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Re: [FYI] ORSC in Deutschland 09.03.2001



On Wed, Mar 14, 2001 at 07:24:59PM +0100, Markus Schaaf wrote:
> > >
> > >     http://www.das-produkt-der-firma-braindead.de/
> > >
> > > vs.
> > >
> > >     http://firma-smart.de/produkte/produkt1/
> >
> > Ok. Nur wird die erste Loesung bevorzugt, weil sie Rumgeklicke der
> > User spart. Denn der DAU, den man auf diese Seite locken will, muss
> > bei Firma Smart erst mal die geistige Leistung erbringen, in irgend
> > einem Sidebar-Menu oder auf irgendeinem bunten Icon das Produkt1 zu
> > finden.
> 
> Nein, muß er nicht. Die zweite Variante ist in jeden Browser /so/
> eingebbar. Und dazu (in diesem Beispiel) nichtmal länger. Es bedarf

Eingebbar schon, aber nicht praegnant genug. Man laesst eh schon
"http://" weg, weil sich kaum jemand der nicht-Technies sich ueberhaupt
vorstellen kann, was dieser Kram soll - die haben einfach noch nie von
anderen Praefixen gehoert. Und dann laesst man auch noch das "www." weg,
weil die Browser das eh schon per default ausprobieren (ggf. reicht da
auch ein CNAME aus, um das umzubiegen).

Was dann bleibst, sind (werber-)sprechende Namen wie (Beispiele, die
ich nicht geprueft habe, aber die so vorkommen koennten):
	lets-have-fun.de
	freude-am-fahren.de
	freiheit-und-abenteuer.de
	ich-rauche-gern.de
etc., die ich zwar pauschal ignoriere, weil sie nur mehr bunte, bandbreiten-
verplempernde Null-Information versprechen, aber die dem Werbekonsumenten
penetrant alle halbe Stunde eingepruegelt werden.

> natürlich einer gewissen Organisation und Planung, damit der URI
> auch nach Änderungen am Webserver so funktioniert. Ich gestehe ein,
> daß Firma "braindead" damit evtl. überfordert ist.

Ich hatte vor langer Zeit mal naiv geglaubt, Clementine wuerde das Waschmittel
als Produkt verkaufen, und Werbung diene der Kundeninformation, was denn 
nun wirklich weisser wasche (zugegeben, das ist lange her, als ich noch
ein einstelliges Alter hatte). Natuerlich ist das nicht der Fall. Wenn der
Kunde erst mal zu einer wohlklingenden Melodie "Ich will so bleiben, wie
ich bin" mit "Du darfst" pawlowreflexartig antwortet, dann ist das Ziel
bereits erreicht. Wer dann auf die entsprechende einschlaegige Webseite 
klickt, wird netterweise zudem noch gezaehlt. Frueher musste man da muehsam
eine Preisausschreibenpostkarte ausfuellen und einwerfen, und manche haben
das sogar noch mit einer extra Briefmarke gesponsert (obwohl da "Antwort",
aber auch "Bitte frankieren" draufstand).

Firma-smart macht etwas, was vollkommen ungewoehnlich ist: sie will 
tatsaechlich Informationen verbreiten. Firma braindead verhaelt sich
werbekonform. Ich frage mich, wer wird langfristig mehr Erfolg haben?

> > Hinzu kommt, dass eine gut gewaehlte Webadresse einen deutlichen
> > Marketingvorteil darstellt, weil sie Fremdprodukte abblockt.
> 
> Wirklich? Wer gibt (ernsthaft) www.staubsauger.de ein, wenn er
> ein Gerät zum Reinigen-mittels-Unterdruck sucht?

Ueberschaetze die Intelligenz der Klicker nicht!

Holger

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