritte mit kognitiven Umwegen sind nicht nur unmöglich zu
> behalten, sondern beinhalten auch zusätzliche Fehlerquellen! Jeder
> Bedienschritt bei einem technischen Gerät bringt natürlich die
> Möglichkeit mit sich, das man Fehler machen kann. Das ist soweit klar.
> Aber wenn diese Schritte auch noch unnötige sind, weil das System
> umständlich konstruiert ist, dann ist die Tatsache, daß viele Schritte
> auch viele Fehlerquellen beinhalten, ärgerlich! Ärgerlich weil
> unnötig! Das gibt es auch oft bei Fahrscheinautomaten , z.B.
> in manchen Verkehrsverbünden. Auch dort muß der Benutzer oft
> kognitive Umwege absolvieren, statt das er, in medias res, sofort zur
> Sache kommen kann. Es wird oft erst auf andere Tasten verwiesen, obschon
> man mit einer allein schon den Vorgäng bewerkstelligen könnte.
> Begründet wird dies damit, diese Automaten seien in der Anschaffung
> billiger als die besseren, leichter bedienbaren Geräte.
> Möglichwerweise, oder fast sicher, ist das bei Computern und
> Videorekordern usw. auch der Grund.
> Schlimmer noch, diese Schritte bleiben nicht stabil. In Abhängigkeit
> von der Benutzung anderer Softwares verändern sich die Reihenfolgen
> und Arten dieser Schritte auch, sodaß es noch nicht einmal etwas nützt,
> diese Schritte auswendig zu lernen! Die Algorithmen mutieren - wie
> mutierende Viren!
>
> Man muß sich das so vorstellen, als wenn die Armaturen eines Autos, wie
> Tachometer, Benzinstandanzeige, usw., ihre Bedeutung verändern in
> Abhängigkeit davon, in was für einer Stadt man fährt! In Münster ist
> das Anzeigeinstrument der Tacho, aber in Dortmund tritt dassselbe
> Instrument in Erscheinung als Drehzahlmesser; und das Ölthermometer
> mutiert z um Kilometerstandanzeiger. Und in Hamburg wird aus dem
> Tachometer plötzlich eine Uhr. Da würde doch jeder sagen, das geht nicht
> mit rechten Dingen zu! Das ist Surrealismus, der Stoff aus dem die
> Video-“Clips“ sind auf MTV und VIVA. Aber groteskerweise ist das bei der
> Bedienung von Computern so! Und die Computerfritzen nehmen das sogar in
> Schutz! Da fragt man sich, aus welchem Irrenhaus diese Leute entlaufen
> sind?
>
> Die Hersteller vertrauen darauf, daß Erwerber solcher Geräte sich an
> diesen unötig weitschweifigen Bedienstrukturen nicht stören, sondern
> es ihnen , wie man immer hört, „in Fleisch und Blut übergeht“ , was
> meint, das die Leute es bald „intuitiv“ können , „ohne nachzudenken“
> . Es gibt aber Menschen die das NICHT können. Man kann davon
> ausgehen, daß es die Menschen sind, die auch kein Auto mit
> Schaltgetriebe fahren können sondern Automatik-Fahrzeuge benutzen.
> Diese Betroffenen denken beim schalten nach, überlegen was jetzt
> richtig ist. Es sind die nichtintuitiven, die Kopfmenschen,
> unhysterischen Personen. Das gibt es oft, es ist allenfalls
> unterschiedlich im Grad der Schwere.
>
> Damit die Schnittstelle Computer - Mensch wieder stimmt, müßte zu
> jedem Computer als Zusatzgerät ein „D/A-Wandler“ käuflich zu
> erwerben sein, ein regelrechter Digital/Analog - Wandler. Das das
> funktioniert, zeigt sich ja an der Tatsache, daß hochmoderne,
> digitaltechnisch und mit “Software“ arbeitende Waschmaschienen auch
> voll-analog bedienbar sind! Also geht es doch!
>
> Wenn man Schriftstücke sortieren will, in verschiedene Akten, und die
> Schriftstücke vorher auch inhaltlich abgleichen will, ergänzen,
> Verknüpfungen herstellen will, und sie dann bestimmten Aktendeckeln und
> Ordnern zuordnen will, muß man die Blätter ja auch nebeneinander auf
> den Schreibtisch legen, man muß sie regelrecht ausbreiten. Und wenn der
> Platz auf dem Schreibtisch nicht reicht, muß man einige Blätter auch auf
> den Fußboden legen. Auf jeden Fall müssen alle zu bearbeitenden Seiten
> parallel, d.h., zusammen, simultan, sichtbar sein. Nur so kann man das
> Material in Ruhe sichten! Das bedeutet, durch Assoziation gewinnt man
> Erkenntnisse über die richtigen Handlungsweisen und Reihenfolgen.
> Dieses Vorgehen, so normal es ist, würde man als ganzheitlich,
> als holistisch bezeichnen, weil die Zusammenhänge nicht einen
> Augenblick verloren gehen. Nie gerät etwas aus dem Blickfeld. Die Augen
> gehen immer hin und her, scannen, rastern das Material immer wieder
> aufs neue ab. Das heißt, es ist Feedback gewährleistet. Der
> Arbeitsvorgang ist durchgehend rückgekoppelt, rekursiv.
> Das hat etwas zu tun mit Systemtheorie.
> Im Computerbereich, auch bei Mac, wo auf Intuition gesetzt wird , auf
> Bedienerführung, lineares eingeben und “Scroll“-Funktion, werden die
> Vorgänge aus dem Zusammenhang gerissen, zu sehr atomisiert. Dann reißt
> das Feedback ab. Die inhaltliche Rückkopplung reißt ab, geht verloren.
> Das macht vielen potentiellen “Usern“(Benutzern!) Angst. Soviel Angst,
> daß sie sich einen Computer gar nicht erst anschaffen. Und Menschen die
> die Sicherheit der Verbundenheit brauchen, nicht intuitiv sind,
> ausgesprochen antihysterisch sind, analysieren und abstrahieren gewohnt
> sind, macht das natürlich erst recht Angst.
>
> Die Waschmaschiene für die Hausfrau funktioniert nämlich wohlweißlich
> weiter nach dem Voll-Analog-Prinzip! Waschmaschienen beinhalten heute
> zwar auch “Software“, aber das wird so diskret gehandhabt, daß der
> Benutzer/die Benutzerin davon nichts mitkriegt. Es geht also doch!!!
> Die Hersteller wissen, daß sie so etwas nicht machen können, einer
> Hausfrau zumuten, sich durch ein halbes Dutzend „Menüs“ und diverse
> Untermenüs und weitere Unteruntermenüs durchzuhangeln, dazu
> verkettete Eingaben wo man nach einem kleinen Fehler immer wieder von
> vorn anfangen muß statt mittendrin eine Änderung vornehmen zu können ,
> usw. Frau Müller würde ausflippen wenn sie mit soetwas konfrontiert
> würde! Die Waschmaschiene besitzt also im wahrsten Sinne des Wortes
> einen D/A-Wandler, einen Digital-Analog-Wandler. Es geht also doch!
>
> Es kann doch einfach nicht angehen, daß man durch das sich beschäftigen
> mit dem Computer und der Software mehr Zeit verliert, als man mit dem
> Gerät einsparen soll!
>
> Dieses offene Türen einrennen darf es nicht mehr geben, also diese
> „Bedienerführung“, dieses ständige „bestätigen“, diese vielen
> Rückfragen von vorne nach hinten und von hinten nach vorne. Das verwirrt
> erst richtig!
> Dieses verwirrende einstellen, „von hinten durch die Brust in‘s Auge“
> muß ganz aufhören. Das ist ja wie „der Einstieg in den Ausstieg“ ,
> oder „der Ausstieg aus dem Einstieg“ . Das sind kognitive Umwege
> und deshalb verwirrend!
> Durch dieses weitschweifige und umständliche versteht der Benutzer erst
> recht nichts mehr.
>
> Keine Multifunktionstasten mehr. Keine Doppelbelegungen mehr.
>
> Es muß auch aufhören, daß sich Wollknäuel bilden, also sich die
> verschiedenen Softwares verknäueln und verhaken, sich selbst ein Bein
> stellen. Bislang ist es ja so, daß es eher Glückssache ist, wenn
> Softwares miteinander laufen. Der geringfügigste Bedienfehler reicht ja
> schon, daß sich alles verhakt und verwickelt. Der Benutzer merkt das
> überhaupt nicht, sondern wundert sich nur, warum wieder einmal die
> Sache nicht funktioniert. Es kommt diesbezüglich auch keine Rückmeldung
> vom Computer.
> Es muß sichergestellt werden, daß das nicht mehr passiert!
> Man muß leichte Bedienfehler als solche sofort erkennen können und
> auch rückgängig machen können ohne wieder ganz von vorne anfangen zu
> müssen!
> Bis jetzt ist es so, daß man gemachte Fehler noch nicht einmal ad hoc
> korrigieren kann, sondern immer ganz von vorn anfangen muß! Das ist wie
> beim Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Spiel; man wird immer herausgeworfen und
> muß an den Anfang zurück! Das hält furchtbar auf! Es müßte doch möglich
> sein, die Bedienung eines Rechners so zu ermöglichen, daß man Fehler
> wenn man sie bemerkt sofort und auf der Stelle korrigieren kann, wie bei
> einer analogen Stereoanlage!
