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Re: Modernisierte Meinungskontrolle
- To: Christian Gizewski <gizeoebg@calvados.zrz.TU-Berlin.DE>
- Subject: Re: Modernisierte Meinungskontrolle
- From: helborg@muenster.de
- Date: Mon, 29 Jan 2001 22:00:46 -0500
- CC: Oliver Gassner <carpe.com@gmx.de>, debate@fitug.de, logsys-de@ffii.org, PILCH Hartmut <phm@a2e.de>, bbara1@hrz.uni-paderborn.de, Wolfgang.L.Bohr@t-online.de, w-bormann@t-online.de, FDittmann@t-online.de, hfr@uni-paderborn.de, gpi-ev@t-online.de, grohtbaa@mailszrz.zrz.tu-berlin.de, gerhardhk.hein@t-online.de, blobi1@hrz.uni-paderborn.de, epolakova@in.slovanet.sk, Manfred.Retzlaff@gmx.de, manfred.riebe@raytec.de, helmut.welger@gmx.de, e.medvedeva@aport2000.ru, regenbrecht@naiin.org, verein@ffii.org, otaku@echomirage.org, info@vds-ev.de, sprachwelt@t-online.de, fortschritt@muenster.de, info@naiin.de, siegfried@piotrowski.de, alvar.freude@merz-akademie.de
- Comment: This message comes from the debate mailing list.
- References: <200101252111.WAA23624@post.webmailer.de> <m14MZuq-002B58C@querty.oas.a2e.de> <3A73B12C.BFF0455A@muenster.de> <fcfa7t8gl21ishntkruph64r3t9qvv9mud@4ax.com> <3A75E8FB.C50D1381@muenster.de> <3A7597C2.5E4643DC@linux.zrz.tu-berlin.de>
- Sender: owner-debate@fitug.de
Netiquette-Hysterie 23 S.
Net(t)iquette-Mobbing
Nettikett-Mobbing
(Siehe auch Seite „Vorschlag für Statuten“!)
-------------------------------------------------------------------
Betreff: 5-Parteien-Antrag gegen Werbemüll (Was ist
überhaupt "Müll"?)
Datum: Sonntag, 11 Juli 1999 18:00:19 -0500
-----------------------
Betreff:
Bittere Erfahrungen! Erpressung und
Motivationsverlust! - Randproblem für den VWDS zur Inf.
(Unser Spezialist Herr Pilch)
Datum:
Mon, 27 Sep 1999 00:38:51 -0500
Von:
helborg <helborg@muenster.de>
BCC:
"Verein zur Wahrung der deutschen Sprache
e.V." <info@vwds.de>, Sprachwahrer <logsys-de@a2e.de>,
redaktion@nw.owl-online.de,
webmaster@spiegel.de, 101354.704@compuserve.com,
nadir-aktuell@mail.nadir.org,
wobarlen@aol.com, eu+wwg-l@link-lev.de, webmaster@hochschulrecht.org
Referenzen:
1
"Verein zur Wahrung der deutschen Sprache e.V." schrieb:
>
> >
> > 26 Sep 1999 20:42:35 +0200
> > Von:
> > Björn Hauptfleisch
> > An:
> >
> >
> > Sieg durch Sülze !? – Ein Strategiepapier
> >
> >
> >
Zustandsbeschreibung (Das Problem):
In den vergangenen ca. 3 Jahren sind viele politische
und kulturelle Gruppen ins Internet gegangen.
Besonders viel Aufwand (relativ zu ihrem übrigen
Engagement) haben dabei solche Vereinigungen betrieben,
die sonst kaum über Zugang zu den Massenmedien
verfügen. Sie versprachen sich davon ein Ende eines
Zustandes, den sie selbst als "Medienblockade", also
gezielten Ausschluß, verstanden.
> >
Nun ist die Zahl der entsprechenden Internetangbote auf
viele Hundert gestiegen. Es zeigt sich aber, daß die
große Masse der Internet-Nutzer von diesen Angeboten
keinen Gebrauch macht. Im Hinblick auf den einzelnen
Anbieter ist das Internet in seiner jetzigen
Nutzungsform also kein Massenmedium.
> >
> > Zukünftige Maßnahmen (Die Lösung):
> >
Es müssen in Zukunft im Internet nicht nur das WWW
(http), sondern auch die anderen Dienste genutzt werden.
> >
Der Post-Dienst eignet sich besonders. Nicht ohne Grund
ist e-Post der beliebteste aller Internet-Dienste. Die
Frage nach den dabei verwendeten Verbindungsprotokollen
ist zunächst zweitrangig. Wichtig sind nur folgende
Fakten: e-Post stellt eine direkte Verbindung mit dem
Empfänger her, ohne daß dieser aktiv werden muß. So
nimmt man das erste Hindernis auf dem Weg zum
Massenmedium. e-Post kostet verglichen mit normaler
Post nahezu nichts. Dies gilt insbesondere beim
Versenden sehr großer Stückzahlen. Die hierfür
notwendigen Werkzeuge (Programme) und Informationen
(Adresslisten) sind leicht zu erhalten.
> >
Eine Reihe kommerzieller Unternehmungen führt
tagtäglich vor, wie leicht Massen-e-Post ("bulk
e-mail", "spam mail", "Sülze") durchgeführt werden kann.
> >
Es gibt meiner Meinung nach keinen Grund, es ihnen
nicht gleich zu tun.
