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Re: Berufung Voss ./. T-Online (Vorratsspeicherung), Termin fuer Entscheidungsverkuendung



On Mon, Jan 30, 2006 at 11:12:01PM +0100, Gert Doering wrote:

> > Da hat der ISP dann gleich alle Daten in der Hand, Zielseiten und meine die
> > abrufende Adresse -- Und er muss sich nicht mal Mühe geben flows
> > auszuwerten. Und wenn er auch noch speichert, wann wer welche Adresse hatte,
> > dann hat er das volle Programm. Das nenne ich mal anonym. Oder schreibt der
> > Proxy etwa keine Logfiles?
> 
> Wenn Du dem grossen boesen ISP so misstraust, verwende wechselnde I-Cafes.

Genau. Deswegen gibt es ja auch kein Briefgeheimnis, sondern es wird allen
Leuten angeraten lieber tote Briefkästen zu nutzen. 

Bei ISPs arbeiten Menschen, und da gibt es auch den einen oder anderen
Schelm. Und daher finde ich es gut, wenn es rechtliche Regelungen gibt, die
(a) gewissen Misbrauch von vornherein verhindern und (b) klar machen, das
derjenige illegal handelt, wenn er dagegen verstösst und ihn somit dafür
belangbar machen.

Und ja, mir ist klar, daß Du due gleichen Gründe hast für deinen
Gegenteiligen Wunsch, das ist eben ein Unterschied von Prioritäten. Ich
finde eine schwer zu überwachende Kommunikation wichtiger, Du findest das
unterbinden von Internetabuse (anscheinend) wichtiger. Das sind
unterschiedliche Standpunkte, die nunmal in krassem Widerspruch
zueinanderstehen. 

Deswegen stelle ich mich aber auch nicht hin und fordere schwachsinnige
Dinge wie "wenn Du deinen Kunden mistraust, dann schick sie doch alle zu
anderen ISPs". 

> Mir fehlt immer noch ein etwas weniger diffuses Bedrohungsszenario.

"Der Techniker beim ISP will mir meine Freundin ausspannen und schickt ihr
daher per E-Mail die Übersicht der von mir besuchten Dating-Sites". Langt
das?

> Wer ist jetzt eigentlich Der Boese [tm]?  Der ISP?  Der Betreiber des
> Ziel-Webservers?  Die Staatsorgane?

Oder der Internetbenutzer?

Nils
-- 
Newsreaders still feel it is worth a special and rather worrying mention if,
for instance, a crime was planned by people over the Internet. They don't
bother to mention when criminals use the telephone or the M4, or discuss
their dastardly plans over a cup of tea. -- Douglas Adams --


-- 
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