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Re: Datenschutz -- bitte um Beispiele!



On 2002-11-13 12:09:22 +0100, Thomas Riedel wrote:

>>Informationelle /Selbstbestimmung/ enthält schon im Wortsinn, 
>>daß es meine Sache ist, wem ich meine Daten gebe - oder auch 
>>nicht.

>Das ist einfach falsch. Was die informationelle Selbstbestimmung 
>ist oder nicht ist, ist nicht mit der falschen Gleichsetzung von 
>informationeller Selbstbestimmung mit Datenschutz und des 
>Datenschutzes mit Zweckbindung beschrieben. 

[...]

>s.o. Wenn man nicht weiß, was Autonomie ist (jedenfalls nicht die 
>Verneinung von Autonomie durch Überlassen ihrer Ausübung an den 
>Staat im Datenschutzrecht), kann man nicht schlüssig über "sein 
>informationelles Selbstbestimmungsrecht" reden.

Versuchst Du, zu sagen, daß /niemand/ weiß, was Autonomie in diesem 
spe ziellen Kontext ist?  Oder versäumst Du es nur, uns Dein 
besonderes Wissen darüber mitzuteilen? ;-)

On 2002-11-13 13:02:42 +0100, Thomas Riedel wrote:

>"Ich bin ein Geländer - fasse, wer mich fassen kann. (Deine) 
>Krücke bin ich nicht."

Das ist keine Entschuldigung für schwer verständliche Kommentare...

>>mit dem man durchaus bezahlen können soll.  Wenn Yahoo mir 
>>Nachrichten gegen mein Nutzerprofil anbietet, dann ist das fein. 
>>Wenn ich denen meine Daten nicht geben möchte, kann ich ja die 
>>Nachrichten auch anderswo für Geld einkaufen.

>Daher: ich habe keinen Anlaß, etwas für Geld zu kaufen, was selbst - der
>Informationsgesellschaft angemesseneres - Geld ist.

Non sequitur.  "Wir verkaufen Ihnen USD 150." (Wobei mir die  
Unterscheidung zwischen einem "Kauf" und einem "Währungsumtausch" in 
diesem Zusammenhang schnuppe sein kann.)

>>unterliegen - genauer: Dem Vertrag zwischen Datensubjekt und 
>>Datennutzer.  Rechtliche Regeln, die eine freie Weitergabe 
>>"erzwingen" wären schädlich, da sie zu einer zwangsweisen 
>>Entwertung der "Währung"

>Ich glaube, hier liegt das Verständnisproblem. Du solltest 
>versuchen, mich wörtlich zu nehmen. Wenn ich "Geld" sage, meine 
>ich das iSv "Währung" und nicht iSv "Wirtschaftsgut". Eine Währung 
>ist ein Wirtschaftsgut ausschließlich in einer Tauschwirtschaft. 
>Das scheint in der Tat folgerichtig Deine Auffassung zu sein. Eine 
>Art datenschutzrechtlicher Urzustand der Harmonie.

Vielleicht liegt das Verständnisproblem darin, daß mir nicht klar  
ist, /was/ /genau/ Du unter "Währung" verstehst, und was genau Du  
damit assoziierst.  Daten im allgemeinen (Thomas Riedels Profil =  
100¤, Thomas Roesslers Profil = 50¤ - oder umgekehrt), oder  
spezifische Daten (Thomas Riedel = Yen, Thomas Roessler = Euro)?

>>"personenbezogene Daten" führen würden. Rechtliche Regeln, die 
>>eine freie Weitergabe verbieten, hätten den gegenteiligen 
>>Effekt: Sie würden den Preis der Daten erhöhen, aber ihren Wert 
>>für den Datennutzer mindern.

>Das ist eine Milchmädchenrechnung. Die Datennutzung ist umso  
>wertvoller für den Nutzer, je exklusiver sie ist. Dein  
>Datenschutzrecht 

"Mein" Datenschutzrecht?  Was soll das sein?

>sorgt sich ausschließlich um die Kostenseite der Datenverwendung, 
>nicht um die Ertragsseite. Sonst würdest Du nicht so fehlerhaft 
>argumentieren. Kundendatenbanken sind ein Wettbewerbsvorteil in 
>dem Maße, in dem Wettbewerber keine Möglichkeit haben, zu 
>bestehenden Zugang zu bekommen oder eigene aufzubauen.

Darf ich die "Milchmädchenrechnung" zurückgeben?  Daten bekommen  
auch dadurch Wert, daß ich sie an andere weitergeben kann.  Wie  
wäre es zum Beispiel mit dem Verkauf von Kundendaten an  
nicht-Wettbewerber?  (Beispiel: Domain-Registrar an Webhoster?)

>Ich habe menschlich viel Sympathie für ein derart romantisch  
>idealisiertes Datenschutzwunschbild. 

Du weißt, was ein Modell ist?

-- 
Thomas Roessler                        <roessler@does-not-exist.org>

--
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