> >
Ich lade daher zu einer Diskussion der technischen (und
taktischen!) Maßnahmen ein, damit das Internet endlich
mit seiner ganzen Macht genutzt wird und sinnvolle
Projekte nicht länger im elektronischen Abseits verstauben.
> >
Als Diskussionsgrundlage füge ich eine ganze Reihe
interessanter URLs an, die auf Programmanbieter für
Massen-e-Post verweisen oder auch auf Artikel, die sich
kritisch mit diesem Phänomen befassen.
> >
Ich freue mich über jede Antwort mit Kommentaren,
Anregungen (und vielleicht sogar ersten
Erfahrungsberichten ?!).
> >
> >
> >
> > (Achtung: Dieses Schreiben ging an ca. 70 Adressen)
> >
> >
> >
> > http://www.internet.soft-ware.de/
> > http://www.xs4all.nl/~alco/urlm/dok/bulk.html
> > http://www.digital-law.net/artikel5/artikel/bgh-uce.html
> > http://www.homebuys.com/cybermail.htm
> > http://www.kingcard.com/
> > http://www.homeuniverse.com/Bulk.Email.Server.htm
> > http://www.coomansft.pair.com/bems.html
> > http://www.craftmax.com/bulksoftware.htm
> > http://www.emagnet.com/
> > http://www.e-mailsoftware.com/bulking.htm
> > http://www.vista.ru/
> > http://www.webmole.com/
> > http://web.urz.uni-heidelberg.de/doc/Netzdienste/spam.html
> > http://firstsurf.com/t_spamresult.htm
> > http://firstsurf.com/spam.htm
> > http://www.everett.org/media/diezeit/index.html
> > http://www.heise.de/ct/art_ab97/9707102/
> > http://www.pctip.ch/aktuell/gespraech/kschramm.asp
> > http://www.swissonline.ch/de/helpdesk/spam.html
> > http://194.64.40.214/kmu/publika/bo/borecht/br0398.htm
> > http://spam.abuse.net/spam/
> >
> >
> > Mit freundlichem Gruß
> > Björn Hauptfleisch
----------------------------------------------------
Von helborg
Adobe SpamMaker? Notwendig wäre es, angesichts dieser
Hysterie! (lach).
-----------------------------
PILCH Hartmut schrieb:
>
> Folgendes wurde mir zugesandt
>
Der Justizausschuß Österreichs beschließt, das
Telekommunikationsgesetzt wie folgt zu ändern:
>
1.) § 101 wird folgender Satz angefügt:
"Die Zusendung einer elektronischen Post als
Massensendung oder zu Werbezwecken bedarf der
vorherigen - jederzeit widerruflichen - Zustimmung des Empfängers."
---------------------------------------------------------------------
---------------------------------------------------------------------
Im Internet, in Internet-Diskussionsforen u.ä. gilt
das gleiche wie im „normalem“ Leben:
1. Beleidigung und Verunglimpfung anderer Teilnahemr
sind unzulässig und somit ein Grund, Anzeige zu erstatten.
2. Ebenso sind alle Formen von Nötigung anderer
Teilnahmer, Androhung von Sachbeschädigung und
tatsächliche physikalische und/oder elektronische
Sachbeschädigung unzulässig und berechtigen zur Anzeigeerstattung.
3. Verschiedenen Teilnehmern unterschiedliche Rechte
zuzugestehen und diese gleichzeitig anderen zu
verbieten ist ein Verstoß gegen den
Gleichheitsgrundsatz nach dem Grundgesetz und somit
unzulässig und ebenfalls klagerelevant.
In allen drei Fällen hat ein Betroffener das recht,
Anzeige zu erstatten, notfalls gegen unbekannt.
4. Selbstverständlich ist doch, wie im richtigem Leben:
In der Auseinandersetzung, im Disput, wird man nicht
persönlich. Man bleibt auf der argumentativen Ebene.
Das sind Naturrechte.
5. Teilnahmebedingungen in Diskussions- und
Mitteilungsforen müssen schriftlich und für alle
sichtbar ausgehängt werden. Dabei sind die
selbstverständlichsten Gesetze wie siehe oben zu
beachten.
Aus gutem Grund:
Eine selbstgestrickte „Nettikett“ muß sich ein
Teilnehmer nicht bieten lassen. Das wäre Beliebigkeit
und öffnet Willkür von Betreibern und einigen
zusammenhaltenden Teilnehmern Tür und Tor.
Der Fortschritt im Römischen Recht bestand darin, daß
die Gesetze schriftlich festgehalten wurden und für
jedermann verbindlich waren, ohne Ansehen seiner
Person. Denn bei den Germanen herrschte Faustrecht, das
Recht des Stärkeren. Genau diesen Eindruck hat man im
Internet auch! Deshalb kann man allen Teilnehmern,
deren Persönlichkeits- und Grundrechte verletzt
worden sind, nur zur Anzeigeerstattung raten.
Es ist skandalös, daß man im Internet die Teilnehmer
auf diese Selbstverständlichkeiten immer wieder erst
hinweisen muß.
-----------------------------------------------------------
In die Köpfe Vieler geht nicht hinein, daß in freien,
nicht explizit per Erklärung redaktionell geführten
Internet-Foren, E-Listen, Schwarzen Brettern usw.
jedermann schreiben darf wie er möchte, auch mit
anders lautenden Ansichten, und auch massiv und auch
beliebig oft wiederholt für seine Meinung werben und
Überzeugungsarbeit leisten darf.
