Re: Technologien verhindern

[Peter Ross <Peter.Ross@alumni.tu-berlin.de>]

On Tue, 7 Oct 2003, Holger Voss wrote:

> Gegenfrage:

>    Was würde ich (in einer gesellschaftlichen bzw. politischen
> Auseinandersetzung) gewinnen, wenn ich aus dieser Frage eine
> Beliebigkeit machte? Wenn ich von vornherein sagte: "Na ja, manche
> meinen, Atombomben sind gut, andere meinen, Atombomben sind schlecht,
> beide haben bestimmt irgendwie recht. Aber ich finde irgendwie, dass
> Atombomben eher 'n bißchen schlecht sind."

>    Umgekehrt: Was verliere oder riskiere ich (in einer
> gesellschaftlichen bzw. politischen Auseinandersetzung), wenn ich sage:
> Atombomben sind scheiße. Immer. Atombomben zu entwickeln und vorrätig zu
> halten ist immer scheiße. Sie gar anzuwenden, wäre katastrophal, wäre
> Massenmord.

Ich denke, Du verlierst durch ein grobes Schwarz/Weiss-Raster
Diskussionsfaehigkeit mit Leuten der ersten Kategorie. (Und das ist in
anderen Diskussionen auch hier in der Liste der Fall)

Es gibt den Appell namenhafter Wissenschaftler, eine amerikanische
Atombombe zu bauen, aus Angst vor Hitlers Wunderwaffe. Es gibt seit 1945
Frieden in West- und Mitteleuropa, auch wenn ueberall Atombomben stehen
(uebrigens immer noch in Deutschland!) Nordkorea spielt kreaftig mit den
Muskeln und kommt bis jetzt davon. Im Irak wurden anscheinend Waffen
vernichtet, das wurde mit einem Krieg und US-amerikanischer Besetzung
bestraft.

Die meisten Menschen sterben in Kriegen, die klein-klein mit der
Kalaschnikow und Utzi gefuehrt werden. Dagegen erzeugt die Atombombe so
etwas wie die Erstarrung und das Wegschleichen vor einem grossen Tier, was
man besser nicht reizen sollte.

Gruss
Peter

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