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Re: 10 Gebote




Hi!

Wir scheinen uns ja doch in einigen Punkten einig zu sein bzw. ein paar
Mißverständnisse geklärt zu haben ;-)

"Neko (Simone Demmel)" schrieb:
> >
> >    Ich entnehme Versen 15 und 17: Die Eigentumsverteilung hat nicht
> > angetastet zu werden. Und das ist sowohl ?000 vor Beginn unserer
> > Zeitrechnung ungerecht, als auch 2000 nach.
> 
> Wieso? Willst Du jetzt Diebstahl legalisieren?

Wann ist eine Enteignung (bzw. Aneignung) ein Diebstahl?
   Ich will bestimmt nicht jede Form von "wegnehmen" legalisieren, aber
manche Formen eben schon. Ich denke da z. B. an die Landverteilung in
ehemaligen Kolonien. Freiwillig werden die "weißen" LandbesitzerInnen
ihr Land wohl kaum hergeben :-(
   Auch das Eintreiben von Steuern (nötig z. B. für ein Sozialsystem)
ist eine legale Form von "wegnehmen".
   Details müssen wir vielleicht nicht hier klären. Aber grundsätzlich
können wir uns vielleicht darauf einigen: Es gibt legitime und
illegitime Formen von "wegnehmen".


> > Das mochten Autoritäten schon immer, wenn die Menschen versuchten,
> > wirtschaftlich etwas zu leisten ;-)
> 
> ;-) Ha! Jetzt habe ich Dich! ;-) Du bist derjenige, der sich in die
> soziale Haengematte geschmissen hat und ich muss es zahlen... ;-)

Nein, ich bin derjenige, der 38,5 h/Woche (abzüglich Urlaub, Krankheit,
Feiertage) lohnarbeiten geht.
   Ätsch, Du hast mich doch nicht ;-)


> Du darfst nicht vergessen, dass die
> Kirche an *den* Punkten, wo sie ihren christlichen Regeln nachgekommen
> ist [...]

Bei "christlichen" Regeln sind wir bei Jesus "Christus", also beim Neuen
Testament. Daß ich der Lehre Jesu von Nazareth durchaus Positives
abgewinnen kann, habe ich schon geschrieben.


> > Nicht zwangsläufig. Du schließt von Dir (bzw. der gesellschaftlichen
> > Mehrheit) auf andere.
> 
> Sind Gesetze jetzt fuer die allgemeine Mehrheit gemacht oder fuer
> Minderheiten?

Sie sollten Minderheiten nicht ausgrenzen oder benachteiligen. Daß sie
es doch tun, ist zu kritisieren.
   (Nein, ich meine mit "Minderheiten" jetzt nicht gewaltgierige
Kettensägenmörder - natürlich auch eine Minderheit -, sondern
Minderheiten, die unter Wahrung von Grundsätzen wie Gleichberechtigung
und Menschenrechten agieren.)

Gesetze sind zum Erhalt der bestehenden Herrschafts- und
Machtverhältnisse gemacht. (Unabhängig davon, ob die jeweiligen
Herrschafts- und Machtverhältnisse "gut", "böse" oder "das
geringstmögliche Übel" sind.)


> > "interkultureller Konsens" ist für mich kein Argument. Die Vorherrschaft
> > von Männern über Frauen ist auch nach wie vor ein "interkultureller
> > Konsens", trotzdem bin ich damit nicht einverstanden.
> 
> Tja, das Matriarchat ist leider irgendwann auf der Strecke geblieben -
> finde ich echt schade ;-)

*g* - Ich wollte nicht eine Herrschaft durch eine andere ersetzen.
(Apropos Matriarchat: Hast Du mal "Die Töchter Egalias" von Gerd
Brantenberg (Autorin - der norwegische Vorname irritiert) gelesen? Lohnt
sich! Lustig und entlarvend.)


> > Es gibt bestimmte Positionen (nicht zuletzt zu Todesstrafe und
> > Schwangerschaftsabbruch), die ich gerne weltweit sehen würde. Na ja, wer
> > will das nicht ... das, was er/sie für richtig hält, weltweit umgesetzt
> > sehen.
> 
> Ich bin da optimistisch - das wirds bestimmt geben, aber wenn die
> Entwicklung so weiter geht, wuerde ich mal grob 2300 ansetzen.

Hm, ich bin pessimistischer - vielleicht haben wir 2300 eher das, was
Orwell für 1984 gesehen hat, vermischt mit Menschenzucht à la Huxleys
"Brave New World" - Genmanipulation und pränatale bzw.
Präimplantations-Diagnostik machen's möglich. Ist natürlich nur
Spekulation.


Holger