Das dürfen Schreiber in, und Betreiber von
offensichtlich nicht redaktionell bearbeiteten
Internetforen nicht verbieten. Die Betreiber dürfen
sich nur inhaltlich äußern. Sonst wäre es ein Verstoß
gegen den Gleichheitsgrundsatz nach dem Grundgesetz.
Die Betreiber nicht redaktionell betreuter Foren haben
insofern keine Privatautonomie, wie es z.B. bei
Discotheken der Fall ist, wo der Inhaber oder ein
Türsteher im Namen des Inhabers Einlaßbegehrende die
er nicht haben will abweisen darf.
Wer ein öffentliches Gesprächsforum im Internet
eröffnet und zu erkennen gibt, daß es nicht
redaktionell geführt wird, muß auch jede Meinung wie
oben beschrieben zulassen. Oder er muß das ganze Forum
auf redaktionelle Ausrichtung umstellen und dies auch
defintiv darlegen durch Veröffentlichung von
entsprechenden Statuten.
Sofern das Forum nicht redaktionell geführt ist, darf
jeder schreiben was er möchte. Steht das Forum unter
einem Motto, also ist ein Thema vorgegeben, müssen die
Schreiber sich natürlich an das vorgegebene Thema halten.
Unzulässig sind in einem Internetforum lediglich gegen
andere Teilnehmer gerichtete Verbalinjurien, also
Beleidigungen und Verunglimpfungen; also genauso wie im
richtigem Leben. Ein Betroffener von Beleidigungen hat
Klagerecht, auch wenn ihm das im Internet zustößt.
Man bleibt auf der argumentativen Ebene. Man wird nicht
persönlich. Das ist auch sowieso selbstverständlich.
Man bleibt auf der inhaltlichen Ebene.
Unzulässig und strafbar sind auch aktive technische
Maßnahmen, die jemanden das schreiben verunmöglichen
sollen, bzw. jemandem böswillig mit Vorsatz
elektronische Datenmengen übersenden die sich
blockierend auf seinen Computer usw. auswirken sollen.
Das wäre Nötigung und im schlimmsten Fall
Sachbeschädigung und der Betroffene hat Klagerecht.
Traurigerweise muß auf diese Selbstverständlichkeiten
die im normalem Leben auch gelten, immer wieder
hingewiesen werden.
Die viel beschworene Nettiquette im Internet
beinhaltet eigentlich auch nur das oben gesagte
Selbstverständliche. Eine darüber hinaus gehende
Nettikett wäre indes ein kleinlicher und pingeliger
Knigge und Übertreibung.
Z.B. muß jemand der Foren und Schwarze Bretter liest,
oder sich gar in E-Listen eingeklinkt hat, damit
rechnen, daß er wenig oder viel Text zu lesen bekommt,
kurze Texte oder auch sehr lange, von verschiedenen
Personen in lockerer Reihenfolge, oder auch von wenigen
immer denselben Personen hintereinander. Damit muß man
rechen und damit leben, wenn man sich in Internetforen
bewegt, auch wenn man sich in E-Listen eingeklinkt hat.
Man kann deswegen nicht anderen Schreibern das
veröffentlichen verbieten. Man kann lediglich, wie bei
einer normalen Zeitung, „drüber hinweg lesen“, also den
Text überschlagen, bzw. die Löschtaste drücken. Es ist
auch möglich, je nach dem, am eigenem Computer ein
Filter einzuschalten welcher Beiträge von bestimmten
Schreibern nicht mehr durchläßt.
Internet-Foren haben einen Veröffentlichungscharakter.
Sie dienen u.a. dem Veröffentlichen. Man muß sich
nicht unbedingt mit den Teilnehmern persönlich
auseinandersetzen im Form von Höflichkeitsfloskeln, als
wenn es im Privatleben wäre. Man kann das, aber man muß
nicht! Wer nur veröffentlichen will und nicht private
Kontakte sucht, bzw. „dienstlich“ und privat getrennt
halten will, darf das so machen!
Wenn jemand pöbelt, Personen verächtlich macht,
beleidigt, wird zurückgepöbelt. Letzteres ist
verständlich, aber gehört sich nicht. „Beleidigung mit
Beleidigung zu vergelten, ist die Art des Pöbels.“
Friedrich der Große
Aber wenn man sachlich schreibt, oder sogar
wissenschaftlich, oder in Form legitimer
wissenschaftlicher Polemik, wird man ebenfalls
angepöbelt, reagieren sehr viele Teilnehmer mit
Schmähungen, wird man verächtlich gemacht. Es kommt
noch hinzu, das spießige Leute (Rechte wie Linke!) sich
von Wissenschaftlichkeit und wissenschaftlicher
Polemik persönlich beleidigt fühlen, statt zu
unterscheiden.
Das Niveau in diesen Internetforen ist so wie in den
billigen nachmittäglichen Unterhaltungssendungen der
Privatsender. Gegen diesen unlauteren
Kommunikationsstil müßten die Betreiber von
Internetforen geeignete Maßnahmen ergreifen.
(Ich formuliere Hypothesen nicht umständlich als Frage.
Die Fragestellungen und die Motive zum sich äußern
dazu ergeben sich auch so. Ich mag es nicht so pingelig
mit übertriebenem Knigge! Das vorweg. Das sage ich,
weil sich immer wieder so Kleinkarierte melden, die so
unwichtige formale Fragen stellen. Ich aber äußere
mich nur ZUR SACHE.)
