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Re: Telepolis ?ber Lutterbeck-Gutachten und



Hallo,

> wird es bleiben. langfristig werden wir nicht drumrum kommen, uns mit
> unseren mitteln zu wehren - z.b. die GPL um einen punkt zu ergaenzen
> dass wer sie missbraucht um anderen die darin garantierten rechte
> streitig zu machen, selber alle aus ihr resultierenden rechte verliert.
> dann stehen die free-software-feindlichen patentjuristen irgendwann
> eben wieder mit oma's schreibmaschine da, weil ihnen die benutzung
> wesentlicher software untersagt ist.

Ein netter Gedanke wäre, quelloffene Programme grundsätzlich mit
einem Selbstzerstörungsmechanismen für die Installationsplattform
auszustatten und ein Verfahren vorzusehen, mit der dieser
Selbstzerstörungsmechanismus selektiv abgeschaltet werden kann.
Dieses Abschaltungsverfahren kann beliebig einfach oder kompliziert
gestaltet werden und wird damit sicher patentierungsfähig sein, denn
das Verfahren hat ja einen klaren technischen Effekt, nämlich die
Verhinderung materiellen Schadens.

Als Patentinhaber könnte man nun die Lizenz zur Anwendung des entspre-
chenden Patentes selektiv erteilen.

Was das zugrundeliegende quelloffene Programm angeht, dürfen durch
einen in der Lizenz enthaltenen Haftungsausschluß sowie einen expliziten
Hinweis auf die benutzerseitig zu treffenden Vorkehrungen auch sicher-
gestellt sein, daß durch die Verbreitung eines derartigen Programmes
keine zivilrechtlichen Ansprüche gegen den Programmautor gestellt
werden können.


Eine Stufe weitergedacht: Man erstelle einen reproduktionsfreudigen
und schadenanrichtenden Virus und patentiere das "Gegenmittel". Vielleicht
wird durch die Verbreitung eines Virus mit Schadensabsicht eine Strafe
fällig (StGB Manipulation von Daten? Sabotage?). Die der Strafe folgenden
Patentverletzungsklagen und die daraus resultierenden Einnahmemöglich-
keiten dürfen die strafrechtlichen Konsequenzen aber mehr als kompensieren.
Denn das StGB schreibt Höchstrafen vor, während Patenteinnahmemöglichkeiten
nach oben unbeschränkt sind. D. h. wenn man eine solche Aktion nur groß
genug aufzieht rechnet sie sich auf jeden Fall.

Daniel


-- 
Daniel Roedding                                       phone: +49 5252 9838 0
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