> Es darf nicht sein, daß man immer wieder ganz von vorne anfangen muß!
>
> Das heißt, es muß sofort einsehbar sein was man gemacht hat, das System
> muß rekursiv sein! Man muß Bedienfehler auch nachträglich noch sehen
> können, das muß optisch in Erscheinung treten, eben voll-analog! Das
> muß selbstverständlich sein!
>
> Auch dieses umständliche „öffnen“ eines Schriftstücks oder einer
> Videosequenz als Anlage etc. muß eine Ende haben! Es darf nicht mehr
> sein, daß das alles verschleiert ist und man erst verschieden Programme
> haben muß um die Sachen sichtbar machen zu können, wie Exe, RTF, Mime,
> html, Ascii, PDF , usw. usw. ! Das legen sich doch gar nicht alle
> Computerbenutzer hin! Man hört oft, daß E-Postsachen zurückgeschickt
> werden, oder der Empfänger sich sonstwie meldet, weil er die Sachen
> nicht lesen konnte! Das ist für den Absender wie für den Empfänger doch
> lästig! Nur Positivdenker können darin einen Sinn erblicken! Man muß
> doch wohl eine eingehende E-Post-Mitteilung (E-Mail) so lesen können
> wie sie kommt!
> Sonst ist es ja so, als wenn man zum öffen und lesen eines Briefes erst
> ein Dutzend verschiedene Chemikalien und eine Kerze bereithalten muß, um
> den Inhalt sichtbar machen zu können, weil er fast immer mit Geheimtinte
> geschrieben ist!
>
> Und dieses „beenden“ müssen ist auch überflüssig! Wieso muß man immer
> erst dieses oder jenes „beenden“ , nur weil man im Prinzip doch
> weitermacht? Das ist ja so, als wenn man die Waschmaschiene einschalten
> will, und das geht nicht, weil man vorher erst den Toaster ausschalten
> muß! Das ist ja Schizophrenie! Und noch absurder ist die
> Aufforderung, daß man, um ein Programm das läuft zu beenden, es erst
> einschalten(!) muß bevor man es ausschalten kann! Wohlgemerkt, da wird
> verlangt, etwas einzuschalten, daß bereits eingeschaltet ist! Das ist
> ja erst recht schizophren! Das kann ein normal denkender Mensch nicht
> nachvollziehen! Und in den Anleitungsbüchern steht das auch meistens
> nicht genau. Die Computer/“Software“-Hersteller meinen immer, daß die
> Benutzer das von selbst wissen müssen. Woher denn? Und wieso überhaupt?
> Das ist so verwirrend und erschwert die Anwendung so ungemein, daß Leute
> eher zu der Schlußfolgerung gelangen, ganz die Finger von Computern zu
> lassen. Das muß der Computerindustrie doch einleuchten!
>
> Traurig ist nur, daß die meisten Käufer von Computern so devot sind, und
> sich mit den Herstellungsmängeln einfach als etwas gegebenes abfinden.
> Die lassen sich einreden, das müsse so sein, bzw. das könne man nicht
> ändern. Das kommt wiederum, weil die meisten Computerkäufer
> regelrechte Computerfreaks sind. Die denken so inhärent, so
> systemimmanent, so völlig zugunsten der Hersteller, so internalisierend,
> daher unkritisch. Diese Fans die beim Anblick eines Computers rote
> Ohren vor Begeisterung bekommen, sind für kritische Überlegungen nicht
> offen, sie denken nur systemimmanent.
> Die Computer-Freaks denken und reden euphemistisch, beschönigend.
> D.h., sie wissen um die Mißstände im Grunde auch. Aber sie wollen das
> nicht sehen. Die Hobby-Computerfans wollen sich nicht kritisieren
> lassen. Und sie wollen das Computerneudeutsch, das Denglish, das
> Engleutsch pflegen, weil sie meinen, sie seien dann weltmännisch.
> Aufhören muß dieses Jägerlatein, dieses Computerlatein! Wenn
> Computerenthousiasten sich unterhalten, hört sich das immer so
> geheimnisvoll an, als wäre es eine Freimaurerloge!
> Der normale Mensch möchte sich auch im Bereich Computer einer normalen
> Sprache bedienen können.Wenn das nicht gewährleistet ist, wird sich
> Computer nie durchsetzen!
> Dieses sich durchhangeln müssen durch Schablonen die verkettet sind,
> linear, ist etwa das gleiche, als wenn man das Licht im Badezimmer nur
> einschalten kann,wenn man drei verschiedene Lichtschalter
> hintereinander betätigen muß, wobei man nicht einen überschlagen kann,
> und sih jeder Lichtschalter in einem Sicherheitskasten an der Wand
> befindet der abgeschlossen ist, und man sich dazu erst einen Schlüssel
> vom Hausmeister holen muß. Und sich in dem leidlich nun geöffneten
> Sicherheitskasten ein weiterer, kleiner Kasten befindet, in dem sich ein
> weiterer Lichtschalter befindet, den man aber nur betätigen kann, wenn
> man vorher den Kasten mit einer bestimmten Zahlenkombination geöffnet
> hat. Usw. usw.! Der normale Mensch würde es in dieser abstrusen und
> schikanösen Situation vorziehen, mit einer Taschenlampe in der Hand ins
> Badezimmer zu gehen! Aber den Computerbenutzern und den Benutzern von
> Videoanlagen usw. wird das in dieser weise zugemutet! Warum wehren sich
> die Betroffenen nicht?
>
> Die Schnittstelle Computer - Mensch stimmt nicht!
>
> Damit jeder, der eigentlich einen Computer für nützlich hält, sich auch
> einen solchen anschafft, müßte vieles verbessert werden. Was im
> einzelnem, ist hier beschrieben und so detailliert dargelegt, daß es
> sofort umgesetzt werden kann. Zuerst in Stichworten aufgelistet, damit
> man sich einen groben Überblick verschaffen kann worum es geht, dann
> noch einmal ausführlich als Volltext.
>
> WAS ABGESCHAFFT WERDEN MUSS :
>
> Kryptische Eingaben ,
> Matrix-Eingaben ,
> lineare Eingaben , also dieses zwangsweise alles noch mal durchgehen
> müssen wenn man nur an einer Seite was verändern will ,
>
> Bedienerführung ,
> das verkettete ,
> diese „Pfade“ ,
> verdecktes ,
> verschachteltes ,
> hierarchische sogenannte Menüs ,
> das linear-sequentielle ,
> das unsichtbare ,
> dieses softwaremäßige eingeben müssen ,
> das nicht erkennen können des Kausalzusammenhanges ;
> Reset ,
> das fragile ,
> die Bugs ,
> Formalia ,
> Algorythmen ,
> verborgene Parameter ,
> das unreliable ,
> das esoterische Gehabe ,
> das fehlen von zuverlässigen schriftlichen Anleitungen ,
> dieses in vielen situationen abschalten und wieder neustarten müssen ,
> die unsichtbaren Parameter ,
> dieses handeln müssen „Von Hinten Durch Die Brust Ins Auge“ ,
> kognitive Umwege ,
> die unsichtbaren Armaturen und Instrumente ,
> dieses lange sogenannte hochfahren ,
> die lästige Reklame innerhalb der Softwares,
> dieses lästige einblenden von Lizenzen ,
> dieses häufige Software installieren müssen damit eine andere Software
> überhaupt funktinoniert („Medikament gegen die Nebenwirkungen eines
> anderen Medikaments“, usw.).
> diese Multifunktionstasten ,
> dieser Quatsch mit „Bestätigen“ ,
> diese Doppelbelegungen ,
> dieses softwaremäßige eingeben ,
> die teilweise von rückwärts zu bedienende Schreibsoftware,
> die haarsträubende Unlogik der Schreibprogramme,
> dieses Theater mit fragmentierter Festplatte und dem defragmentieren,
> dieses Theater mit „von Betriebs-CD neustarten“ müssen,
>
> diese Software-Erneuerungs-Konflikte wenn Software aktualisiert wird und
> sie sich dann nicht mehr mit anderen, vorhandenen Softwares verträgt,
> weil das Altersdatum zu weit auseinander klafft ,
> dieses intuitive ,
> dieses weitschweifige ,
> diese hysterischen Formulierungen ,
> dieses formulieren als Frage ,
> in Bedienungsanleitungen und Büchern diese Diktion mit „ich“ , „wir“ ,
> „Sie“ ,
> dieses erst „beenden“ müssen wenn man irgendetwas macht ,
> dieses sich verwickeln und verhaken der Software, diese
> Wollknäuelbildung ,
>
> WELCHE PROBLEME BEHOBEN WERDEN MÜSSEN :
>
> das abstürzen ,
> die Softwarebeschädigungen ,
> die Treiberbeschädigungen ,
> die Inkompatibilität der Softwares ,
>
> die Festplattenbeschädigungen ,
> diese Aktualitätskonflikte wenn Software aktualisiert wird und dann
> plötzlich nicht mehr zusammen läuft mit Software die die nicht
> aktualisiert wurde ,
> die ungenormte Technik für E-Mails ,
> die Systemerweiterungskonflikte ,
> der Ärger mit den “Preferences“ ,
> diese unnötig viel verschiedene Softwares allein für Internet ,
> diese Unfähigkeit,vergleichen zu können, weil man kein „vorher“ und
> kein „nachher“ sieht. Es fehlt die Rückkopplung auf Geschehenes und die
> Voraussehbarkeit des Schrittes der vor einem liegt,
> die kognitiven Umwege ,
>
> Hier die Erläuterung, wie diese Probleme gelöst werden können:
>
> Ständig sichtbare (virtuelle) Schalter deren Stellung man optisch
> erkennt und ständig sichtbare Armaturen/Instrumente.
