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Re: Paradigmenwechsel...



>>>>> Thomas Roessler writes:

    [Verantwortlichkeit für Links]

    >> Damit ist das Link-Ziel letztendlich kein "Punkt"
    >> mehr, sondern ein ziemlich breit verschmierter Fleck,
    >> fuer den ich nicht verantwortlich gemacht werden
    >> _kann_.

    > Warum nicht?  Eine Seite, die einen zufällig sich
    > verändernden Inhalt bietet, werde ich im Normalfall
    > nicht verlinken

Zufall spielt in Kristians Überlegung m.E. keine Rolle. Denn
Du bekommst, was Du durch Deine Filter forderst.

Nimm an, dein Browser blende alles in der Kategorie
"Hate-Speech" aus und Nizkor habe die entsprechenden Texte
und Verweise dieser Kategorie zugeordnet. Du wirst in diesem
Fall bei Nizkor etwas Deinen Vorstellungen gemäßes
lesen. Ein Browser, der die Kategorie nicht berücksichtigt,
stellt über den Verweis, den Du darauf gelegt hast, etwas
anderes dar.

    [Mikro - Makro]

    > Ich spreche also von einer Makroöffentlichkeit, die
    > dafür sorgt, daß weite Bevölkerungskreise bestimmte
    > Inhalte wahrnehmen.

Das Problem stellt sich ein, sobald ich davon ausgehe, daß
eine Makroöffentlichkeit nicht mehr gegeben ist, weil die
privaten Präferenzen für eine komplette Zersplitterung
sorgen.

Du könntest von einer qualitativ anderen Makroöffentlichkeit
sprechen, die sich über die Teilmenge aller privaten
Präferenzen konstituiert. Die wird jedoch kein Problem sein,
weil diese Teilmenge in der Regel nicht zur Radikalität
tendiert.

    [Sinn von Filtern]

    > Auf diesem Wege würden erwünschte Rezipienten _und_
    > Jugendschützer profitieren.  Es könnte daher auf Dauer
    > für Anbieter ökonomisch sinnvoll sein, ein normiertes,
    > in beide Richtungen nutzbares Rating zu verwenden.

Ja. Mein Kopf scheint rund zu sein.

			Patrick

--
Am 26. März saß ich wie immer im Café auf dem Boulevard
Montparnasse vor einer längst ausgetrunkenen Tasse Kaffee und
wartete vergeblich auf jemand, der mich erlöste, indem er dem
geduldigen Garçon die sechs Sous bezahlte.