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Re: [FYI] Zunehmende Internet-Regulierungsphantasien im BMJ



On Wed, May 03, 2000 at 11:38:52AM +0200,
	Thomas Roessler wrote:
> On 2000-05-03 06:42:50 -0000, Kristian Köhntopp wrote:
> 
> > Der Absender verleiht seiner Mail durch die Beifuegung
> > von knappen Ressourcen (aka Geld) eine gewisse
> > Dringlichkeit. Der Empfaenger bekommt dies zu sehen und
> > kann dies honorieren, indem er seine Mail in dieser
> > Reihenfolge abarbeitet. Aufmerksamkeit wird geldwert.
> 
> Brauche ich für das Funktionieren dieses Systems
> tatsächliches E-Geld?  Ich meine nein.  Eine _technisch_
> e-cash-basierte "Aufmerksamkeitswährung" mit geeigneter
> Geldmengenkontrolle könnte im Prinzip schon einiges
> leisten.
> 
> Hintergrund: Aufmerksamkeit und Zeit sind knappe Güter.
> Wenn ich sie in Form einer eigenen e-cash-Währung mit
> angekoppeltem Mailsystem darstell- und übertragbar mache
> und ihnen gleichzeitig Gewicht verleihe, ist eine
> Ankoppelung an den klassischen Geldkreislauf nicht mehr
> unbedingt nötig.

Das ist dann aber eine Art von Schattenwaehrung; sie ist lediglich
nicht gegen beliebige Waren konvertierbar. Darin liegt dann auch
der Pferdefuss: angenommen, ich wollte ein Massenmailing an ein
paar Millionen Netizens verschicken, dann muesste ich bei einer
geeigneten Ausgabestelle entsprechende "Aufmerksamkeitstickets"
erwerben, da ich im Tausch kaum soviele bereits in Form von
E-Mail bekommen habe (Craig Shergold laesst uebrigens gruessen - 
weitere Baustelle). Ja, wie bezahle ich die eigentlich?

Als Empfaenger von ein paar Hundert Mails ueber Mailinglisten etc.
pro Tag bin ich persoenlich wirklich ein reicher Mensch, was
solche Tickets angeht. Wo soll ich sie einloesen? Und was bekomme
ich dann dafuer? (Meine Zeit ist naemlich durch das Lesen erst mal
floeten).

Gibt es da graue Herren, die meine Zeit in Form dicker Zigarren
verqualmen? Sieht so aus, als waere Ende am Ende ein Visionaer gewesen.

Holger

-- 
"Well, from what I've read, scientific studies show men tend to be better at
dealing with visual concepts, while women are better at complex linguistic
communication." - "You mean..." - "Men are from MACs, women are from VMS"
	Erwin the AI, www.userfriendly.org