Re: Was hat Hohmann mit dem Internet zu tun?

[Matthias Hannich <dumb@tcpa-info.org>]

Am 11.11.2003 23:51 schrieb Markus Schaaf:
> Von "Matthias Hannich" <dumb@tcpa-info.org>:
>
>
> > > Was war eher Ursache für den zweiten Weltkrieg: Die liberale Weimarer
> > > Verfassung oder die Versailler Verträge?
> > Keines war mehr oder weniger Ursache, man könnte allerdings beides als
> > Voraussetzung ansehen.
>
> Hier muß man schon differenzieren. Die Versailler Verträge führten
> nahezu zwangsläufig zum wirtschaftlichen Desaster. Die "natürliche"
> Art und Weise, solche Verträge zu kündigen, ist der Krieg. Selbst
> der friedlichste Mensch wird zum Tier, wenn er nichts mehr zu essen
> hat.
Naja gut. Ich hatte irgendwie meine Geschichtsbücher nicht verstanden 
(wird nächstes Jahr eh nochmal wiederholt, also nicht so schlimm, ich 
sterb nicht dumm), ich dachte bis jetzt, die Gründe, warum zu Hitlers 
Machtergreifung nicht jeder Friede, Freude, Eierkuchen dachte, wären 
andere. Und warum dieses Desaster dann nicht immer ausschließlich auf 
Deutschland beschränkt war, und warum überhaupt sich der Kriegstreiber 
wundert (ja ich weiß, Deutschland war ja gar nicht allein schuld am I.) 
weshalb man ihm im Nachhinein nicht mehr mag.

Nein, Hunger ist auch kein Grund für Rassismus.

> Die Siegermächte (speziell wohl die Amerikaner) schienen diese
> Lektion 1945 gelernt haben. -- Es gab durchaus auch andere Pläne
> für Nachkriegs-Deutschland, als den von Marshall.
Ob da nun das Interesse, doch bitte ja nicht wieder einen nach 
Krieg-strebenden Deutschen zu erziehen, wirklich der Hauptgrund war sei 
dahingestellt, er war sicher mit ein Grund.

> > die Ursache war der Rassismus und das
> > Herren(menschen?)denken der deutschen Bevölkerung.
> Nein. Abneigung gegen Fremde und Andersartige ist ein übliches
> Verhalten in Gruppen und nichts typisch Deutsches. Und der Nazional-
Stimmt. Wir Deutschen sind darin aber besonders geübt. (War das jetzt 
Rassismus? *g*)
Der Begriff der Fremdheit/Andersartigkeit ist dabei beliebig dehnbar, 
auch innerhalb der Gruppe.
Ob es ein übliches Verhalten ist, wage ich zu bezeifeln. Ich empfinde 
keine Abneigung gegen das "Fremde", worum es hier geht. Nein, Abneigung 
würde ich sogar als unmenschlich ansehen. Neugierde bei gleichzeitiger 
"Vorsichtigkeit"/Ängstlichkeit wäre typisch, erkennt man auch bei 
Kindern, deren Eltern dann dastehen und sie davon abhalten wollen, mit 
dem Finger auf "Fremde" zu zeigen, "Entschuldigung, das wir sie 
belästigt haben. Sorry, dass wir sie angesehen haben, sie sind ja fremd 
und mein Kind muss das erst beigebracht bekommen.".

> sozialismus hätte auch mit anderen Ideologien "funktioniert". Die
Basierend darauf, dass man eine Kultur/Rasse/Gruppe als höherwertig 
ansieht und den Rest als minderwertig. Ob die Abstufung nun ist, man 
beachtet ihn einfach nicht oder man bekämpft ihn, sei dahingestellt.

> Die Massen sind Hitler hinterhergelaufen, weil es ihnen vorher
> wirtschaftlich schlecht und später besser ging. Die Ideologie ist
Dann hat das etwas mit Dummheit zu tun, stimmt.


> nur der propagandistische Klebstoff, der das System zusammenhält.
> Herdentrieb und so.
Die u.a. Ideologie ist das, worauf der wirtschaftliche Aufschwung 
aufbaute. Es ist auch toll sich als was besseres zu fühlen und seine 
Taten durch eine Ideologie gerechtfertigt zu sehen.

--
Freundliche Grüße,          ###  http://www.stop1984.com
Matthias Hannich            ###  nulli@stop1984.com
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