-------------------------------------
-------------------------------------
Einige Leute sind politisch tätig. Die Adressaten sind
meistens Funktionsträger. Behörden, Parteivorsitzende,
Parteibüros, "Stellen" eben, müssen schon damit leben,
Post zu erhalten. Für eine Robinsonlistenmentalität ist
da kein Raum, das ist etwas für Privatleute.
Ich nehme doch wohl an, daß der Gesetzgeber wenigstens
Funktionsträger davon ausklammert! Es kann ja nicht
angehen, daß selbst Politiker, Parteien, Verwaltungen,
Initiativler und Vereine die sich mit
Öffentlichkeitsarbeit aus dem Fenster hängen und
Ansprechpartner für den Bürger sein wollen, per Gesetz
auf eine Robinsonliste gesetzt werden und man ihnen
nichts mehr gesammelt zuschicken kann.
Bei gelber Post stellen sich die Leute ja auch nicht so
an. Und beim
Rechner gibt es, wie beim Fernseher, ja auch den Knopf
zum ausschalten.
Bei der gelben Post gibt es ja auch nicht so total übertriebene
Nettikett-Regeln! (Kommt das von nett sein oder von
Net wie Netz? Schon das Wort ist albern.)
In jeder Computerzeitschrift und überhaupt überall wird
doch das
angebliche "Globale Dorf" favorisiert! Die wollen
doch alle kosmopolitan sein! Stellen sich dann aber
an, wenn sie mal E-Post bekommen. Das ist ja paradox!
Lästig kann doch höchstens sein, wenn Bilder kommen. Das
dauert dann immer so lange, bis sich der Rechner das
Bildmaterial vom Zugangsanbieter aus reingesaugt hat.
Das blockiert dann richtig. Aber auch dafür müßte man
eigentlich eine technische Lösung finden können,
vielleicht ein profilierter Abruf, wie es die Telekom
beim Datex-J hatte. Es mußaber im ausgeschaltetem
Zustand möglich sein, also neudeutsch "offline".
Aber das Nettikett-Gehabe im Internet ist wirklich
übertrieben, so
richtig biedermännisch, der Ideologie vom "Globalem Dorf"
widersprechend! Irgendwie ist das eine Art Paranoia!!!
-----------------------------------
Hartmut Pilch (i.w.S. VDS):
Leute mit Beckmesser-Mentalität machen sich natürlich
gerne zum Anwalt einer kleinlichen Nettikett. Sie
haben dann in Netzforen oft grossen Zulauf
Gleichgesinnter. Nettikett ist in solchen Foren ein
hervorragendes Mobbing-Instrument. Es müssen nur genug
Leute gleichzeitig einen vermeintlichen Sünder
angreifen. Das versammelte Publikum untersucht dann
nicht genau, ob der arme wirklich gesündigt hat und
hofft nur, daß er sich schnell verzieht, damit die
Nettikett-Rechthaberei bald ein Ende findet. So
behaupten Platzhirsche in Foren ihre Rangstellung.
Das dieses Mobbing möglich und zum allgegenwärtigen Phänomen
geworden ist, hat aber auch damit zu tun, dass E-Müll ebenso
allgegenwaertig und wirklich verhaßt ist.
Ob die Österreicher mit ihrem Antrag das zum Positiven
wenden, ist sehr zu bezweifeln. Vermutlich wird die EU
sogar AT verbieten, das Gesetz durchzuführen.
EU-Recht bricht ja mittlerweile Länderrecht.
Und wenn der österreichische Gesetzentwurf doch noch in
Kraft tritt und Schule macht, bleibt die Sorge, daß
hier das Internet, statt Selbstregelungskräfte zu
entwickeln, sich an Vater Staat anlehnt, wo doch sonst,
wenn es um Sicherheitspolitik, Kinderpornographie,
Fahndung, Überwachung und dergleichen geht, der Staat
immer der Böse ist, der sich inkompetent in Dinge
einmischt, die sich (angeblich) von selbst regeln.
-phm
--------------------------------------------------
Und wie wird das dann sein bei solchen Empfängern, die
Funktionsträger sind?
D.h., so Stelle wie Zeitungen oder Parteien können doch
nicht darauf bestehen, keine E-Post mehr zugeschickt zu
bekommen, nehme ich mal an.
Bislang hieß es ja immer, Stellen und Personen, die
öffentlich auftreten, Politiker, Verwaltungen,
Interessensvertreter, müssen sich auch gefallen lassen,
daß sie angerufen oder angeschrieben werden, können
sich nicht verbitten, Post zu bekommen. Das müßte ja
synonym auch auch für Telefax und E-Post gelten, konsequenterweise.
Oder sieht die Rechtslage so aus, daß diese Stellen die
Bürger zwingen können, die Sachen mit der gelben Post
zuzusenden? Das wäre ja "Erpressung", weil für die
Absender mit großem Mehraufwand verbunden und zu
Motivationsverlust führt.
Wie ist denn da heute die Rechtslage, und wie wird die
Rechtslage künftig sein? Das wäre interessant!
Das heißt, wo liegen die Grenzen der formalen
Nettikett? Wie begegnet man dem Nettikett-Mißbrauch?
Wer überwacht den Mißbrauch mit dem Mißbrauch?
Denn wenn diese Nettikett-Hysterie so bleibt, führt
sich das neue Medium Internet, mit seiner Möglichkeit
der Verschickung von E-Mail, ja selbst ad absurdum.
In Amerika hieß es ja schon immer lapidar: "Schreiben
Sie doch an ihren Abgeordneten!"
