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Re: [FYI] Pressefreiheit.



* Hanno Wagner:

>> Nochmal: Wie ist es begründbar, daß jemand, der beruflich als
>> Journalist tätig ist, automatisch mehr Rechte hat als jemand, der das
>> nur als Hobby macht, unabhängig von der tatsächlichen Ausrichtung
>> seiner Arbeit?
>
> Es gibt Berufsstände die im Falle von Zeugen, Quellen oder ähnlichem
> einen bestimmten Schutz geniessen. Das sind Ärzte bei der
> Schweigepflicht, genauso Rechtsanwälte. Und Journalisten bezüglich
> ihren Quellen.

Und islamische Geistliche. 8-/

Bei vielen der Betroffenen ist aber der Berufsstand wesentlich besser
definiert als beim Journalisten, und manchmal ist sogar auch noch eine
gewisse Form der Akkreditierung erforderlich, eben weil die
Betroffenen quasi hoheitliche Aufgaben wahrnehmen.

> Journalisten sind davon speziell betroffen weil es ihr Beruf ist
> Mißstände zu veröffentlichen.

Nö, wirtschaftlich relevant scheint mir hauptsächlich der
Unterhaltungsjournalismus zu sein, und dessen Ausübende sind
gleichermaßen privilegiert. Die Grenzen sind sicherlich fließend, und
eine Qualitätskontrolle ist auch nicht wünschenswert.

Das Privileg am bloßen Berufsstand und nicht der tatsächlichen
Tätigkeit festzumachen, erscheint mir aber antiquiert.

(Lustigerweise hatte ich das schon lange geschrieben, bevor Andreas'
Artikel hier ankam. 8-)

> Das können sie bei brisanten Themen nur wenn die Quellen
> anonymisiert werden und auch der Staat (ausser bei Gefahr für den
> Staat) dieses akzeptiert.

Der wesentliche Punkt ist wohl, ob die Quelle glaubt, daß der
Journalist die Geheimhaltung wahren kann, oder anders ausgedrückt: ob
das Risiko es aus ihrer Sicht wert ist. Ob die rechtlichen
Rahmenbedingungen hier eine große Rolle spielen?

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