>
> Keine Formalia und Algorithmen mehr die der Benutzer sich merken muß.
> Die Bedienbarkeit des Computers muß so sein, wie man es von
> Stereoanlagen, Fernsehern und den frühen Videorekordern aus den
> siebziger Jahren gewohnt ist.
>
> Nichts mehr mit „Bestätigen“ ! Das verkompliziert die Sache nur!
>
> Keine sogenannten softwaremäßigen Eingaben mehr! Dieses
> softwaremäßige, bestätigen, kryptische, verschachtelte, lineare,
> bedeutet für den Benutzer immer kognitive Umwege. Er muß sozusagen sein
> Gehirn als Zwischenablage benutzen. Und das verwirrt!
>
> Große Bedienfelder , so daß alles was in einem einzigen Sinnzusammenhang
> eingegeben werden muß, auch in einer einzigen Schablone eingegeben
> werden kann. Das erspart schon mal eine Menge der verschachtelten
> Aufblätter-Vorgänge! Es ist doch sinnlos, wenn die Bedienfelder in der
> Regel nur postkartengroß sind. Sie könnten doch mühelos fast so groß
> wie ein DIN-A-4 - Blatt sein.
>
> Man muß alles offen sichten , abscannen können
> Es darf nichts geben mit verborgenen Parametern.
> Es darf nichts geben was verdeckt und verschachtelt ist.
> Man muß das „vorher“ und das „nachher“ dessen was man gemacht hat
> und noch tun will, ständig parallel und offen im Blickfeld behalten.
> Alles muß im Kausalzusammenhang sichtbar sein!
>
> Akzeptabel wäre es, wenn es einzig und wirklich nur eine einzige
> Menüleiste gäbe; die könnte man sich noch merken. Diese sollte dann
> analoger mit Schaltleiste bzw. Schaltkulisse bezeichnet werden.
> Eine weitere Menüleiste, Schaltleiste, die das noch weiter unterteilt,
> darf es auf keinen Fall geben!
>
> Speicherung in jedem Fall auf Eeproms ! So ist sichergestellt, daß
> auch bei Stromausfall nichts verloren gehen kann.
>
> Man bräuchte Anzeigen mit Fließmenüs, d.h., die Bedienfelder die
> man vorgangabhängig braucht, müßten permanent und evident im
> Blickfeld verbleiben.
> Das wäre zu bewerkstelligen mit einem zweiten Monitor; oder mit einer
> zweiten Tastatur mit Flüssigkristall-Tasten, deren Belegung und
> Bezeichnung (deutschsprachig!!!) ständig wechselt, „fließt“ , den
> jeweiligen sinngebenden Anforderungen entsprechend. Die Tasten wären
> dann virtuell. Variable, fließende Schaltkulisse. Wichtig ist das
> parallel-rekursive, das feedbackvermittelnde, das meint, daß man den
> Tasten ihre Stellung ansehen können muß! Z.B. durch eindeutige
> Skalierung, d.h., durch Kennzeichnungen wie „ein“ , „aus“ , usw. ,
> also eine eindeutige und unmißverständliche Schaltkulisse! Man
> betätigt diese virtuellen Tasten ganz normal mit den Fingern - oder
> mit einem elektrischen Berührstift. Handelt es sich um einen zweiten
> Monitor, dann betätigt man seine virtuellen Tasten mit der Maus, oder
> mit einem elektrischen Berührstift.
>
> Die Computerelektronik muß so betriebssicher konstruiert sein, daß
> der einen ständigen Alptraum verursachende Druck aufhört wie:
>
> abstürzen , Systemerweiterungskonflikte , Softwareschäden die von selbst
> im nachhinein auftreten , Festplattenschäden die auch von selbst
> auftreten , dieser Unfug mit „Reset“ , immer noch „Viren“ ,
> die „Bugs“ , Finder und Hilfemenüs die diese Bezeichnung nicht
> verdienen, weil man in Wirklichkeit nichts findet - wenn man nur statt
> groß, klein geschrieben hat usw., also das Suchsystem zu kleinkariert
> und unflexibel arbeitet ,
> dieser Quatsch das immer noch “Treiber“ kaputtgehen können, immer
> noch dieses häufige neustarten müssen,
> das fehlen von aktualisierbaren Loseblattsammlungen mit expliziter
> Erklärung wirklich aller Funktionen, u.m.
>
> Es darf nicht mehr sein, daß man für den Zugang zum Internet und für
> E-Mails und für Newsgroups usw.usw. so viele unterschiedliche
> Softwares und unterschiedliche Standards braucht, wie ACSII, PDF ,
> HTML , MIME , usw. ; und
> so viele Zubehörsoftwares wie Soundso- Readers,
> Anti-Cookie-Softwares, Anti-Plug-In-Software,
> Anti-Trojanische-Pferde(!)-Programme, usw. usw. Das müßte alles
> schon in einer Generalsoftware mit drin sein! Nur so wäre das
> für einen Normalnutzer handhabbar. Wenn nämlich wie bisher, jeder
> Ersteller eines Textes etc. im Internet, von den Lesern eine eigene
> spezielle Software fordert, ist man als Nutzer ja völlig überfordert!
> Das wäre so, als wenn jeder Brief den man bekommt in Geheimschrift
> geschrieben wäre, und man für jeden Brief erst eine Dechiffriermaschiene
> haben muß, bzw. eine Sammlung von Chemikalien zur Sichtbarmachung der
> Schrift und eine Kerze zum erhitzen des Papierblatts damit die Schrift
> sichtbar wird.
>
> ---------------------
>
> Es darf nicht mehr sein, daß man für jede kleine Veränderung erst 5 -10
> Schritte tätigen muß!
>
> Man muß im Prinzip eigentlich eine Hardwarelösung einführen!
>
> Das Hardwaregerät, und überhaupt jeder Computer, muß mit einer
> Globalsoftware ausgestattet sein mit einer Update-Automatik via
> Telefonleitung, und startet sich bei Bedarf von selbst, beim
> einschalten der “Online“-Verbindung. Der Benutzer bekommt davon gar
> nichts mit. Soll alles automatisch erfolgen vom Provider aus, also von
> dem Einwahlknoten ausgehend.
>
> Der Apparat muß mit einer Fernwartungs-Automatik ausgestattet sein,
> die das Gerät während des einschaltens automatisch überprüft und
> Softwareschäden ggf. repariert. Das muß aber schnell gehen. Der
> Benutzer will ja anfangen können.
>
> Dieses offene Türen einrennen darf es nicht mehr geben, also diese
> „Bedienerführung“, dieses ständige „bestätigen“, diese vielen
> Rückfragen von vorne nach hinten und von hinten nach vorne. Das verwirrt
> erst richtig!
> Dieses verwirrende einstellen, „von hinten durch die Brust in‘s Auge“
> muß ganz aufhören. Das ist ja wie „der Einstieg in den Ausstieg“ ,
> oder „der Ausstieg aus dem Einstieg“ . Das sind kognitive Umwege
> und deshalb verwirrend!
> Durch dieses weitschweifige und umständliche versteht der Benutzer erst
> recht nichts mehr.
>
> Keine Multifunktionstasten mehr. Keine Doppelbelegungen mehr.
>
> Alles muß rekursiv sein, parallel und simultan bedienbar und ständig
> einsehbar. Das optische Feedback muß ständig möglich sein. Nur solche
> Handlungen verleihen dem Ausführenden Sicherheit, die ständig
> rücküberprüfbar sind und außerdem die noch vor ihm liegenden Schritte
> erkennen lassen. D.h., das „davor“ und das „dahinter“ müssen
> evident offenliegen. Soll heißen, der Kausalzusammenhang muß immer
> sichtbar bleiben!
> D.h., es darf keine verborgenen Parameter mehr geben.
> Skalen mit evident sichtbarer Zeigerbewegung vor festem Hintergrund
> bezeichnet man auch als Random Walk. Bekannt von jeder normalen Uhr!
> Das ist auch der Grund, weshalb Armaturen im Auto nach wie vor analog
> ausgeführt sind, nicht digital! Es hat einmal einen Versuch gegeben mit
> einem digital anzeigendem Tachometer, dem Lupentacho beim Citroen GS ,
> 1973. Das wurde schnell wieder aufgegeben, weil sich Autofahrer
> beschwerten über die keine schnelle Assoziation gewährende Digitalanzeige.
