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Re: heise online: Bundsweit einheitliche Kontrolle des Internet gefordert



Hi,

Joerg-Olaf Schaefers (js@fx3.de) - Tue, Nov 13, 2001 at 07:54:14PM +0100:
> von Webseiten rechtlich umstritten sei. Außerdem forderte Büssow eine
> bundeseinheitliche Einrichtung zur Kontrolle des Internet. Im Anschluss an

Fordern kann er soviel er will...

> eine Anhörung von 90 nordrhein-westfälischen Internet-Providern[1] sagte

*huch*? Wo haben sie denn die alle hergenommen? Muessen sehr weite
Definitionen von 'Provider' gewesen sein... soll mir aber recht sein.

> europäische Ausland, mitmachten. Büssow verwies dabei auf das Urteil eines
> französischen Gerichts, dass die Sperrung des Zugangs auf im Ausland
> gehosteten Seiten veranlasst hatte[2]. 

Beim momentanen Wissenststand des durchschnittlichen Internetusers
sicher wirksam. (Wir verlieren statistisch massiv Wissen, wie das Medium
funktioniert!)

> einigten sich schließlich darauf, einen Arbeitskreis aus Zugangsanbietern,

Arbeitskreis - aha. Ich kommentiere das nicht weiter. Mir selbst ist
noch nichts ausser massive Gewalt eingefallen gruendlich irgendwelche
Webseiteninhalte zu sperren.

> Vertretern der Bezirksregierung einzurichten. Dieser Arbeitskreis soll in
> etwa drei Wochen tagen und technische Lösungen zum Sperren von Websites
> vorschlagen. 

Tja, ich bin gespannt, was sie da vorschlagen... ich fuerchte, wenn sie
gezwungen werden etwas vorzuschlagen kommt ein Augenwisch-Vorschlag
raus, der allen Beteiligten Nerven und evtl Geld kostet - und unterm
Strich nichts bringt - zumindest nicht langfristig. (Ausser vielleicht
ein hoeheres Bildungsniveau in Sachen Internet in gewissen Kreisen)

> Eventuelle wirtschaftliche Folgen eines Nordrhein-westfälischen Alleingangs
> beim Sperren von Webseiten nimmt die Bezirksregierung in Kauf. Da die
> Behörde nur für Anbieter mit Sitz in Nordrhein-Westfalen zuständig ist,
> könnten Kunden zu Providern aus anderen Bundesländern wechseln, für die
> eine Sperrverfügung aus Düsseldorf nicht gelten würde -- beispielsweise zu
> AOL. "Wir sind nun mal nach dem Mediendienstestaatsvertrag für die Aufsicht
> in Nordrhein-Westfalen zuständig", sagte der Pressesprecher der
> Düsseldorfer Bezirksregierung, Bernhard Hamacher, gegenüber heise online.

Ich glaube, ich kann seinen Frust verstehen: auf der einen Seite ist es
seine Aufgabe etwas zu unternehmen und seine Waehler fordern das, auf
der anderen Seite erzaehlen ihm seine Experten, dass es nicht geht wenn
nicht die ganze Welt mitmacht - wovon er ausgehen darf. Und seinen
Waehlern erzaehlen, dass es nicht geht kann er nicht, weil die es nicht
verstehen (siehe Wissensdurchschnitt oben).

neko
-- 
Simone Demmel					neko@greenie.muc.de

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