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Re: heise online: Bundsweit einheitliche Kontrolle des Internet gefordert



On Wed, Nov 14, 2001 at 10:22:49AM +0100, Christian Hammers wrote:

> > Sind das die Ideen der Bezirksregierung?  Dann haben die Jungs 
> > wirklich ihre Hausaufgaben nicht gemacht...

Entweder das oder sie wollen eine Lösung auch dann wenn die nicht
100% aller Fälle abfängt.


> Nein, das waren die Ideen, die mir gestern Abend spontan einfielen.
> Was habe ich denn vergessen?

Nichts auf das die Bezirksregierung selbst gekommen wäre.
Mit anderen Worten: Die BZ beziehungsweise das beratende Systemhaus 
(auch Internetzugang anbietend) hatte auf der Vorschlagsliste 
DNS-Filterung (Zone auf /dev/null erden), Filterung auf Proxy
oder Filterung auf Router.
Die Vor/Nachteile dieser Lösungen wurden genannt.

Daß Filter mit ein wenig Anstrengung und Know-How zu umgehen sind
ist er wohl bereit hinzunehmen bzw. interessierte ihn auffallend
wenig.
Mein Eindruck war daß es dem Regierungspräsidenten überhaupt nicht um 
"perfekte" Filterung geht, ihm würde es reichen wenn Filtermöglichkeiten
es für die überwiegende Mehrheit der Benutzer erschweren zufällig auf
die zu filternden Inhalte zu stoßen.

Bei der Anhörung gestern war auch ein Vertreter von Webwasher. Der hat
natürlich Werbung für sein Produkt gemacht, und im Nachhinein betrachtet
auch die meisten Punkte verbucht - die Meinung der ISPs war im Wesentlichen 
einfach "geht nicht", und Regierungspräsident Büssow machte mehrfach klar
daß entweder die ISPs eine Möglichkeit finden oder man sich etwas anderes
wird überlegen müssen. 
Als weitere Möglichkeit wurde erwähnt analog dem Verbraucherschutz solche 
Provider auszuzeichnen die filtern ... anhand welcher Liste auch immer,
und wie die zustandekommen soll ist ohnehin nicht klar.

Es gab reichlich Widerspruch von Juristen gegen die Vorstellungen
der Bezirksregierung. Keine Ahnung wie das ausgeht.

Anders gesagt: gestern ist nichts herausgekommen. Eine kleinere Gruppe
wird sich im Dezember zu weiteren Diskussionen treffen.


Der Bezirksregierung würde wohl eine Lösung reichen die 90% der Fälle
abfängt und bei entsprechend entschiedenem Vorgehen umgangen werden
kann. Die Vertreter der ISPs vertraten (mich eingeschlossen) die 
"100% gehen nicht"-Linie.
Die Chance, dem Regierungspräsidenten klarzumachen daß das Internet 
natürlich auch die Informationen zum Umgehen irgendwelcher Filter
praktisch sofort bereitstellt und daß www.google.de/.com mit der
"cached"-Funktion eine triviale Möglichkeit Filter zu umgehen
bereitstellt ist dabei wohl verpaßt worden.
Das ist teilweise auch ein Sprachproblem und Weltanschauungsproblem
gewesen - ISPs haben nunmal hohe Ansprüche an technische Lösungen,
und der Rest der Welt sieht das in manchen Belangen anders.
Und wenn der eine deutsche Riesenprovider "geht nicht" sagt und der
Nächste - gesegnet mit seiner eigenen Software - mit Blick auf 
seinen opt-in-Familienfilter "geht" sagt, dann kommt das bestimmt
_nicht_ gut an.

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