>
> Jede Seite mit Funktionen muß einzeln aufrufbar sein. Es darf nicht
> mehr sein, daß man sich zur Durchführung einer Funktion erst durch
> etliche andere Funktionen so durchhangeln muß! Also nicht mehr dieses
> eingeben „linear“ , wie es sich nennt! Es muß gewährleistet sein, daß
> man genau die Seite erreicht, die man sucht!
> In diesem Sinne: Es darf nicht sein, daß, wenn man nur auf einer
> Eingabeseite etwas verändern will, man sich erst durch die davor und
> dahinter liegenden Seiten durcharbeiten muß, obschon man auf diesen gar
> nichts verändern will! Das ist ein Mißstand, den man auch bei anderen
> unterhaltungs- und telekommunikationselektronischen Geräten findet.
>
> Es muß auch aufhören, daß sich Wollknäuel bilden, also sich die
> verschiedenen Softwares verknäueln und verhaken, sich selbst ein Bein
> stellen. Bislang ist es ja so, daß es eher Glückssache ist, wenn
> Softwares miteinander laufen. Der geringfügigste Bedienfehler reicht ja
> schon, daß sich alles verhakt und verwickelt. Der Benutzer merkt das
> überhaupt nicht, sondern wundert sich nur, warum wieder einmal die
> Sache nicht funktioniert. Es kommt diesbezüglich auch keine Rückmeldung
> vom Computer.
> Es muß sichergestellt werden, daß das nicht mehr passiert!
> Man muß leichte Bedienfehler als solche sofort erkennen können und
> auch rückgängig machen können ohne wieder ganz von vorne anfangen zu
> müssen! Das heißt, es muß sofort einsehbar sein was man gemacht hat,
> das System muß rekursiv sein! Man muß Bedienfehler auch nachträglich
> noch sehen können, das muß optisch in Erscheinung treten, eben
> voll-analog! Das muß selbstverständlich sein!
>
> Und dieses „beenden“ müssen ist auch überflüssig! Wieso muß man immer
> erst dieses oder jenes „beenden“ , nur weil man im Prinzip doch
> weitermacht? Das ist ja so, als wenn man die Waschmaschiene einschalten
> will, und das geht nicht, weil man vorher erst den Toaster ausschalten
> muß! Das ist ja Schizophrenie! Und noch absurder ist die
> Aufforderung, daß man, um ein Programm das läuft zu beenden, es erst
> einschalten(!) muß bevor man es ausschalten kann! Wohlgemerkt, da wird
> verlangt, etwas einzuschalten, daß bereits eingeschaltet ist! Das ist
> ja erst recht schizophren! Das kann ein normal denkender Mensch nicht
> nachvollziehen! Und in den Anleitungsbüchern steht das auch meistens
> nicht. Die Computer/Software-Hersteller meinen immer, daß die Benutzer
> das von selbst wissen müssen. Woher denn? Und wieso überhaupt? Das ist
> so verwirrend und erschwert die Anwendung so ungemein, daß Leute eher zu
> der Schlußfolgerung gelangen, ganz die Finger von Computern zu lassen.
> Das muß der Computerindustrie doch einleuchten!
>
> Denkbar könnte schließlich auch sein , wenn die Wahlmöglichkeiten sehr
> vielfältig sind , daß Seiten für Funktionen per Steuer-Zifferneingaben
> aufrufbar sind. Z.B.: 1-34 , oder 1-12 , oder 3-9 , usw. Dann muß
> aber gewährleistet sein, daß garantiert ein Ziffernkürzel auch nur für
> eine einzige Funktion steht, und nicht plötzlich Überschneidungen
> auftauchen, wie das heute der Fall ist! Die Hersteller von Computer und
> Software müssen sich also zwingend absprechen!
>
> Es darf auch nicht mehr vorkommen, daß man bestimmte Satzzeichen und
> sonstige Zeichen nicht eingeben kann, obschon ihre Verwendung
> vorgesehen ist und auch beschrieben ist, wie das zu erreichen ist. Also
> z.B. das es vorkommt, daß man keine Anführungsstriche setzen kann, oder
> kein Apostroph, usw.! Man glaubt es kaum, aber es tritt häufig der
> Fehler auf, daß beim Schreiben z.B. statt der gewünschten
> Anführungsstriche, ein Quadrat auftaucht, jedenfalls nicht das
> Zeichen welches man haben will. Das bedeutet, daß man sich nicht einmal
> beim schreiben von Texten darauf verlassen kann, das die Buchstaben und
> Satzzeichen gemäß Tastatur auch richtig erscheinen! Das ist ein
> Unding! Ausreden, es läge an der Software, usw., dürfen nicht ziehen!
> Vielmehr ist das eine Reklamationssache, wo der Kunde das Geld zurück
> verlangen kann!
>
> Für Geräte und Zubehör muß es eine aktuelle Loseblattsammlung geben,
> damit für den Benutzer immer eine direkte Vergleichsmöglichkeit besteht,
> was für Funktionen und Bedienschritte gerade aktuell sind, also damit
> ein auseinanderklaffen von Realität und Geschriebenen nicht passieren kann.
>
> Das umständlich lange warm werden der Computer, das umständliche
> hochfahren wie es sich nennt, muß ein Ende haben. Die Inbetriebnahme
> eines Computers dauert ja lange, wie bei einem Röhrenradio aus den
> 50iger Jahren! Das ist lästig! Ein Computer ist ein Arbeitsgerät,
> welches auch ad hoc einsetzbar sein muß!
>
> Im Bereich HiFi , Video , Telekommunikationsgeräte, Telefone,
> Telefaxgeräte, Anrufbeantworter, etc.; Scall- und Skyper-Empfänger;
> Digital(armband)uhren, muß ebenfalls gelten, daß nur
> Analog-Simultan-Bedienung erfolgt, mit sichtbar angeordneten Schaltern,
> deren Schalterstellung man optisch erkennt, also mit eindeutiger und
> prägnanter Schaltkulisse - auch dann , wenn die Geräte dadurch ziemlich
> groß geraten. Die Bedienbarkeit ist das allerwichtigste. Dafür käuft
> man sich die Geräte ja. Alternativ dazu kann man auch für Geräte, die
> nicht so groß ausfallen sollen, ein Einstellgerät mitliefern, daß
> über einen optoelektronischen Anschluß mit Stecker per
> „Datenleitung“ an das Gerät angeschlossen wird. Das käme z.B.
> hervorragend in Frage für Quarz-Armbanduhren, aber eigentlich für alle
> Geräte, die nicht groß sind.
>
> Alle Softwares müssen bugfrei sein, also fehlerfrei. Alle Softwares
> müssen nachweislich mit allen anderen Softwares und auf jedem dafür
> vorgesehenen Computer einwandfrei laufen. Der Erwerber muß das
> reklamieren können. Deshalb ist eine Positivliste sehr sinnvoll. Diese
> würde nach eindeutigen Kriterien zusammengestellt, die für den
> Software-Käufer Rechtssicherheit garantieren.
>
> Es muß eine richtige Rechtschreib- und Silbentrennautomatik eingeführt
> werden! Bislang muß man ja meistens jedes Wort einzeln einspeichern.
> Das ist ja paradox! Da kann man ja gleich ganz normal im Duden
> nachschauen! Logisch wäre, daß eine Automatik eingebaut ist, die
> Tippfehler aller Art von vorn herein selbsttätig ausbügelt, so das der
> Schreiber gar nichts davon mitbekommt. Dazu muß nun mal in der Software
> das ganze komplette Brockhaus-Lexikon eingespeichert sein, und zwar
> jedes Wort mit allen vorkommenden Beugungen. Das ist im
> Computerzeitalter schon seit langem kein Problem mehr. Weshalb wird es
> dann nicht gemacht? Wahrscheinlich liegt es wieder nur am Mammon!
>
> Es ist eine verbindliche Positivliste zu erstellen für Softwares,
> damit der Benutzer etwas in der Hand hat, wonach er sich richten kann!
>
> Computer und Software sind außerdem noch viel zu teuer. Ein normaler
> Mensch der einen Computer nicht beruflich braucht, wird sich angesichts
> der hohen Preise und außerdem hohen Folgekosten kaum so ein Gerät anschaffen.
>
> Das alberne einblenden von Reklame und von Lizenzverträgen in laufende
> Software, die der Computerbesitzer ja schon hat, muß aufhören. Das
> verwirrt und verkompliziert noch mehr. Und albern ist es auch!
> Und das Gehabe mit den Lizenzen ist auch insofern kindisch, weil es
> sowieso nichts nützt, nichts nützen kann. Das grenzt schon an Paranoia.
> Und für die mies funktionierenden Programme überhaupt Geld zu nehmen,
> ist schon unverschämt!
>
> Die Aufmachung der Bildschirm- und Symbolegestaltung erinnert eher an
> einen Kinderkaufladen, so mit Spielgeld, oder wie ein Kasperletheater.
