Es bleibt dabei, dass Deine Ansicht darauf hinauslaeuft, dass alle
Erfindungen, die sich einer Software als Hilfsmittel bedienen, keinen
Patentschutz mehr geniessen koennen. Eine andere Schlussfolgerung ist
gar nicht denkbar, wenn man Deiner Logik folgt.
Klar ist eine andere denkbar, man kann die Schnittstelle zwischen
dem SW-Teil und dem HW-Teil beispielsweise definieren und sagen: Der
HW-Teil ist patentierbar, der SW-Teil nicht.
Messgroessen fuer den Uebergang koennten Komplexitaetsmasse
sein (ein Fachbegriff der Informatik) oder Leistung (als
Fachbegriff der Physik).
Eine anders gestrickte Abgrenzung, die eben zu anderen
Abgrenzungsproblemen fuehrt. Wenn man nicht der Auffassung ist, dass
Patente generell Teufelszeug sind, dann muessen fuer alle Bereiche, in
denen Patente erteilt werden koennen, moeglichst gleiche Kriterien
gefunden werden. Jetzt einfach zu sagen, alles was Software ist bzw.
nur mittels Software arbeitet, scheidet von vornherein aus, ist
schlicht nicht systemkonform. Ihr wollt eine Extrawurst fuer Software
und das ist nicht legitim. Man muss dann eben konsequenterweise die
klare Linie vertreten und sich per se gegen Patente aussprechen.
Das fanden einige der Grossunternehmenslobbyisten nix gut.
Das ist das Problem und deshalb muss man anders differenzieren oder
ganz offen sagen, dass man Patentschutz per se - und zwar unabhaengig
von der Softwarediskussion - fuer falsch haelt.
Nein, darum geht es nicht. Beispiel Biopatente. Da wurden
Bereiche von der Patentierung ausgeschlossen, weil's
ethisch eng wurde.
Das sind politische Entscheidungen, die in unterschiedlichen Staaten
wieder verschieden ausfallen. Wofuer spricht das also?