Das sollte auch in Deutschland angeblich
selbtverständlich sein. Aber ist es auch so? Und wenn
ja, gilt das dann auch für elektronische Arten der
Zusendung? Und auch dann, wenn das viel und häufig ist?
Also Post von Interessensstellen an andere
Interessensstellen, oder von Politiker der einen
Richtung an Politiker der anderen Richtung, usw. usw.?
Das härteste, wovon ich gehört habe, war, daß selbst
die Polizei Bürgern das zusenden von Schreiben per
E-Mail schriftlich untersagt hatte.
Wenn die Gestze sagen, daß das nur erlaubt ist für den
gelben Postverkehr, dann wäre das ja hinterwäldlich,
ein sich berufen auf eine formale Nettikett. Damit kann
man natürlich jeden abwimmeln.
PILCH Hartmut schrieb:
>
Folgendes wurde mir zugesandt
>
Der Justizausschuß beschließt, das
Telekommunikationsgesetzt wie folgt
zu ändern:
>
1.) §101 wird folgender Satz angefügt:
> >
"Die Zusendung einer elektronischen Post als
Massensendung oder zu
Werbezwecken bedarf der vorherigen - jederzeit
widerruflichen -Zustimmung des Empfängers."
>
-------------------------------
"Die Zusendung einer elektronischen Post als
Massensendung oder zu
Werbezwecken bedarf der vorherigen - jederzeit
widerruflichen - > > Zustimmung des Empfängers."
...
Aber das Nettikett-Gehabe im Internet ist wirklich
übertrieben, so
richtig biedermännisch, der Ideologie vom "Globalem Dorf"
widersprechend! Irgendwie ist das eine Art Paranoia!!!
Leute mit Beckmesser-Mentalität machen sich natürlich
gerne zum Anwalt einer kleinlichen Nettikett. Sie
haben dann in Netzforen oft grossen Zulauf
Gleichgesinnter. Nettikett ist in solchen Foren ein
hervorragendes Mobbing-Instrument. Es müssen nur genug
Leute gleichzeitig einen vermeintlichen Sünder
angreifen. Das versammelte Publikum untersucht dann
nicht genau, ob der arme wirklich gesündigt hat und
hofft nur, daß er sich schnell verzieht, damit die
Nettikett-Rechthaberei bald ein Ende findet. So
behaupten Platzhirsche in Foren ihre Rangstellung.
Das dieses Mobbing möglich und zum allgegenwärtigen Phänomen
geworden ist, hat aber auch damit zu tun, dass EMüll ebenso
allgegenwaertig und wirklich verhaßt ist.
Ob die Österreicher mit ihrem Antrag das zum Positiven
wenden, ist sehr zu bezweifeln. Vermutlich wird die EU
sogar AT verbieten, das Gesetz durchzuführen.
EU-Recht bricht ja mittlerweile Länderrecht.
Und wenn das AT-Gesetz doch noch in Kraft tritt und
Schule macht, bleibt die Sorge, dasß hier das Internet,
statt Selbstregelungskräfte zu entwickeln, sich an
Vater Staat anlehnt, wo doch sonst, wenn es um
Sicherheitspolitik, Kinderpornographie, Fahndung,
Überwachung und
dergleichen geht, der Staat immer der Böse ist, der
sich inkompetent in Dinge einmischt, die sich
(angeblich) von selbst regeln.
------------------------------------
Netiquette ist ansich eine gute und wichtige Sache.
Aber sie entwickelte sich in den letzten Jahren auch zu
einer Hysterie. Die Netiquette wird oft rein formal
überstrapaziert. Denn es gibt doch, wie beim Fernseher,
den Knopf zum ausschalten. Den braucht man nur zu
drücken, dann dauert es eine halbe Sekunde, dann ist
das ungeliebte Schriftstück weg. Soviel Souveränität
kann man von einem jeden wohl erwarten.
Man bekommt doch auch Reklame zu Hause in den
Briefkasten. Die kann man souveränerweise sich
ansehen, oder aber in den Papierkorb werfen. Man muß
sich nicht unbedingt auf eine Robinsonliste setzen
lassen oder Aufkleber anbringen "Keine Werbung
einwerfen". Das ist doch irgendwie spießig.
Die Netiquette wird mancherorts auch als
Mobbinginstrument umfunktionalisiert, zum denunzieren
anderer zweckentfremdet. Man kennt das aus diversen
E-Listen und Foren zu anderen Themen. Es gibt da
manchmal Platzhirsche, die, wenn ihnen keine Argumente
mehr einfallen, persönlich werden, die inhaltliche
Ebene verlassen und persönliche Angriffe tätigen, oder
halt den Spieß umdrehen und nach Gründen suchen, die
Netiquette vorschützen zu können. Das ist Mißbrauch
mit dem Mißbrauch.
Hingegen der wichtigste Aspekt einer Nettikett, nämlich
das man kein Mobbing betreibt, wird in fast allen
E-Listen und Foren ausgerechnet am allerwenigsten
beachtet. Stattdessen wird nur gepocht auf
Äußerlichkeiten, wie die Einhaltung bestimmter
Formsachen und diverses Kleinkariertes.
Ich bin der Meinung:
Für Freiheit des Schreibens, für uneingeschränktes
Rederecht, aber gegen Mobbing und auch gegen
Kleinkariertes.
