Re: Klare Worte [FWD: eco-Verband der deutschen Internet-Wirtschaft ..]

[Rigo Wenning <wenning2@rz.uni-sb.de>]

At 23:33 26.05.1998 +0200, Josef Dietl wrote:
>At 20:56 26.05.98 +0200, Patrick Goltzsch wrote:
>>[...]. Daher der Schluß oben, daß Abhöreinrichtungen
>>ohne Kryptoverbot unsinnig sind.
>[...]
>
>einigen wir uns darauf, dass _diese_ Abhöreinrichtungen ohne Kryptoverbot
>unsinnig ist?

Josef, 

einigen wir uns darauf, dass Rudi (fast) immer recht hat. Frag Lutz. Es gab 
mal einen Krypto-Router von Siemens. Der war schneller von der 
Bildfläche verschwunden als man sehen kann.

Ich erinnere hier an meinen Bericht von der GILC - Konferenz in 
Brüssel, wo diese Dinge breitgetreten wurden.

Bisher war die Bundespost zuständig. Sie musste im Wege der 
Amtshilfe die Abhörgesuche der Gerichte nach 100a StPO 
erfüllen. Das muss immer noch möglich bleiben, darf aber nicht 
vom Provider selbst vorgenommen werden (so ist die irreale 
Vorstellung, damit der Ermittlungserfolg nicht gefährdet  wird)

Geht natürlich in die Hose. Bisher ist lediglich die Schnittstellen-
Definition für die Bestandsdaten raus und an der kauen alle noch.

Für die Traffic - Daten gehen sie meines Wissens nach direkt an 
den Provider.

Das Ganze hat wirklich nix mit Krypto-Verbot zu tun und wir sollten 
sie nicht auf Ideen bringen, die sie Gott-sei-Dank noch nicht 
hatten (siehe Schneider, der aus diesem Grund gelooooost hat)

Beim organisierten Erbrechen, dass als einzige Rechtfertigung 
taugt ist es wichtiger zu wissen, wer mit wem redet, als eine 
Mail mit folgendem Inhalt zu bekommen:
A trifft B in zwei Stunden am üblichen Ort.

Ausserdem schadet Krypto-Verbot dem Kommerz nachhaltig!

Gruss 

Rigo

Institut für Rechtsinformatik
fast France