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Re: [FYI] Justizminister droht Providern "Daumenschrauben" an



On Tue, Nov 28, 2000 at 05:51:01PM +0100, Neko (Simone Demmel) wrote:
> Hi,
> 
> Tim Landscheidt (tim.landscheidt@gmx.de) - Tue, Nov 28, 2000 at 12:30:16AM +0000:
> > Du meinst Kindesmißbrauch. Und da sind wir uns wohl weitest-
> > gehendst alle einig.
> 
> Ja eben. Aber warum kann das keiner akzeptieren, dass es einfach Dinge
> auf dieser Welt gibt, wo sich alle einig sind, dass das so nicht geht?

Auf dieser Welt? Das meinst Du nicht im Ernst? 
man Kinderarbeit
man Kindersoldaten
man Kinderprostitution
man Kinderhandel
und diverse andere "Nutzungmoeglichkeiten" der nachwachsenden Resource "Kind"

Ums deutlich zu sagen: der Begriff des "Kindes" ist ein Denkmodell der
westlichen Kultur, der so erst seit ein, zwei Jahrhunderten existert.

Es mag vielleicht inzwischen ein weitgehendes Uebereinkommen selbst in
nichtwestlichen Laendern bezueglich der Behandlung von Kindern geben;
diese sind aber nicht kulturell verankert, sondern eher ein Zugestaendnis
jener Laender, weil sie mit unserem Kulturkreis Handels- und andere
Beziehungen pflegen wollen. 

Bei Staaten, bei denen *wir* etwas wollen - z.B. Oel oder andere
Rohstoffe -, wird andersrum auch von *uns* mal das eine oder andere
Auge zugedrueckt.

Ein Gutteil solchen Pseudokonsenses ist auch mit Entwicklungshilfe
oder konkretem Sponsoring der jeweiligen Machthaber in Form von
metallischem Arbeitsgeraet (nicht Pflugscharen, eher Schwerter)
erkauft worden, und wird im Zweifelsfall als erstes hintenrueberfallen
(bevor mit Fingern auf andere gezeigt wird, auch Nazideutschland hatte
gegen Ende genuegend derartiger (Kindersoldaten-)Leichen im Keller).

> Sobald man auf sowas aufmerksam macht, schreit alles gleich Regulierung,
> Tabus, totschweigen.

Es gibt ein schlagendes Argument, so vorzugehen: Sachzwaenge. 
*Sach*zwaenge. Nicht *Menschen*zwaenge. Das erklaert eigentlich alles.

Holger

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