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Re: Microsoft ist Deutschlands bester Arbeitgeber



Hallo Liste,

Wednesday, January 22, 2003, 11:43:01 AM, padeluun wrote:

> Sehr geehrte(r) Joerg-Olaf Schaefers,

ja huch ,)

> Du schriebst / Sie schrieben:

>> Schade eigentlich, bis vor 2 oder 3 Jahren war die SpOn-Netzwelt
>> durchaus lesenswert.

> Komm,  komm.  Nur  weil  einige  Artikel  nicht  in  Dein (oder unser)
> Freund/Feind-Schema  passen,

Ach, ich glaube diese Dinge durchaus noch halbwegs neutral bewer-
ten zu koennen, auch wenn ich anschliessend Dinge schreibe, die
dies nicht vermuten lassen ,)

> ist  SpiegelOnline deswegen nicht gleich komplett  100%  Schrott.

Das habe ich auch nicht behauptet. Gleichwohl habe ich doch den
Eindruck, dass man speziell bei der Netzwelt recht bewusst die
Position/Ausrichtung gewechselt hat. Wo frueher noch aus einer
"Innensicht" geschrieben wurde (wie es zum Beispiel auch/noch
bei Telepolis der Fall ist), finden sich heute vielfach Aussen-
betrachtungen und populistische Zeigefinger (Afaik gab es nur
einen einzigen kurzen halbwegs kritischen Artikel zu Buessow/
Netzzensur).

Man schreibt inzwischen lieber ueber "bunte Themen" und fuer die
breite Masse (Das sich parallel mein eigener Fokus veraendert hat,
mag ich nicht ausschliessen.). Leider zunehmend auf Niveau von
"Sat.1 - Die Nacht": "Susi (16) wollte chatten - man fand sie
missbraucht und geschaendet ..".
(Ich glaube davon gab es im letzten Jahr 3 oder 4 Variationen.)

Oder auch Dinge wie den schon erwaehnten unsaeglichen Dreiteiler
"Die hässliche Fratze des World Wide Web", ueber den ich mich
schon einmal aufgeregt hatte:
           http://www.fitug.de/debate/0212/msg00092.html

Immer hauefiger werden auch Themen (sehr beliebt: Tauschboersen)
in epischer Breite neu aufgekocht. Schaut man sich die Artikel
genauer an, bemerkt ein beachtliches Maß an "Contentrecycling"
mit tlw. 1:1 Uebernahmen aus den ueblichen Quellen (inkl. Kom-
mentierung!) oder auch eigenen Artikel (wo man dann vielleicht 3
Halbsaetze zu neuen Entwicklungen ergaenzt). Oft findet man aber
auch ueble Patzer, die an der Recherchearbeit und/oder Fachkennt-
nis der Autoren zweifeln lassen (Da lob ich mir Janko Roettgers
bei Telepolis). Schlecht kopiert ist halb gewonnen?

Sicher, das ist unter IT-Schreibern inzwischen durchaus ueblich,
ich finde das eber dennoch schade und bedauerlich. Eigentlich
sollte doch gerade SpOn es nicht noetig haben so penetrant auf
Quote zu schreiben.

>  Ich  staune eher darüber, dass SpiegelOnline
> immer  noch  viele  qualitativ  hochwertige Artikel und auch Meinungen
> transportiert,     die     sich    von    der    selbst    verordenten
> Meinungsführerschaft des Spiegel Print wohltuend abheben.

Auch solche Artikel gibt es noch, ja. Im Ressort Netzwelt sind
sie allerdings selten geworden. Letztens fand ich wieder ein
tollen Artikel ueber das Netz und seine gesellschaftliche Be-
bedeutung - er stammte aus dem Ressort Politik.


MfG
 Olaf, ./fx3

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Wenn ich durch Dritte vermittelte ausweichende Antworten auf naive
Fragen haben wollte, könnte ich mir auch "Sabine Christiansen" an-
schauen. (Heiko Recktenwald einst auf dieser Liste)


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