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Re: Siemens-Manager Hermann Kampffmeyer



On 7 Jan 01, at 14:27, TheTruthWillSetYouFree@gmx.net wrote:

>[...] Rechts war eine ganzseitige A4 Anzeige
> von Siemens, wo zwei Mitarbeiter (von denen einer Kampffmeyer hiess IIRC)
> selbst beweihräuchernd beschrieben haben, wie sie ILOVEYOU und andere Viren
> von ihren vielen Rechnern fern gehalten haben.

Das ist ja nun wirklich trivial. Wer einen Mailclient statt einen
Webbrowser oder ein als mailfähig beworbenes Microsoft-Produkt
verwendet hatte, konnte sich über ILOVEYOU nur amüsieren.
Möglicherweise hatte Siemens auch irgendwelche Filter in ihre
zentralen Mailgateways eingeflechtet.

> Warum hat diese Person unsere Aufmerksamkeit verdient?

Nur dahingehend, dass man auf dessen Äusserungen achten sollte
um ggf. rechtzeitig widersprechen zu können. Der eingangs
erwähnte Spiegel-Artikel selbst gibt nur Banalitäten in
aufgebauschter Dramatik wider. Wer sich alleine die schöne Grafik
mit der statistischen Gegenüberstellung von Internetnutzern und
Hackerangriffen per anno anschaut, wird feststellen, dass sich
beide Werte, absolut natürlich extrem steigend, relativ die Waage
halten (im Schnitt 1 Hacker auf 15000, zuletzt 19000 Nutzer).
Interessanter war der Hinweis auf das Scheunentor Active-X, aber
hier, genauso wie bei ILOVEYOU allgemein, gilt, dass das Netz
ein Werkzeug ist. Und der richtige Umgang mit einem Werkzeug
sollte gelernt sein. Wie man mit einem Schraubenzieher oder
einem Lötkolben umgehen soll, bekommt man intensiv
beigebracht. Der Umgang z.B. mit dem "Werkzeug" E-Mail wird
dagegen offensichtlich bei den meisten Leuten als "angeboren"
angesehen. In Verbindung mit einem OS-Quasimonopol, in
welchem keine Unterscheidung zwischen funktionalen Schichten
gemacht wird, sind "Katastrophen" eben "vorprogrammiert".

> ps: ich bin neu in dieser Mailingliste und wundere mich über die Angebote
> von Haarwuchsmittel und 142Mio emailAdressen. Fitug schreibt "Zwecke des
> Vereins sind ... Wahrung der Menschenrechte und der Verbraucherschutz in
> Computernetzen." Wie verträgt sich das mit dem spam-Aufkommen in der eigenen
> Mailingliste?

Das Spam-Aufkommen in debate ist vergleichsweise marginal.
Sowieso ist Spam-Filterung am effektivsten beim Empfänger zu
betreiben. Fitug ist weder Empfänger noch Versender, sondern
(das typische Wesen einer Mailingliste) ein Verteiler. (Um
Kommentare von "Externen" zu ermöglichen, ist dies eine offene
Liste. Das hat eben den Nachteil, dass auch Spammer
durchkommen können.) Empfänger ist jeder Listenteilnehmer, und
ebendieser möchte sein Recht auf seine individuellen Filter- und
Sortiermöglichkeiten nicht durch vorgeschaltete, durch ihn nicht
kontrollierbare Aussortiermechanismen beeinträchtigt wissen.

> pps: wenn Siemens sichere Waschmaschinen anbietet, werde ich bei ihnen
> einkaufen. Nur ungerne würde ich mir von einem pubertierenden Cracker die
> Wäsche ruinieren lassen.

Siemens ist erst mal mit dem Merkmal "funktionierend"
beschäftigt. Für das Merkmal "sicher" ist z.Zt. kein Personal
verfügbar.

ppps: Wer bist Du?


MfG Olaf