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Re: Kohllateralschaden



On Thu, Jan 20, 2000 at 01:06:33PM +0100, Heiko Recktenwald wrote:
...
> Das ist sicher eine sehr interessante Sache, aber auch hier ist
> "Bananenrepublik" nicht ganz passend. Hoerte mal, es ging um die
> "Bestechlichkeitsskala", so "zwischen Spanien und Frankreich".
> 
> Arzneimittelgenehmigungen etc. Aber gerade vor diesem Hintergrund find
> ich das Moralisieren im Falle Kohl abwegig.

Ich empfehle Dir ein Abo der Sueddeutschen Zeitung.
Prantl war Staatsanwalt und weiss, wovon er schreibt.

Die Moeglichkeiten, mit Par 666 BGB Kohl zur Aussage zu zwingen
(eine Partei ist eine Sonderform eines Vereins, der eine
Sonderform einer GbR ist) wurden bereits Ende Dezember auf dem
16C3 beim Kaffee diskutiert.
Aber es dauerte bis Mitte Januar, bis das Zeitungsthema war.


Prantl hat Kanthers Verhalten mit OK und Par. 129 StGB verglichen
und kam zum Schluss, dass die CDU nur deshalb nicht als
kriminelle Vereinigung betrachtet werden kann, weil sie eine
zugelassene Partei ist, fuer die dieser Par. nicht gilt.

Bei solchen Dimensionen von "Moralisieren" zu schreiben halte
ich nicht nur fuer abwegig, sondern fuer ausweglos.

Krenz wurde in einen anderen Knast verlegt, um ihn vor dem oeffentlichen
Interesse zu schuetzen. Ich wuensche Kanther eine Webcam in der
Zelle und die Anwendung der Geldwaeschegesetze auf ihn selbst.

Sogar die Ossa, die erst einen Mann heiratete, der sie fuer
die Stasi ausspitzelte und die treues SED-Mitglied war und nach
buendnisgruenen Umwegen in der CDU gelandet ist in Treue zu Helmut,
hat sich von dem Geldwaeschedreck distanziert und meinte, sie
habe sich zehn Jahre lang anhoeren muessen, Ossis muessen erst
lernen, was ein Rechtsstaat ist und nun das.

Vorher hatte sie noch Kohl verteidigt und gemeint, das seien
doch bloss Peanuts im Vergleich zu den verschobenen SED-Geldern.
Als dann im FREITAG noch ein paar Fragen auftauchten genau zu
der nicht dokumentierten CDU-Zeit und zu Ost-CDU-Geldern und
Liegenschaften, hat es noch ein paar Tage gedauert und Vera
distanzierte sich von Kohl.

Ich fand die PK von Roland Koch und Kanther am interessantesten.
Vorher hatte ich noch nie Angst in Kanthers Gesicht gesehen.

Nett dagegen waren so "historische" Schnipsel vom Hetzer Hintze,
der noch vor ein paar Wochen ueber die Verleumder schimpfte, die
Spendenstueckelung etc. auch nur zu vermuten wagten.
Dieser Typ Politiker hat noch nicht begriffen, dass es auf
PHOENIX u.a. Wiederholungen aus aktuellem Anlass gibt.

Jeder Buerger, der ab 20 000 DM bar einzahlt, wird der Geldwaesche
verdaechtigt aufgrund der Gesetze von Kanther und dann sowas?

"Moralisiert" wird nicht. Es geht IMO wie bei Grimms Maerchen darum,
dass die Hexe Kanther die von ihr gesetzten Regeln zu erfuellen
hat. Im Unterschied zu "teeren und federn" haben wir heute einen
so humanen Strafvollzug, dass Krenz vor Paparazzis geschuetzt wird.

Zum Betreff: IMO ist Kohl ein Totschlaeger, denn er hat als
Vorbildfigur fuer Huellen gedient und in diesem Sinne war es
kein Freitod, sondern die private Umsetzung von
"Die Kleinen haengt man und die Grossen laesst man laufen".

wau
-- 
Krenz und Kohl auf Titelseite Eulenspiegel 2/00 in Knastkitteln
und demonstrierend, Plakate tragend. Krenz: "Die Mauer muss weg",
Kohl: "Keine Siegerjustiz". Textaufmacher: "Jetzt waechst zusammen,
was zusammen gehoert.  Alle Spenden! Alle Namen! Seite 13