Elektronik gibt es nicht kostenlos. Das empfangen von
elektronischer Post kostet halt auch was. Aber es sind
nur Pfennige. Und die Zeitdauer für das empfangen
beträgt ein paar Sekunden. Nur bei Bildern kann es
lange dauern. Na ja. Aber die Technik wird sicher bald
für eine Erledigung dieses Problems sorgen, indem das
wirklich mal eine "Datenautobahn" wird, nicht nur als
Werbeaussage in Zeitschriften, sondern auch tatsächlich.
Tschüß
Helmut
-----------------------
(Diese Leitseiten stehen nicht unbedingt in einem
inhaltlichem Zusammenhang mit obigem Text. Sie stehen
auch nicht unbedingt in einem inhaltlichem
Zusammenhang untereinander):
http://www.friedenskooperative.de/komitee/home.html
http://www.pds-online.de
http://www.jungdemokratinnen.de
http://www.muenster.de/homepages/pnv.html
http://www.vwds.de
http://www.lrz.de/~phm/dummdeutschde.html
(0hne Gewähr)
----------------------------------------------
Untermauert man per Richterrecht, per Urteile, daß
Empfänger sich die Zusendung von E-Post oder telefaxe
verbitten dürfen, und nur noch das ungefragte zusenden
von reiner Briefpost zugestanden wird, bedeutet das für
die Schreibenden eine Erschwernis und bewirkt somit
Motivationsverlust. Das iust eine Gefahr für die
Demokratie. Aufgrund einer solchen Nettikett-Hysterie
unterbleiben ja dann Schreiben von Bürger an Stellen.
Das kann nicht im Sinne der Demokratie sein.
Das sich verbitten der Zusendung von elektronischer
Post, das erfolgreiche klagen können auf Unterlassung,
darf nur möglich sein bei Beleidigungen, Drohbriefen,
Erpresserbriefen, und bei vorsätzlichen Belästigungen
wenn nachweisbar ist, daß es dem Absender auch wirklich
um das belästigen des Empfängers geht.
---------------------
Betreff:
Randproblem für den VWDS zur Inf. (Unser
Spezialist Herr Pilch weiß das alles)
Datum:
Sun, 26 Sep 1999 22:12:41 +0100
Von:
"Verein zur Wahrung der deutschen Sprache
e.V." <info@vwds.de>
CC:
Sprachwahrer <logsys-de@a2e.de>
Sun, 26 Sep 1999 20:42:35 +0200
Von:
Björn Hauptfleisch
An:
, ,
"webmaster@hochschulrecht.org" ,
Sieg durch Sülze !? – Ein Strategiepapier
Zustandsbeschreibung (Das Problem):
In den vergangenen ca. 3 Jahren sind viele politische
und kulturelle Gruppen ins Internet gegangen.
Besonders viel Aufwand (relativ zu ihrem übrigen
Engagement) haben dabei solche Vereinigungen
betrieben, die sonst kaum über Zugang zu den
Massenmedien verfügen. Sie versprachen sich davon ein
Ende eines Zustandes, den sie selbst als
"Medienblockade", also gezielten Ausschluß, verstanden.
Nun ist die Zahl der entsprechenden Internetangbote
auf viele Hundert gestiegen. Es zeigt sich aber, daß
die große Masse der Internet-Nutzer von diesen
Angeboten keinen Gebrauch macht. Im Hinblick auf den
einzelnen Anbieter ist das Internet inseiner jetzigen
Nutzungsform also kein Massenmedium.
Zukünftige Maßnahmen (Die Lösung):
Es müssen in Zukunft im Internet nicht nur das WWW
(http), sondern auch die anderen Dienste genutzt werden.
Der Post-Dienst eignet sich besonders. Nicht ohne
Grund ist e-Post der beliebteste aller
Internet-Dienste. Die Frage nach den dabei verwendeten
Verbindungsprotokollen ist zunächst zweitrangig.
Wichtig sind nur folgende Fakten: e-Post stellt eine
direkte Verbindung mit dem Empfänger her, ohne daß
dieser aktiv werden muß. So nimmt man das erste
Hindernis auf dem Weg zum Massenmedium. e-Post
kostetverglichen mit normaler Post nahezu nichts.
Dies gilt insbesondere beim Versenden sehr große
Stückzahlen. Die hierfür notwendigen Werkzeuge
(Programme) und Informationen (Adresslisten) sind
leicht zu erhalten.
Eine Reihe kommerzieller Unternehmungen führt
tagtäglich vor, wie leicht Massen-e-Post ("bulk
e-mail", "spam mail", "Sülze") durchgeführt werden
kann.
Es gibt meiner Meinung nach keinen Grund, es ihnen
nicht gleich zu tun.
Ich lade daher zu einer Diskussion der technischen (und
taktischen!) Maßnahmen ein, damit das Internet
endlich mit seiner ganzen Macht genutzt wird und
sinnvolle Projekte nicht länger im elektronischen
Abseits verstauben.
Als Diskussionsgrundlage füge ich eine ganze Reihe
interessanter URLs an, die auf Programmanbieter für
Massen-e-Post verweisen oder auch auf Artikel, die sich
kritisch mit diesem Phänomen befassen.
Ich freue mich über jede Antwort mit Kommentaren,
Anregungen (und vielleicht sogar ersten
Erfahrungsberichten ?!).