> Die Bildschirmgestaltung muß so aussehen, daß sie sich an erwachsene
> Menschen richtet! Das heißt, das hysterische muß unterlassen werden ,
> diese weitschweifigen Erklärungen im Erzählstil , dieses Fragen mit
> Gegenfragen beantworten , diese sogenannte „intuitive“ Anleitung.
> Diese Aufmachung in Form der dekadenten Fernsehreklame. Alles das stört
> und verwirrt nur!
>
> Dieses verdeckte arbeiten müssen mit Menüs, verborgenen Parametern usw.
> erlaubt dem Benutzer keine Koinzidenzmessung, keine
> Vergleichsmessung. Bei einer analogen Armbanduhr sieht man definitiv
> anhand der Zeigerstellung nicht nur die Uhrzeit, sondern auch
> sämtliche Vergleichswerte, stufenlos, fließend, das VORHER und das
> NACHHER. Diese Koinzidenzmessung ist bedeutsam für das erfassen und
> beurteilen der Folgen und Absichten, der Implikationen, weshalb man ja
> auf die Uhr geschaut hat.
> In der Computeranwendung ist dies leider verunmöglicht. Das bedeutet für
> den Benutzer einen unwahrscheinlich hohen Streß!
> Deshalb muß die Bedienung von Computern endlich umgestellt werden auf
> Voll-Analog !
>
> Das esoterische Gehabe im Zusammenhang mit Computern, dieses
> Computerlatein, diese absolut nicht sachbezogenen abstrusen
> Pseudo-Fachbegriffe, dieses ersatzreligiöse, muß abgeschafft werden!
> Dieses Brimborium hält normale Leute davon ab, sich einen Computer
> anzuschaffen. Das Jägerlatein im Bereich Computer muß ganz aufgegeben werden!
>
> Das hier gesagte muß auch für alle Computer-Zusatzgeräte gelten!
> Denn käuft man sich erst ein Zusatzgerät, vervielfachen sich die o.g.
> Probleme noch!
>
> Unverständlich ist, warum sich die Computerindustrie und die
> Softwareindustrie nicht von selbst bemühen, diese Produkte so wie oben
> beschrieben verbraucherfreundlich zu gestalten?
>
> Eine (technische) Utopie ist nur so lange eine Utopie, wie nicht
> versucht wird sie umzusetzen. Oder: Fortschritt ist nur eine
> Verwirklichung von Utopien. Oscar Wilde
>
> Man muß sie im ernst erst darauf hinweisen, daß ihnen so wie es jetzt
> ist, eine Menge Einnahme entgeht. Die Industrie könnte immens höhere
> Gewinne machen, ja sogar superlativ, wenn sie ihre Computer usw. so
> gestalten würden wie oben beschrieben. Denn sie erreichen dann auch die
> Normalverbraucher, diejenigen, die sich nicht von dem Computergehabe
> anstecken lassen, sondern nüchtern und pragmatisch denken, eben Onkel
> Theo und Tante Klara, auch anderweitige potentielle Nutzer, auch
> Gebildete die bis dato davor zurückschreckten. Das muß doch ein Anreiz
> sein für die Industrie!
> Das monetäre Argument muß doch bedeutungsschwer genug sein, damit die
> Industrie sich regt und endlich etwas unternimmt, damit s.o. die
> „Schnittstelle Computer-Mensch“ stimmt.
>
> © by Helmut Poppenborg 1999
>
> -----------------------------------------
>
> Abschrift eines Leserbriefes, der an die Münstersche Zeitung erging:
>
> ------------------------------------------------
>
> An die
> MZ
> Lokalredaktion
>
> LESERBRIEF zu dem Leserbrief von Bernhard Hüning
> ... (Sa.,30.1.99)
>
> -------------
> Betr. Bahn
> -------------
>
> Sehr geehrte Damen und Herren
>
> Bedienerführung ist gerade verwirrend
>
> Die Anglizismen, die neudeutschen amerikanistischen Ausdrücke, und
> alles zudem ohne ß , ä, ö, ü, usw. die von Post und Bahn verwendet
> werden, sind wirklich nervtötend. Aber es scheint ein großes Klientel zu
> geben, daß diesen Schnickschnack mag.
>
> Viele Fahrscheinautomaten sind in der Tat schwer zu bedienen. Darauf
> weist auch die Verbraucherzentrale immer wieder hin. Das liegt daran,
> daß die Funktionen oftmals uneindeutig sind und dem Benutzer kognitive
> Umwege abverlangen. Logisch wäre,daß die Funktionen direkt angezeigt
> werden und auch einen Rückschluß zulassen auf das was man gemacht hat
> und auf das was vor einem liegt. Das nennt man rekursiv. Das Verfahren
> wird als analog-simultan bezeichnet und beschreibt die Bedienbarkeit,
> wie man sie auf Logik fußend von Radios und Fernsehern der siebziger
> Jahre gewohnt ist.
> Aber heute sind die Fahrscheinautomaten, auch die Geldautomaten an den
> Hauswänden von Banken, so konzipiert, daß nach Computerkriterien linear
> eingegeben werden muß, also sequentiell, sogenannte Bedienerführung, und
> mit viel unnötigen verquer laufenden automatischen Rückfragen die sich
> dann so anhören wie <Der Einstieg in den Ausstieg> , oder <Der
> Ausstieg aus dem Einstieg> ; zudem mit Zudeckmenüs, so daß man erst
> recht nicht mehr zurückverfolgen kann was man gemacht hat. Das ist für
> den normalen Benutzer völlig undurchschaubar. Und genau das sehen die
> Konstrukteure und die Vertreiber dieser Geräte nicht ein! Man nennt das
> so dumm <Software-Lösung>. Das ist Schwachsinn ; und störanfällig ist
> es außerdem!
>
> Aus humanen Gründen sollte es aber so sein, daß sich die Maschiene , vor
> allem der Computer, nach dem Menschen richten muß ,und nicht der Mensch
> nach dem Computer!
>
> Zudem ist Deutschland als Bestandteil der westlichen Welt zumindest im
> Bereich Dienstleistung ein Entwicklungsland. Bei Bahn, Post, Behörden,
> Kassen in Kaufhäusern und Supermärkten, ist immer noch Schlagestehen,
> wie früher in der DDR, über die die Westdeutschen immer gelacht haben.
>
> In und vor Bahnhofs- und Postgebäuden herrscht zunehmend eine hohe
> Kriminalität zusammen mit Wegelagerei, in einer Form, wie man es früher
> nur aus südlichen Ländern gekannt hat. Zumindest die Deutsche Bahn AG
> will in ihrem Bereich gegen diese Zustände vorgehen. Bloß, wann tut sie es?
>
> H.Poppenborg , ...
>
> ------------------------------------
>
> Zur Erklärung, weshalb gerade Hysteriker Computer so verteidigen:
>
> Histrionisierung der Gesellschaft
>
> (Im Protokollstil erklärt; dann geht es schneller)
>
> Histrionische Menschen gibt es schon immer. Zudem gab es schon immer
> eine große Anzahl Anankastischer. Letzteres geht zurück, dafür wird das
> histrionische mehr. Es hat etwas mit der sich ausbreitenden
> Beliebigkeit, Postmoderne zu tun. Das findet seinen Niederschlag
> insbesondere auch in der Erziehung. Wenn Larifari-Verhalten und
> Falschheit, Unechtheit, seichtes, Gratifikation erfahren, impliziert das
> eine histrionische Persönlichkeitsentwicklung. Und wenn solch eine
> Verhaltensweise immer mehr um sich greift, gibt es immer mehr
> Histrioniker und ist somit das Resultat einer Massenverhaltensweise,
> und bewirkt eine Histrionisierung der Gesellschaft.
> Staat und Gesellschaft hofieren das, weil solche Menschen pflegeleicht
> sind, und vor allem gutes Stimm -und Kaufvieh, Konsum- und
> Kommerzprotagonisten („Fun-Gesellschaft“).
>
> In den USA war das schon immer so, jetzt auch zunehmend in Holland und
> auch in Deutschland.
>
> Hist. sind die willkommensten Rezipienten und Internalisierer von
> Anglizismen/Amerikanismen und anderweitige von der (Werbe)wirtschaft
> lancierte Sprachverhunzungen. Adam Smith‘s unsichtbare Hand wirkt
> zugunsten von allem was seicht ist.
>
> Das Ziel einer Therapie besteht darin, dem Hysteriker das denken, und
> dem Anankasten Gefühle beizubringen (Shapiro).
>
> Was anankastisch, narzistisch, antisozial-dissozial und dependent ist,
> läßt sich ziemlich leicht erklären. Aber histrionisch ist sehr
> abstrakt. Histrioniker (früher hysterisch) gehen z.B. Kopfmenschen
> instinktiv aus dem Weg.
> His. täuschen unbewußt immer vor, daß sie etwas vortäuschen. Und sie
> glauben (automatisch!) sie seien nicht verantwortlich für die Folgen
> ihres Tun. Sie denken final.
>
> Durchweg sind Histrioniker auch spießig. Sie wollen jedoch nicht spießig
> sein, aber sie sind es. Im Gegensatz zu Anankasten (Zwanghafte
> Charaktere), die alles tradierte betonen und Wert darauf legen, als
> konservativ zu gelten (Paradigma: Der Film Besser geht‘s nicht; mit
> Jack Nicholson).
