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Re: Standard fuer Linux-Benutzerobeflaeche



On Thu, Mar 02, 2000 at 01:16:23PM +0100, Helmut Springer wrote:
...
> anpassbarkeit an das jeweilige look and feel der arbeitsumgebung ist
> wuenschenswert, aber nur die faehigkeit zur abstraktion seitens des
> benutzers wird ihm helfen, mit īda muss ich jetzt auf das blaue icon
> oben links klickenī verliert er so oder so....

Prof Voelz begann seinen DeutschlandRadio-Kurs fuer Word damit,
dass er als erstes Lernziel nach dem Start des Programms das
Verlassen (!) des Programms vorgab.
Ausserdem lehrte er nicht einfach Word (obwohl das Thema war),
sondern die Faehigkeit zum Umgang mit *allen* gaengigen Editoren
(leider habe ich die Kassette nicht mehr).

Ich habe in meinen Kursen (frei nach Vorbild Voelz) erklaert,
dass man als Angestellter seinem Chef kaum vorschreiben kann,
welche Editiersoftware er in der Firma einsetzt und dass deshalb
das Lernziel sein muss, Editoren wie unterschiedliche Autotypen
"fahren" zu koennen ohne an den naechsten Baum zu knallen.

Entsprechendes gilt fuer GUIs.
Ich habe mich beim CCC in Berlin an MACs "gewoehnt" trotz der
einknoepfigen Nostalgie-Maus und dadurch ein Stueck weit
"GUI-Resistenz" gelernt aehnlich wie ich eigentlich "blind"
"umschalten" kann auf "deutsche" oder "US" Tastenbelegung
(nur bei der Passwordeingabe bin ich zweimal gescheitert).

Ein Freund in Hamburg hat bei Windows "nur" den Papierkorb
an die (IMO ergonomischere) Stelle wie beim MAC verlegt
als "Standardinstallation" und das hat ihm einen grossen
Teil der "Anwender-um-schulung" gespart.

Auch das "Fenster-klein-klicken" auf der obersten Zeile, das
vom MAC kommt, hat ja Eingang gefunden in Linux-GUIs.

Wenn derartige "Feinheiten" durch eine (editierbare)
Parameterdatei gesteuert werden und nicht "fest verdrahtet"
sind, kann man zB (c)-Ansprueche von Apple abwehren - darum
ging es mir.

Ein "Standard" sollte einerseits "gute Ideen" aufsaugen
koennen und andererseits "Gewohnheiten" annehmen koennen.

Jeder Mensch wird "gepraegt" durch den ersten Editor, den
er "ernsthaft" benutzt hat. Gaenzlich vergessen habe ich
nicht, wie man bei dem (EDLIN aehnlichen) Editor von
Data General mit 64 kB Bloecken swappt, weil meine
wichtigen Assembler-Quelltexte deutlich laenger waren.

Aber in meiner linken Hand sind die Cursortasten von
WordStar einfach "fest verdrahtet" als Handgriffe und
ich bin - trotz gleichzeitiger Controltaste mit dem kleinen
Finger - damit schneller als auf den "normalen" Cursortasten.

Von anderen, die sich selbst beobachten und andere
"erste Editoren" hatten, habe ich aehnliches gehoert.
wau