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[FYI] Computer und Massenvernichtungswaffen
- To: debate@fitug.de
- Subject: [FYI] Computer und Massenvernichtungswaffen
- From: "Axel H. Horns" <axel.horns@fitug.de>
- Date: Wed, 16 Dec 1998 18:22:50 +0100
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http://www.intern.de/98/32/03.shtml
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Computer und
Massenvernichtungswaffen
Zum Jahresende hin wird auch das Wall
Street Journal nachdenklicher und
sinniert über die Folgen der mit
aberwitziger Geschwindigkeit verlaufenden
Entwicklung der Computerisierung.
http://interactive.wsj.com/articles/
SB913589580119560500.htm
(kostenpflichtig)
Im Vordergrund stehen dabei Fragen der
Sicherheit. Doch während im Zusammenhang
mit der globalen Vernetzung meist die
Datensicherheit diskutiert wird, geht es
dem Wirtschaftsblatt um das brisante
Problem der Massenvernichtungswaffen.
Solche Waffen (z.B. Atomwaffen) bzw. ihre
Trägersysteme (z.B Raketen) werden mit
Hilfe von Computern entwickelt und daher
schränken bspw. die USA den Export
solcher Rechner mit Hilfe von
Waffenexportverboten ein.
Doch die Entwicklung der Rechner überholt
diese Vorschriften. Als Beispiel erwähnt
das Blatt die russischen
Atomwissenschaftler, die vor zwei Jahren
einen IBM-Rechner im Wert von einer
Million Dollar erhielten. Dieser Schritt
wurde damals kritisiert, weil Rußland als
"unsicherer" Staat gilt.
Heute dagegen wäre es denkbar, einen
vergleichbaren Superrechner aus den
Bausteinen von Personal Computern zu
basteln, die in amerikanischen
Discount-Märkten neben Waschmaschinen und
Anrufbeantwortern stehen.
Derartige "Supercomputer" rücken damit in
Reichweite von Nationen und Regimes, die
auch ohne diese Möglichkeiten schon für
genügend Unruhe sorgen.
Ganz so weit hergeholt scheinen die
Bedenken des Wall Street Journal nicht zu
sein. Das zeigt u.a. der Umstand, daß vom
staatlichen indischen
Computer-Entwicklungszentrum wenige
Monate vor der Explosion der ersten
indischen Atombombe die Entwicklung eines
eigenen Supercomputers gemeldet wurde.
Zusammengesetzt aus 160 Prozessoren.
Inzwischen wurde dieses Institut in die
Liste der Einrichtungen aufgenommen, die
von US-Firmen nicht mehr mit
High-Tech-Produkten beliefert werden
dürfen. Doch die Möglichkeiten zur
wirksamen Kontrolle dieser Verbote sind
äußerst gering.
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