>
> Histr. sind falsch, unecht, fassadenhaft. Das ist ihnen bis zu einem
> gewissen Grad sogar klar. Aber sie wollen so bleiben. Begründen können
> sie es nicht.
>
> Manche Kopfmenschen indes sind naiv, originär, nativ. Das sind His.
> Menschen folgerichtig nicht. Sie kommen einem naiv gebliebenen
> Kopfmenschen überlegen vor, der naive Kopfmensch hat Angst vor ihnen.
> Das ist entaktualisierbar durch gezielte Aufklärung und Sachinformation,
> Vermittlung des (weitgehend) kompletten soziologisch-politologischen
> Wissens. Der so aufgeklärte Kopfmensch verhält sich dann nicht mehr
> naiv, sondern erkennt die gesellschaftlich-sozialen Zusammenhänge dann
> voll und ganz, hat Strukturwissen, ist argumentativ nicht mehr zu
> schlagen (je nach Wissensstand).
> Histr. Menschen gehen Kopfmenschen instinktiv aus dem Weg, den naiven
> Kopfmenschen meist auch, aber nicht immer, denn oft machen sie mit den
> naiven Kopfmenschen Scherze, veräppeln sie. Darauf wies schon
> Kierkegaard hin. Das hört aber auf, sobald der Kopfmensch
> sozial-strukturell voll aufgeklärt ist. Dann ziehen sich alle Histr.
> voll und ganz zurück. Das heißt nicht, daß der His. etwas eingesehen
> hat, keineswegs, sondern er wähnt sich weiterhin im Recht, gibt es aber
> auf, den vormals naiven Kopfmenschen umerziehen zu wollen in Richtung
> „Anpassung“ und „straight“ („... bei dem ist Hopfen und Malz
> verloren!“). His. sind immer Anpassungsapologeten.
>
> Die „Überlegenheit“ des His. ist nur eine Scheinüberlegenheit. Ihr
> Gefühl der Überlegeneheit beziehen sie aus der Tatsache, daß sie sich so
> expressiv und fulminant ausdrücken können („sich aufblasen“). Damit
> erachten sie sich als überlegen gegenüber Kopfmenschen, und auch
> gegenüber Sekundärtugenden („cool“); wähnen sich einer Macht ausübenden
> gesellschaftlichen Gruppe zugehörig. Das ganze Problem ist nicht als
> belanglos abzutun. Die His. besitzen Macht und Einfluß in ihrem sozialem
> Umfeld. Sie müssen nicht viel können, nicht viel wissen, brauchen sich
> nicht inhaltlich präzise ausdrücken zu können, ihr „aufblasen“ reicht
> schon aus. Sie machen alles mit ihrem „Charme“, ihrem „Charisma“.
> Der Intellektuelle hat weder Verantwortung noch Macht; Verantwortung
> vielleicht theoretisch, aber nicht faktisch. Das sagen haben immer die Dummen.
>
> Histrionisches Erleben spielt sich auf dem Niveau der kommunikativen
> Symbolebene ab, ist hirntopographisch lokalisierbar im Limbischen
> System und den Schläfenlappen und stellt somit anthropologisch und
> phylogenetisch eine alte Struktur dar.
>
> His. machen alles instinktiv und intuitiv. Ist ein His. LKW-Fahrer,
> findet er auch in einer fremden Stadt schnell den Weg. Er muß zwar auch
> nach dem Weg fragen, aber nicht oft. Er braucht eine Wegbeschreibung
> nur ganz grob, „so in etwa“, aber er braucht keine genaue
> Wegbeschreibung. Ein Kopfmensch benötigt jedoch eine explizite
> Wegbeschreibung und muß deshalb auch immer wieder aufs neue jemanden fragen.
>
> So erstaunt es nicht, das ausgerechnet Histr. nach einer kurzen
> Einarbeitungszeit sehr gut mit Computern zurechtkommen. Der Kopfmensch
> scheitert zunächst. Der anankastische Mensch kommt mit Computern nicht
> so schnell zurecht wie der Histrionische, er braucht länger, lernt es
> dann am Ende aber doch. Der reine Kopfmensch braucht dazu noch viel
> länger, eventuell lernt er es nie.
>
> Ein Grund mit, warum His. gut zurecht kommen mit Computern: Man braucht
> kein logisch-abstraktes Gedächtnis, sondern ein gutes Formalgedächtnis.
> Man muß formale Dinge gut behalten können. Das können His. als
> ausgleichende Gerechtigkeit für ihre sonstigen kognitiven Defizite ja.
> Also kommen sie gut zurecht mit Computern.
> Der Kopfmensch hat ein sehr gutes abstraktes Gedächtnis,
> Logikgedächtnis, kann sich sehr gut Fakten merken; aber hat oftmals
> ein sehr schlechtes Formalgedächtnis. Dann kommt der Kopfmensch mit
> Computern nicht klar.
>
> Insofern muß unterschieden werden zuwischen den verschiedenen Arten zu
> lernen. Man kann intuitiv lernen, oder nach dem Trial-and-Error-Prinzip
> („aus Fehlern lernen“), oder aber a priori und rekursiv,
> rückbezüglich, durch vergleichen, analog, also aus der
> Rückmeldung/Spiegelung; oder aber auch nach Mischmethoden.
> Der His. lernt intuitiv und nach dem Trial-and-Error-Prinzip. Das
> lernen a priori, oder gar durch Rückmeldung/Spiegelung, ist ihm fremd,
> ja lehnt er ab, fürchtet sich vor eventueller Kritik. Evaluation findet
> der Hist. unnatürlich.
> Der Kopfmensch lernt a priori und rekursiv/rückbezüglich, gespiegelt.
> Intuitiv lernen und das lernen „aus Fehlern“ kann der Kopfmensch nur
> bedingt, in Abhängigkeit von dem Fachbereich und in Abhängikeit von
> der Situation; und auch dann benötig der Kopfmensch immer Erkenntnisse
> a priori und Rekursivität zusätzlich, sonst fühlt er sich unsicher und
> macht dann vielleicht gerade Fehler. Darüber lacht der Histrioniker.
>
> Mit Histr. kann man auch keine Problemgespräche führen. Vielleicht am
> Anfang ja, dann aber nur oberflächlich, später dann gar nicht mehr. His.
> lehnen das weitere führen von Problemgesprächen ab. Sobald His. merken,
> daß das problemfokussierte sich unterhalten nicht nur eine
> vorübergehende Sache, eine „Einlage“ ist, sondern ein wesentlicher
> Aspekt, ein zentraler Bestandteil, lehnen sie die weitere Fortführung
> des Dialogs ab, und lehnen auch jede weitere Unterhaltung mit dem
> Betreffenden ab, weil sie Angst haben, daß immer wieder
> Problemgesprächsinhalte aufkommen.
>
> Leider trägt die Computerentwicklung dem histrionischem Stil Rechnung:
> Lineares eingeben, Bedienerführung; nur intuitiv ohne Rückkopplung.
> Sozusagen Skalen ohne Skalenangaben, bzw. Skalen die wieder
> verschwinden. Attrappe; Etikettenschwindel. Dem His. fällt das nicht
> auf, er denkt ja selbst so, er ist so.
>
> Es verwundert nicht, daß His. empfänglich sind für das
> sprachwissenschaftlich gesehen unnötige computerneudeutsch, welches aus
> nicht nachvollziebaren Scheinbegriffen aus pidgin-englisch besteht und
> von Anbeginn aufgebläht wurde zu einem Soziolekt der andere ausgrenzen soll.
>
> Streitet man sich mit His. die mit Computern arbeiten über
> grundsätzliche Fragen zum Computer, zieht man den kürzeren. Erstens,
> verstehen Histr. nicht was man meint, zweitens hassen sie das logische
> argumentieren sowieso (Misologie), drittens verschanzen sie sich hinter
> der (angeblichen) Mehrheitsmeinung und behaupten, daß die meisten
> Menschen mir Computern gut zurecht kämen. Das die meisten Menschen mit
> Computern gut klar kämen stimmt zwar nicht, aber das interessiert His.
> nicht. Überhaupt beurteilen His. Meinungen und Sachverhalte nach ihrem
> Gefühl, ohne die Auffassung rechtfertigende Untermauerung und Beweise.
> Gerade das ist dem histr. Stil so immanent.
>
> Spricht man His. genau darauf an, werden sie persönlich. Statt mit
> Argumenten reagieren sie mit persönlichen Angriffen, bleiben nicht
> sachlich, nicht auf der argumentativen Ebene (die ihnen ja auch fremd
> ist), sondern tätigen Anwürfe, bis hin zu Verbalinjurien. Auf die
> Logikfeindlichkeit der Histrioniker wies schon Fritz Riemann hin (Buch:
> Grundformen der Angst).
