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Re: Spam



On Sat, 12 May 2001 07:38:06 +0200, Thomas Roessler wrote:

>On 2001-05-11 22:54:17 +0200, Guenther H. Merkens wrote:
>
>>Mir graut vor virtuellen Räumen, in denen immer jemand auf sein 
>>Hausrecht, auf sein Recht zu Filtern und auf sein Recht inhaltlich 
>>Einfluss zu nehmen besteht.
>
>Es steht Dir frei, virtuelle Räume zu schaffen und Dritten 
>anzubieten, in denen die Mitglieder "sich selbst" überlassen sind, 
>und in denen jeder der anderen Ohr hat.

Ich habe nicht davon gesprochen, dass mir das jemand verwehrt. Es
steht mir aber auch frei auf bestehende virtuelle Räume z.B. des
FITUG im Rahmen meiner Möglichkeiten Einfluss zu nehmen, richtig?

>Genauso steht es FITUG frei, die virtuellen Räume, die wir anbieten, 
>so zu gestalten, daß sie eine nach unserer Meinung vernünftige und 
>interessante Diskussion auf sinnvolle Art fördern.  Die Tatsache, 
>daß FITUG gemeinnützig ist, beraubt uns mitnichten des Rechts, 
>unsere Angebote so zu gestalten, wie wir es für sinnvoll halten.

Ich weiss nicht, wie oft ich das wiederholen soll, aber es ging
um die widersprüchliche Rechtfertigung von Massnahmen und den
ganz offensichtlich vorgeschobenen Anlass.

>(Übrigens beschränkt sich der "inhaltliche Einfluß" im wesentlichen 
>auf den Versuch, von vielen als unerwünscht angesehene Nachrichten 
>mit einer ganz klaren Charakteristik gar nicht erst an die Liste 
>gelangen zu lassen.  Und übrigens werden schon jetzt Nachrichten, 
>die gewisse Charakteristika von üblichen E-Mail-Würmern erfüllen, 
>von dieser Liste abgehalten und einer händischen Überprüfung 
>unterzogen.  Zensur!)

Hier räumst Du etwas ein, was von anderen Mitgliedern des Vereins
immer wieder heftig bestritten wird, ohne dass Du Dich zu einer
Richtigstellung der Aussagen Deiner Vereinskollegen veranlasst
siehst. Es sind deshalb Zweifel an der Homogenität der
Auffassungen unter den Mitgliedern des FITUG berechtigt.

>Natürlich kann es uns passieren, daß wir mit unseren Angeboten "am 
>Markt" scheitern und sie nicht angenommen werden.  Natürlich kann es 
>uns passieren, daß Du mit einem "virtuellen Raum", wie Du ihn 
>offenbar vorziehen würdest, erfolgreich bist und dort eine 
>hervorragendes Zentrum politischer Diskussion etablierst, gegen das 
>debate vollkommen verblaßt.

Auf einer Liste mit vorwiegend technischem Personal wirst Du mit
Ansätzen nicht scheitern, die technischem Personal grössere
Machtbefugnisse einräumen. Dieser Zusammenhang ist trivial.

>Nur glaube ich nicht, daß Dir dies gelingen würde - selbst wenn Du 
>es versuchst.  Vielmehr glaube ich, und mit mir wohl die große 
>Mehrheit der aktiven FITUG-Mitglieder, daß wir mit debate durchaus 
>auf dem richtigen Weg sind.

Mit der Beschwörung des Marktes und den auf fragwürdige Weise
gerechtfertigten Massnahmen inhaltlicher Kontrolle?

>Kurzum: Laß' den Markt entscheiden.  Lamentier' nicht, sondern werde 
>selbst aktiv und biete die Sorte "virtueller Raum" an, die Du für 
>sinnvoll hältst.  Aber erwarte bitte nicht von uns, daß wir Deine 
>Vorstellungen umsetzen, weil Du so ein netter Kerl bist und wir 
>gemeinnützig sind (das bedeutet nicht: jedermanns Idiot). 

Der Markt entscheidet schon lange nicht mehr, und das ist gut so.
Und wo er entscheidet setzt sich die Firma Microsoft (R) oder
Spam (!) durch. Eine solche Auffassung hier zu propagieren, hört
sich auf der Mailingliste der "Nutzervereinigung" an wie ein
Offenbarungseid eines entmutigten Netzaktivisten.

>Wir verwenden unsere Zeit und Ressourcen lieber darauf, unsere 
>eigenen Ideen zu verwirklichen.  Mit gewissem Erfolg, will ich 
>meinen.

Die auf den Webseiten propagierten Ziele haben dabei aber leider
(vorsichtigt ausgedrückt) untergeordnete Bedeutung. Dem in der
Satzung formulierten Anspruch, "Dienstleister" zu sein, wird man
keineswegs gerecht.

Aber wenn Du die Erfolge des Fitug ausserhalb der Bildung einer
Lobby des informationsselektierenden technischen Personals
ansprichst, kannst Du mir sicher einen Bericht geben über
aktuelle Aktivitäten und Erfolge.

Auf den Webseiten ist die jüngste Meldung unter "Aktuelles" knapp
12 Monate alt, der grösste Teil datiert von 1999, ein
beachtlicher Teil trägt als Jahresangabe 1998!

Für Überheblichkeit, wie sie in Deinem Text zum Ausdruck kommt,
sehe ich absolut keinen Spielraum.

Gruss,

Günther