(Achtung: Dieses Schreiben ging an ca. 70 Adressen)
http://www.internet.soft-ware.de/
http://www.xs4all.nl/~alco/urlm/dok/bulk.html
http://www.digital-law.net/artikel5/artikel/bgh-uce.html
http://www.homebuys.com/cybermail.htm
http://www.kingcard.com/
http://www.homeuniverse.com/Bulk.Email.Server.htm
http://www.coomansft.pair.com/bems.html
http://www.craftmax.com/bulksoftware.htm
http://www.emagnet.com/
http://www.e-mailsoftware.com/bulking.htm
http://www.vista.ru/
http://www.webmole.com/
http://web.urz.uni-heidelberg.de/doc/Netzdienste/spam.html
http://firstsurf.com/t_spamresult.htm
http://firstsurf.com/spam.htm
http://www.everett.org/media/diezeit/index.html
http://www.heise.de/ct/art_ab97/9707102/
http://www.pctip.ch/aktuell/gespraech/kschramm.asp
http://www.swissonline.ch/de/helpdesk/spam.html
http://194.64.40.214/kmu/publika/bo/borecht/br0398.htm
http://spam.abuse.net/spam/
Mit freundlichem Gruß,
Björn Hauptfleisch
-------------------------------------------------------------------------------
Zusammenfassung und als Material geeignet:
----------------------------------------------------------------
Antwort:
Ja, nur verschanzen sich die Empfänger zunehmend hinter
der formalen Nettikett.
Das ist ein reales Problem!
In der Tat ist das Medienblockade, eine Blockade kritischer
Stimmen DURCH die Medien!
Sogar Zeitungen(!), sogar Presseagenturen(!), ja sogar
die Polizei(!) und sogar Politiker(!) schreiben
unwirsch und bestimmend, daß sie keine E-Post mehr
bekommen wollen!!!
Damit haben diese "Stellen" ein Instrument gefunden,
Bürger mundtot zu machen, indem sie sie auf die
altmodische Verfahrensweise Briefe zu schreiben
zurückwerfen. - Und das im Elektronikzeitalter!
Statt gleich zu sagen, daß sie anderer Meinung sind,
schützen sie
lieber formal die Nettikett vor, überstrapazieren diese.
Netiquette-Hysterie
Net(t)iquette-Mobbing
Nettikett-Mobbing
Einige Personen sind politisch tätig. Die Adressaten
sind meistens Funktionsträger.
Behörden, Parteivorsitzende, Parteibüros, "Stellen"
eben, müssen schon damit leben, Post zu erhalten. Für
eine Robinsonlistenmentalität ist da kein Raum, das ist
etwas für Privatleute.
Ich nehme doch wohl an, daß der Gesetzgeber wenigstens
Funktionsträger davon ausklammert! Es kann ja nicht
angehen, daß selbst Politiker, Parteien, Verwaltungen,
Initiativler und Vereine die sich mit
Öffentlichkeitsarbeit aus dem Fenster hängen und
Ansprechpartner für den Bürger sein wollen, per Gesetz
auf eine Robinsonliste gesetzt werden und man ihnen
nichts mehr gesammelt zuschicken kann.
Ich bin nicht dafür, zu Kreuze zu kriechen!
Bei gelber Post stellen sich die Leute ja auch nicht so
an. Und beim
Rechner gibt es, wie beim Fernseher, ja auch den Knopf
zum ausschalten.
Bei der gelben Post gibt es ja auch nicht so total übertriebene
Nettikett-Regeln! (Kommt das von nett sein oder von
Net wie Netz? Schon das Wort ist albern.)
In jeder Computerzeitschrift und überhaupt überall wird
doch das
angebliche "Globale Dorf" favorisiert! Die wollen
doch alle kosmopolitan sein! Stellen sich dann aber
an, wenn sie mal E-Post bekommen. Das ist ja paradox!
Lästig kann doch höchstens sein, wenn Bilder kommen.
Das dauert dann immer so lange, bis sich der Rechner
das Bildmaterial vom Zugangsanbieter aus reingesaugt
hat. Das blockiert dann richtig. Aber auch dafür müßte
man eigentlich eine technische Lösung finden können,
vielleicht ein profilierter Abruf, wie es die Telekom
beim Datex-J
hatte. Es muß aber im ausgeschaltetem Zustand möglich
sein, also
neudeutsch "offline".
Aber das Nettikett-Gehabe im Internet ist wirklich
übertrieben, so
richtig biedermännisch, der Ideologie vom "Globalem Dorf"
widersprechend! Irgendwie ist das eine Art Paranoia!!!
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phm:
Leute mit Beckmesser-Mentalität machen sich natürlich
gerne zum Anwalt einer kleinlichen Nettikett. Sie
haben dann in Netzforen oft grossen Zulauf
Gleichgesinnter. Nettikett ist in solchen Foren ein
hervorragendes Mobbing-Instrument. Es müssen nur genug
Leute gleichzeitig einen vermeintlichen Sünder
angreifen. Das versammelte Publikum untersucht dann
nicht genau, ob der arme wirklich gesündigt hat und
hofft nur, daß er sich schnell verzieht, damit die
Nettikett-Rechthaberei bald ein Ende findet. So
behaupten Platzhirsche in Foren ihre Rangstellung.
...bleibt die Sorge, daß hier das Internet, statt
Selbstregelungskräfte zu entwickeln, sich an Vater
Staat anlehnt, wo doch sonst, wenn es um
Sicherheitspolitik, Kinderpornographie, Fahndung,
Überwachung und
dergleichen geht, der Staat immer der Böse ist, der
sich inkompetent in Dinge einmischt, die sich
(angeblich) von selbst regeln.
