OT, aber mir wichtiges Update | was Re: [FYI] Stoiber will Gewalt in Computerspielen verbieten

[Joerg-Olaf Schaefers <js@fx3.de>]

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Hallo Liste,

Monday, April 29, 2002, 1:38:02 PM, fabrizierte ich dank
eines ungluecklich angelegten Shortcuts folgendes:

> Monday, April 29, 2002, 1:25:08 PM, Lars wrote:

> ...
>> Komisch, komisch. Das kommt fast immer von Leuten die keine Kinder haben,
>> sowas. der Sohn meiner Freundin ist 12. Dem das CS spielen zu verbieten

Ihr lasst einen 12jaehrigen CS (bzw. hier ein Half-Life Mod)
spielen? Das ist nicht dein Ernst, oder?

>> (der spielt fast nur das Dragonball Z mod) wuerde heissen,

Das macht es kaum besser. Wobei ich im uebrigen dazu neige
Dragonball Z selbst schon fuer gefaehrlich zu halten, zu-
mindest, was die schleichende Verbloedung der nachwachsen-
den Generation angeht, aber das ist ein anderes Thema.

>>  Ihm ca. 80%
>> seiner sozialen Kontakte zu berauben.

Ich bin mir sicher, dass ein 12jaehriger durchaus die Moeg-
lichkeit hat (bzw. haben sollte) seine sozialen Kontakte im
normalen Leben zu suchen und zu finden.

[Teil geloescht, den ich tatsaechlich so schreiben wollte.]

>> [..] Genauso wie Filme aus den 50er immer noch Indiziert sind
>> ,obwohl die heute im Vorabendprogramm laufen koennten (aber oft wegen
>> nackten Bruesten usw.).

Spaete 70er wohl eher, in den 50er gab es noch nicht so viele
nackte Brueste ,) Gleichwohl uebten sich die finanzierenden Stu-
dios schon recht fruehzeitig freudig in rein finanziell moti-
vierter Selbstzensur. Ganz ohne staatliches Eingreifen.

Auf der anderen Seite laufen Filme wie Brownings "Freaks" von
1932 heutzutage im Abendprogramm der Öffentlich-Rechtlichen.
Allerdings immer noch in der von MGM stark gekuerzten Fassung:
http://www.kjenkins49.fsnet.co.uk/freaks.htm

Man sollte aber auch bedenken, dass es oft rein wirtschaftliche
Ueberlegungen sind, die Rechteinhaber von einem Antrag auf Neu-
bewertung abhalten. Wenn ein Film sich nicht mehr vermarkten
laesst, laesst man ihn halt verstauben. Brueste und Indizierung
sind da sekundaer.

>> Ich halte die Diskussion ueber generelle Gewalt in den Medien fuer
>> aufgebauscht: Lieber "virtuelle Gewalt" im Fernsehen

Oh, das ist gefaehrlich. Gerade weil der unmittelbare Bezug zur
Gewalt und dem damit verbundenen Elend fehlt, wird sie haeufig
unterschaetzt und schlimmsten Fall als harmlose Normalitaet ab-
geheftet. Siehe auch das Maerchen vom sauberen Krieg ohne un-
schuldige Opfer, das man uns seit Jahren erzaehlt. Gewalt ist
nicht normal, zumindest nicht in der Form und Menge, wie wir
sie heutzutage konsumieren.

>> als oeffentliche
>> Hinrichtungen, wie sie vor 100 Jahren noch in Europa praktiziert wurden.

Das waren in der Regel aber auch keine Veranstaltungen, die
man mit seinen Kindern besuchte. Mal abgesehen davon, dass
die lieben Kleinen ja in der Regel alleine vor dem PC spielen,
ohne (seelische & moralische) Unterstuetzung durch ihre Eltern.

>> Staatlich diktierte Vernunft funktioniert nicht und Indizierung und Verbot
>> von Computerspielen hat schon in den 80er nur dazu gefuehrt das man das
>> heimlich als Raubkopie gespielt hat (Commando Lybia, Teacher Games etc.).

ACK

>> Eine Auseinandersetzung mit den Eltern oder Lehrpersonen findet da noch
>> weniger statt.

Gerade die ist aber wichtiger denn je.

...

MfG
 Olaf, ./fx3

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