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[FYI] DVD: Aufwind für GILC-Kampagne



http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/5692/1.html

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Filmstudios verklagen DVD-Hack-Websites

Armin Medosch   17.01.2000  

Aufwind für GILC-Kampagne zur Verteidigung der freien 
Meinungsäußerung im Internet  

Mit einer von  Quintessenz, Wien, orchestrierten internationalen 
Kampagne protestiert die "Global Internet Liberty Campaign" (  GILC - 
eine Koalition von weltweit mehr als 50 Bürgerrechtsgruppen) gegen 
eine Klage, welche die Digital Versatile Disc Copy Control 
Association (DVD-CCA) Ende Dezember gegen dutzende Personen weltweit 
eingebracht hat, die Informationen zum DVD Verschlüsselungssystem CSS 
oder Verweise auf diese Information im Internet publiziert haben. Die 
Kampagne erhält neue Dringlichkeit, nachdem am Freitag die sieben 
größten US-Filmstudios eine eigene Klage vor US-Bundesgerichten gegen 
Betreiber von 4 Internet-Sites eingebracht haben, die das Programm 
DeCSS verbreiten.  

[...]

Die Unterzeichner der GILC-Kampagne glauben, dass die Klagen negative 
Auswirkungen auf die Redefreiheit haben. Sie berufen sich auf das 
First Amendment (Recht auf Redefreiheit) in der US-Verfassung, das 
auch die Publikation des DeCSS-Quellcodes und die Diskussion von CSS-
Themen einschließen würde. Und dieser Auffassung folgen immer mehr 
Individuen und Organisationen. Neben einschlägigen Lobby-
Organisationen für elektronische Bürgerrechte wie z.B. Electronic 
Frontier Foundation und  Electronic Privacy Information Center 
schließen sich immer prominentere Institutionen der Kampagne an, wie 
z.B. die American Civil Liberties Union und die  Canadian Journalists 
for Free Expression. Auch die  Computer Professionals for Social 
Responsibility und der  FITUG e.V. sitzen inzwischen mit im Boot. 
Damit erhält die Kampagne nicht nur eine zahlenmäßig große 
Unterstützerbasis sondern auch Zugang zu Geldmitteln und 
hochkarätigen Rechtsanwälten mit Erfahrung in komplexen Copyright-
Fällen. Es scheint, dass das Jahr 2000 beginnt, wie das Jahr 1999 
aufgehört hat, indem sich die Unterhaltungs-Industrie wie auch schon 
im Falle von MP3 durch Klagen gegen den "Feind im Internet" Eigentore 
schießt, indem die Verbotsmentalität erst so recht den Gegenwind 
entfacht und dem, was verhindert werden soll, zusätzliche  Publizität 
verschafft.  

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