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vb@dontpanic.ulm.ccc.de wrote:

On Thu, Oct 30, 2003 at 01:17:16PM +0100, Thomas Riedel wrote:

Was heißt denn:"Inhalte zugänglich machen?" Das ist doch weniger eine Frage des Mediums als der Intelligenz oder der Offenheit oder des Wissens der Menschen.

Aber der Direktheit.

Wenn ich Daten auf einen öffentlichen Webserver kopiere, mache ich
die darin beschriebenen Informationen öffentlich zugänglich.

Daten und Informationen sollte man unterscheiden. Sonst kann man sich über offene Netzwerke nicht unterhalten, noch nicht einmal sagen, was Daten sind. Die Diskussion ist, wie alles im Moment viel zu sehr 70er Jahre: mainframe statt Internet, Habermas statt Hegel, SPD statt CDU/FDP ...
Wenn man sich etwa über Datenschutz unterhält, hat man schon den Zug verpaßt. Denn es geht um Hypertextdatenschutz. Das ist ein kategorieller und struktureller Unterschied, den man mit den hier gängigen Schemata nicht erfassen kann.
Wir haben vier Elemente: Token, Daten, Informationen, Wissen. Token und Wissen sind invariant, weil wir uns auf Tokenebene auf digitale (also binäre) Technik festgelegt haben, das Wissen ist immer mehr das (vorgegebene, also auch invariante) Wissen des Individuums, das sich nicht mit "Die Partei, die Partei, die hat immer recht" behelfen kann, sondern jeder wird nach seinem Wissen in die Gesellschaft gestellt. Das kann man gut finden oder schlecht, es ist die Realität. Bleiben also Daten und Informationen. Daten sind das, was über eine Interpretation durch einen Verstand oder ein System zu einer Anwendung führt, die das Wissen des Individuums für definiert nach individuellen Nützlichkeitsmaßstäben.
Also: Token und Wissen invariant, Daten und Informationen variant, und zwar abhängig von den beiden invarianten Kategorien. Dh aber schon Varianz auf kategorieller Ebene! Was also Daten sind, was Informationen, ist angesichts der Offenheit des binären Tokenbegriffs allein Definitionssache des subjektiven Wissens und damit des Individuums.

Wiegt etwa die Mitgliedschaft bei der SPD Dummheit auf?

Nein. Ist sie inzwischen notwendige Voraussetzung?

Z. Zt sieht es danach aus.


Technik ist so gut wie die Leute, die sie regulieren.

Ach was. Technik ist Technik.

Ein Staat ist so gut wie die Leute, die ihn machen.

Das hängt davon ab, was man dem Staat alles zutraut. Heute in der FAZ (S. 1 "Die Wahrheit des Protestantismus") hat Heike Schmoll einen Satz geschrieben, der mir gefällt:"Wer auf den Wahrheitsbesitz eines institutionellen Apparates vertraut, täuscht sich selbst."

Thomas