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AW: [FYI] Misthaufen & Orale Tradition?



> Nach meiner eigenen Erfahrung lese ich sehr viel schneller und erfasse
> Information beim Lesen *sehr* viel praeziser als ueber gesprochene
> Sprache.

Ich fürchte, bei dieser Entwicklung kommt es nicht so sehr darauf an, was
einzelne von uns können oder wollen, sondern was - vermeintlich - die
Mehrheit der nicht so Befähigten tut oder tun wird. Wollen wir also unsere,
etwas weiter entwickelten, Optionen erhalten, dann werden wir sie
"abwärtskompatibel" gestalten müssen, um sie auch einer großen Mehrheit
attraktiv zu erhalten. Und das heißt wohl, dass Texte verständlicher werden
müssen, auch "übersichtlicher".

In dem Zusammenhang habe ich heute einen Artikel vom Hirnforscher Pöppel
gelesen, der geschriebene Sprache stärker der Lautsprache angeglichen sehen
will, weil ansonsten das durchschnittliche menschliche Hirn mit dieser
Lese-Anforderung überfordert wird.

Man beachte in diesem Zusammenhang auch die "Jugendkultur" der Handy- und
SMS-Nutzung, den Primat von Chat-Events statt der zeitversetzten und stärker
textbasierten Foren. Ich sehe dazu noch keine bewusste Gegenbewegung, ausser
dem stumpfen Beharren mancher Kreise auf althergebrachten
Online-Kommunikationen (wie z.B. Mailinglisten). Mit dem Stolz geht man
prompt unter.

Gruß

Hans