>
> Eine typische Form der Auseinadersetzung von His. ist die
> Affektprojektion, eine Auseinandersetzungsebene kleiner Kinder und
> Primitiver („...doof!“ „Selber doof!“). ( Siehe auch Fritz Riemann)
>
> Typisch ist, daß Hist. das kybernetische Prinzip nicht begreifen
> (wollen). Man kann His. i.d.R. nicht begreiflich machen, was der Sinn
> eines Heizkörperthermostatventils ist, oder der Sinn eines
> automatischen Getriebes für ein Auto - geschweige denn, wie sie funktionieren.
> Typischerweise werden His. auch frech, wenn man sie von den Vorteilen
> und der Notwendigkeit solcher Systeme erzählt. Sie lehnen das emotional
> ab.
> Befinden sich in einer Wohnung Heizkörperthermostatventile, verstehen
> His. i. d. R. ihren Sinn nicht und meinen, sie müßten die Temperatur mit
> den Thermostatventilen so regeln wie mit einfachen Ventilen.
> Fährt man ein Auto mit automatischem Getriebe, verstehen His. nicht,
> wieso das Auto fährt ohne das man kuppeln und schalten muß. Oftmals
> verstehen sie den Einzelaspekt der Automatik, daß man nicht kuppeln muß,
> können sich noch vorstellen das das eine spezielle Automatik
> drehzahlabhängig regeln kann. Aber wieso man auch nicht schalten muß,
> übersteigt ihr Vorstellungsvermögen dann doch. Immer wenn viele
> Parameter mit einfließen, und dies rekursiv ist, wollen His. nicht mehr verstehen.
> Sind His. Techniker geworden, verstehen sie die Kybernetik zwar doch,
> aber können sie nicht fassen, nicht emotional verstehen, lehnen sie
> emotional weiterhin ab.
> Im Gegenzug gilt, lernt ein totaler Kopfmensch aus Fachbüchern der
> Charakterologie/Psychologie die Histr. Persönlichkeitseigenschaft
> kennen, versteht es das zwar intellektuell, aber kann es „nicht
> fassen“, kann sich histrionisches Erleben nicht wirklich vorstellen,
> nicht emotional nachvollziehen.
>
> Erst recht schwer kann man His. Kybernetik zweiter Ordnung, also
> Systemtheorie begreiflich machen.
>
> Hist. denken und handeln linear, „straight“, „cool“, geradeaus,
> stromlinienförmig, sequentiell, „bedienergeführt“ (der
> stromlinienförmige Mensch ist eine Gefahr für die Gesellschaft. Vergl.
> Herbert Marcuse: Der eindimensionale Mensch).
>
> Die unfaßbare Unlogik der Hysteriker, so beschrieb es Fritz Riemann.
> Die ganze Gesellschaft ist ja so, oder fast die ganze. Nicht ohne Grund
> gibt es ja eine linke Zeitschrift mit dem Titel Unfaßba. Unfaßba
> ohne r; typisch provokativ.
>
> Gleichwohl können histr. Menschen durchaus auch in technischen Berufen
> Leistungen erbringen. Sie lernen dann aber durch reines auswendig
> lernen, wie ein Papagei, lernen im Sinne von „haben“, nicht imSinne von
> „sein“ (Erich Fromm, Haben oder Sein). D.h., sie reflektieren ihr
> Wissen nicht, denken nicht in Strukturen. Das merkt man dann daran, daß
> sie technische Konzepte nicht erklären können, anderen Leuten nicht
> vermitteln können.
>
> Offene Kontakte mit Mitmenschen liegen His. sehr wohl. Sie sind meistes
> oder oft ausgesprochene Partytypen, Salonlöwen, können schöngeistig
> daherreden (salbadern), sind Ausgeh-Typen, „Fun-Gesellschaft“; können
> gut flirten, salbern, dick auftragen. Dabei ist gerade das ein Produkt
> der höheren Symbolebene, doppelt rekursiv, ein Phänomen der Kypernetik
> zweiter Ordnung und fällt somit in die Systemtheorie. Das läuft
> automatisch ab und wird vom Hist. nicht reflektiert.
>
> ---------------------------------
>
> © by Helmut Poppenborg , 1999 , Fortschrittsinitiative , Münster , 1999
>
> :::::::::::::::::::::
>
> Histrionische PS
>
> (Die Eigenschaft Histrionisch ist nicht per se als krankhaft zu
> betrachten. Auf diese Feststellung legen die Autoren auch Wert.
> Pathologisches Geschehen liegt erst dann vor, wenn die Histrionische
> Eigenschaft mit Leiden und funktionaler Beeinträchtigung verbunden ist
> [dann Prävalenz 2 % ]. Ansonsten ist sie ein bei sehr vielen Menschen
> anzutreffendes, häufiges, durchgehendes, allgegenwärtiges, ubiquitäres,
> weitverbreitetes und gesellschaftliches Muster (Mainstream);
> insbesondere bei Südländern.)
>
> ----------------------------------------------
>
> Laut DSM-IV (APA) 1997 :
>
> Inandäquate Emotionalität,
> Streben nach Aufmerksamkeit,
>
> fühlt sich unwohl in Situationen, wo er nicht im Mittelpunkt der
> Aufmerksamkeit steht,
>
> Interaktionsverhalten sexuell verführerisch
> und auch überhaupt provokant,
>
> Gefühlsausdruck oberflächlich und rasch wechselnd,
>
> setzt seine körperliche Erscheinung ein um Aufmerksamkeit auf sich zu lenken,
>
> Denken und Sprache wenig detailliert, impressionalistisch,
> Selbstdramatisierung, Theatralik,
>
> suggestibel, leicht beeinflußbar durch andere, und durch Umstände,
>
> faßt Beziehungen enger auf als sie tatsächlich sind.
>
> -------------
>
> wirken bezaubernd, Charme, kokett , zumindest anfangs.
>
> wollen ständig im Mittelpunkt stehen und machen gerne eine „Szene“.
>
> Schmeicheleien, Geschenke.
> Auf Komplimente aus.
>
> Somatisierungstendenz, wechselnde Symptome.
>
> Viel Zeit und Geld für Körperpflege und Kleidung.
> Sehr auf Äußeres bedacht.
> Leicht zu verärgern durch kritische Kommentare.
>
> Argumente und Meinungen flach und ohne sie rechtfertigende Begründungen.
>
> Andere in Verlegenheit bringen durch zurschaustellen von inadäquaten
> Emotionen; begeisterndes umarmen; oder schluchzen; oder Wutausbrüche.
>
> Beeinflußbar von Modeerscheinungen.
>
> Vertrauensselig gegenüber Vorgesetzten und Autoritäten.
>
> Manipulierbar.
>
> Sehen einfache Beziehungen viel intensiver als sie sind.
>
> Emotionale Oberflächlichkeit.
>
> Auf Neuigkeiten aus, “Aufregung“, Stimulation.
>
> Verlangen ständig Bestätigung für sich.
>
> Richten sich nur nach anderen, konform, adaptiv gegenüber der sozialen
> Zugehörigkeitsgruppe.
>
> Fordern von anderen ständig “Anpassung“.
>
> Wollen unmittelbare Befriedigung.
>
> Suizidandrohungen zur Erzwingung das man sich mit ihnen befassen soll.
>
> Tendenz zu Somatisierungsstörungen.
>
> Ab und zu Fälle von Major Depression.
>
> ----------------------
>
> Gemäß Beck/Freeman (Kognitive Verhaltenstherapie bei Persönlichkeitsstörungen):
>
> Romantische Sichtweise von Beziehungen, bald zerstört, bei Beginn
> glücklich, stürmisch, und als Katastrophe endend.
>
> Geben die vielen negativen Traits einer HPS nicht zu.
>
> Nach Shapiro Mangel an Allgemeinwissen.
>
> Auch der geringste Hinweis auf mögliche Ablehnung durch andere, auch
> durch Blicke z.B. ist niederschmetternd für Histrioniker, selbst dann,
> wenn der andere nicht einmal wichtig für sie ist. Schon der Gedanke
> daran stellt für sie eine Bedrohung dar.
>
> Histrioniker sind nicht nur Frauen. Auch Männer. Und nicht nur
> effeminierte Männer, auch “Prolos“, Machos.
>
> Befassen sich nicht mit Einzelheiten, Fakten, spezifischen Dingen.
> Erkennen Einzelheiten und spezifische Dinge und Details nicht, und
> erinnern sich folglich später auch nicht an Details.
> Sie erinnern sich auch nicht mehr genau an Aussagen die sie getätigt
> haben. Erinnern sich an Geschehnisse nur diffus.
>
> Der ganze Identitätssinn ist impressionistisch, diffus, undifferenziert, verallgemeinernd.
>
> Sie reflektieren nicht, sind nicht zur Introspektion fähig, können ihre
> eigenen Gedanken, Meinungen und Absichten nicht evaluieren; sträuben
> sich auch dagegen.
>
> Explosive Ausbrüche.
>
> Kognitive Verzerrungen; lassen sich von Eindrücken leiten, von
> Eindrücken überwältigen, statt nachzudenken. Daher dichotomes, extremes
> denken, schwarzweismalend.
>
> Übergeneralisierung, weil sie sich nicht mit Einzelheiten und Logik befassen.
> Sträuben sich gegen die Erörterung von Problemen.