-phm
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Und wie wird das dann sein bei solchen Empfängern, die
Funktionsträger sind? D.h., so Stelle wie Zeitungen
oder Parteien können doch nicht darauf bestehen, keine
E-Post mehr zugeschickt zu bekommen, nehme ich mal an.
Bislang hieß es ja immer, Stellen und Personen, die öffentlich
auftreten, Politiker, Verwaltungen,
Interessensvertreter, müssen sich auch gefallen lassen,
daß sie angerufen oder angeschrieben werden, können
sich nicht verbitten, Post zu bekommen.
Das müßte ja synonym auch auch für Telefax und E-Post
gelten, konsequenterweise.
Oder sieht die Rechtslage so aus, daß diese Stellen die
Bürger zwingen können, die Sachen mit der gelben Post
zuzusenden? Das wäre ja "Erpressung", weil für die
Absender mit großem Mehraufwand verbunden und zu
Motivationsverlust führt.
Sie hören ja vieles. Wie ist denn da heute die
Rechtslage, und wie wird die Rechtslage künftig sein?
Das heißt, wo liegen die Grenzen der formalen
Nettikett? Wie begegnet man dem Nettikett-Mißbrauch?
Wer überwacht den Mißbrauch mit dem Mißbrauch?
Denn wenn diese Nettikett-Hysterie so bleibt, führt
sich das neue Medium Internet, mit seiner Möglichkeit
der Verschickung von E-Mail, ja selbst ad absurdum.
In Amerika hieß es ja schon immer lapidar: "Schreiben
Sie doch an ihren Abgeordneten!"
Das sollte auch in Deutschland angeblich
selbtverständlich sein. Aber ist es auch so? Und wenn
ja, gilt das dann auch für elektronische Arten der
Zusendung? Und auch dann, wenn das viel und häufig ist?
Also Post von Interessensstellen an andere
Interessensstellen, oder von Politiker der einen
Richtung an Politiker der anderen Richtung, usw. usw.?
Das härteste, wovon ich gehört habe, war, daß selbst
die Polizei Bürgern das zusenden von Schreiben per
E-Mail schriftlich untersagt hatte.
Wenn die Gestze sagen, daß das nur erlaubt ist für den gelben
Postverkehr, dann wäre das ja hinterwäldlich, ein sich
berufen auf eine formale Nettikett. Damit kann man
natürlich jeden abwimmeln.
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Netiquette ist ansich eine gute und wichtige Sache.
Aber sie entwickelte sich in den letzten Jahren auch zu
einer Hysterie. Die Netiquette wird oft rein formal
überstrapaziert. Denn es gibt doch, wie beim Fernseher,
den Knopf zum ausschalten. Den braucht man nur zu
drücken, dann dauert es eine halbe Sekunde, dann ist
das ungeliebte Schriftstück weg. Soviel Souveränität
kann man von einem jeden wohl erwarten. Man bekommt
doch auch Reklame zu Hause in den Briefkasten. Die kann
man souveränerweise sich ansehen, oder aber in den
Papierkorb werfen. Man muß sich nicht unbedingt auf
eine Robinsonliste setzen lassen oder
Aufkleber anbringen "Keine Werbung einwerfen". Das ist
doch irgendwie spießig.
Die Netiquette wird mancherorts auch als Mobbinginstrument
umfunktionalisiert, zum denunzieren anderer
zweckentfremdet. Man kennt das aus diversen E-Listen
und Foren zu anderen Themen. Es gibt da manchmal
Platzhirsche, die, wenn ihnen keine Argumente mehr
einfallen, persönlich werden, die inhaltliche Ebene
verlassen und persönliche Angriffe tätigen, oder halt
den Spieß umdrehen und nach Gründen suchen, die
Netiquette vorschützen zu können. Das ist Mißbrauch
mit dem Mißbrauch.
Elektronik gibt es nicht kostenlos. Das empfangen von
elektronischer Post kostet halt auch was. Aber es sind
nur Pfennige. Und die Zeitdauer für das empfangen
beträgt ein paar Sekunden. Nur bei Bildern kann es
lange dauern. Na ja. Aber die Technik wird sicher bald
für eine Erledigung dieses Problems sorgen, indem das
wirklich mal eine "Datenautobahn" wird, nicht nur als
Werbeaussage in Zeitschriften, sondern auch tatsächlich.
Untermauert man per Richterrecht, per Urteile, daß
Empfänger sich die Zusendung von E-Post oder Telefaxe
verbitten dürfen, und nur noch das ungefragte zusenden
von reiner Briefpost zugestanden wird, bedeutet das für
die Schreibenden eine Erschwernis und bewirkt somit
Motivationsverlust. Das ist eine Gefahr für die
Demokratie. Aufgrund einer solchen Nettikett-Hysterie
unterbleiben ja dann Schreiben von Bürger an Stellen.
Das kann nicht im Sinne der Demokratie sein.
Das sich verbitten der Zusendung von elektronischer
Post, das
erfolgreiche klagen können auf Unterlassung, darf nur
möglich sein bei Beleidigungen, Drohbriefen,
Erpresserbriefen, und bei vorsätzlichen Belästigungen
wenn nachweisbar ist, daß es dem Absender auch wirklich
um das belästigen des Empfängers geht.
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(Diese Leitseiten stehen nicht immer unbedingt in einem
inhaltlichem Zusammenhang mit obigen Schriftstücken.
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Zusammenhang untereinander):
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(0hne Gewähr)
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