>
> In der Therapie erzählen sie gerne nur dramatisch von Ereignissen, ohne
> sie zu thematisieren und zu problematisieren, nur so beiläufig, fast wie
> unwichtig, aber als Unterhaltung sehr wichtig nehmend, und berichten
> weitschweifig.
>
> Erzählen gerne weitschweifig und ausführlich von allen “aufregenden“ und
> traumatischen Ereignissen der ganzen Woche, ohne sie richtig zu thematisieren.
>
> Bei allen Aktivitäten und Beziehungen neigen sie dazu, Interesse zu
> verlieren und sich einer “aufregenderen“ Sache zuzuwenden.
>
> Der Lebensansatz des Histrioniker mit seinem dysfunktionalen,
> undifferenzierten und impressionistischen Denkstil, ist dem
> logisch-strukturierten, problemfokussierten Wesen der Kognitiven
> Verhaltenstherapie diametral entgegengesetzt.
> Der logische, problemorientierte Denkansatz erscheint einem
> Histrioniker unnatürlich. Die problemfokussierte Wahrnehmung und
> Verarbeitung von Erfahrungen ist für den Histrioniker völlig neu.
>
> Der Sinn der Evaluation dysfunktionaler Kognitionen muß dem Histrioniker
> immer wieder neu erklärt werden bevor er ihn versteht. Viel ist schon
> erreicht, wenn der Histrioniker irgendwann den Sinn der Evaluation
> kognitiver Prozesse wenigstens einigermaßen verstanden hat.
>
> Die Erwartung des Therapeuten, daß der Histrioniker bald zur
> Evaluation seiner automatischen Gedanken in der Lage sei, ist
> unrealistisch. Wahrscheinlich ist, daß er den Sinn der Evaluation und
> Introspektion vergisst, und stattdessen weiterhin glaubt, daß der Sinn
> der Therapie im klönen mit dem Therapeuten besteht. Dessen muß sich
> der Therapeut bewußt sein.
>
> ----------------------
>
> Weitere Merkmale (u.a. Fritz Riemann, Grundformen der Angst):
>
> Hysterie,
> sexuell aufreißerisch,
> keck, charmant, “Partytyp“, viel Flirt, Koketterie,
> theatralisch,
>
> Positivdenker,
>
> durchaus Sympathieträger,
>
> auch nur der geringste Hinweis, nicht als liebenswert empfunden zu
> werden, ist niederschmetternd für Histrioniker, das können sie schwer
> ertragen und kaum verzeihen;
>
> lieben „Das Schöne“ , sind schöngeistig;
> lieben Glanz, Pracht,
> “feiern die Feste wie sie fallen“;
>
> Mode, Modekonformität, Modeströmungen aufgreifend;
> machen “Trends“ unkritisch mit,
> üben auf andere Anpassungsdruck aus, “cool“, “straight“,
>
> bedenkenlose Übernahme von Anglizismen/Amerikanismen
> und anderweitige von der Werbewirtschaft eingeführte
> willkürliche Sprachveränderungen,
>
> lieben Regenbogenpresse, Seifenopern, Trivialfilme, Operetten,
> bzw. lieben Seicht-Pop und Popularmusik (“WDR-IV- Musik“);
> Musik- Film- Lektüregeschmack ist seicht,
>
> Schicki-Micki, sind gerne “schick“,
>
> falls maskuliner Typ, dann “Macho“,
>
> lieben Ordensverleihungen und Auftritte,
> lieben Rituale und Zeremonien,
> streben nach Aufmerksamkeit,
>
> suchen Vorbilder und Helden,
>
> Lehrer, Pastöre, Unternehmer, Ärzte, werden behandelt wie Übermenschen,
> wie Heilige (“Vorbilder“).
>
> schnell grundlos gekränkt, eingeschnappt,
>
> wollen beeindrucken,
>
> häufig stolz (und oftmals „dumm“),
>
> denken „nach mir die Sintflut“ ,
> belle indifference,
> larifari,
> phlegmatisch,
> denken final, fatalistische Einstellung,
>
> unfassbare Unlogik, Misologie,
> tendentielles umdeuten, Rösselsprünge,
> tendenzielles verlassen des Gesprächsgegenstandes unter Inkaufnahme das
> der andere wütend wird, dabei selbst Wutentwicklung;
>
> Geschmack an Wettbewerb und Rivalität,
>
> Affektprojektion,
>
> Konservativismus (nicht alle, es gibt auch linke Histrioniker),
> stromlinienförmig,
>
> Andere Histrioniker und Narzisten und überhaupt andere Menschen werden
> als Rivalen betrachtet,
>
> einige wählen gern dependente Partner, weil diese ihr
> Bestätigtwerdenwollen und ihr Aufmerksamkeitsbegehren willig erfüllen,
> einige wählen auch anankastische Partner, weil sie ihre Ordnungsliebe
> (die völlig abstrus ist!) und ihren Perfektionismus bewundern,
>
> Histrioniker gehen eigentlichen Kopfmenschen instinktiv aus dem Weg,
> weil diese sie zu leicht durchschauen, gegen das fassadenhafte und
> unechte sind, fassadenhaftes und hysterisches nicht gelten lassen, den
> Wunsch nach ständiger Aufmerksamkeit und Bestätigung nicht nachkommen;
>
> konsum- und kommerzorientiert,
>
> einige (jüngere) Histrioniker haben einen seichten („amerikanischen“)
> Farbgeschmack und lieben Farben die keine echten Farben sind, sondern
> „durchschimmernd“, „halbseiden“, nach Neon anmuten, bonbonfarben
> („pink“, „mint“); „Geschmacksverirrung“,
>
> flach, seicht, oberflächlich, fassadenhaft, eindimensional,
> unecht, falsch,
>
> typische hysterische bürgerliche Entrüstung, echauffieren, “auf die
> Palme gehen“,
>
> Konversionsstörung, Konversionshysterie,
>
> Werden gern Verkäufer, Friseur, oder arbeiten sonstwie im
> Verschönerungsgewerbe; auch gern Vertreter, Geschäftsführer,
> Schauspieler, Regisseur, auch Lehrer; immer dort, wo man sich selbst gut
> darstellen kann.
>
> Bei nonkonformistischen bzw. linken Histrionikern gilt:
> Überkompensation, oder unreflektierte “Anti“-Haltung, oder
> Askese-Propagierung. Linke unter Histrionikern machen meistens genau das
> weiter, was Rechte bzw. Bürgerliche auch tun würden, nur mit umgekehrtem
> Vorzeichen.
>
> --------------------------
>
> Wichtig:
>
> Feminine Männer/“Softies“:
> Feminine Männer sind keinesfalls automatisch histrionisch.
>
> Homosexuelle:
> Homosexuelle sind keineswegs automatisch histrionisch.
> Feminine Homosexuelle:
> Auch feminine Homosexuelle sind nicht automatisch histrionisch. Es muß
> unterschieden werden zwischen feminin und effeminiert. Bei effeminierten
> (“tuntigen“) Homosexuellen kann allerdings von histrionischer
> Persönlichkeit ausgegangen werden.
>
> Lesbierinnen (Lesben): Lesbierinnen sind keinesfalls automatisch histrionisch.
>
> --------------
> --------------
>
> Histrionische Menschen können auch Berufe erlangen in akademischer
> Position und in diesem Bereich hohe Leistungen erbringen. Der Lern- und
> Arbeitsmodus entspricht dann ausschließlich dem “Haben“-Stil anstelle
> des “Sein“ im Sinne Erich Fromms Buch “Haben oder Sein“. Sie
> interessieren sich nicht besonders für die Sache, sondern haben es nur
> gelernt um es zu “haben“, im Sinne von “08/15“, interessieren sich nur
> oberflächlich. Oder lernen auch um anderen sagen zu können das sie eben
> dies oder das “wissen“ oder “können“; sie reflektieren das Wissen nicht
> und thematisieren es auch nicht , siehe aben, befassen sich mit ihrem
> eigenen Wissen nicht problemorientiert. Es ist nur “Job“.
> Der histrionische Denk- und Verhaltensmodus zeigt sich u.a. in Bereichen
> abseits des Beruflichen, im persönlichem Bereich; und wenn
> gesellschaftlich/soziale Zusammenhänge zur Erörterung stehen. Siehe oben.
>
> --------------------------------------
>
> Viele bekannte und unbekannte Filmprotagonisten zeigen die Merkmale der
> Histrionischen Persönlichkeitsstörung, sehr viele Filmfiguren in den
> Seifenopern, „Lindenstraße“; und in den alten, übertrieben
> bunt/bonbonfarbenen Mantel-und-Degen-Filmen der fünfziger Jahre, wie
> z.B. Cartouche Der Bandit; sowie in den alten, unrealistisch gemachten
> Western der fünfziger Jahre. Ebenso fast alle Protagonisten in der
> Krimiserie Miami Vice, oder die Filmfigur des Magnum in der
> gleichnahmigen Serie.
>
> --------------------------------------
>
> Die Ursachen der HPS sind höchstwahrscheinlich erziehungs- und gesellschaftsbedingt.
>
> --------------------------------------
>
> © 1999 by Helmut Poppenborg, FI , Münster
>
> ..................................................
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